"Explorhino" macht Lust auf Wissenschaft, Technik u. Sprache
Was macht denn die Ostälblerin in der FH mit dem heißen Bunzenbrenner und der Kunst?
Es wurde nichts abgefackelt aber gestaunt: Haus der kleinen
Forscher gewinnt mehr Kinder mit dem Migrationshintergrund


Dr. Susanne Garreis zeigt den Gästen, wie Glas über dem Bunsen-brenner schmilzt.                                Fotos: Stadtverwaltung Aalen
Aalen. Der Aalener Ausschuss für Integration hat die Werkstatt für junge Forscher an der Hochschule Aalen Explorhino besucht. Anschaulich erklärte Dr. Susanne Garreis dem beratenden Aus-schuss unter Vorsitz von Bürgermeister Wolf-Dietrich Fehrenbacher und dem Integrationsbeauftragen Michael Felgenhauer das Konzept der Werkstatt. Dabei ging es ganz praktisch zu. Die Aus-schussmitglieder durften in Werkstatt und Labor ausprobieren, wie ein Gewinde geschnitten oder Glas geblasen wird.

Michael Hafner lässt die Mitglieder des Integrationsausschusses Maschinen in den Werkstätten der Hochschule ausprobieren.          
"Explorhino" führt Kinder und Jugendliche unter dem Dach der Hochschule an Technik und Naturwissenschaften heran und gibt ihnen viel Raum zum eigenhändigen Experimentieren. Das beginnt im Kindergarten. In Aalen sind inzwischen alle Einrichtungen dabei, im Großraum, schätzt Garreis, gehören 80 Prozent zum „Haus der kleinen Forscher". Erzieherinnen werden geschult, Eltern und Lehrende über Fortbildungen und Veranstaltungen erreicht.

Für Kinder und Jugendliche, vom Erstklässler bis zur 18jährigen Abiturientin, bietet Explohrino Aktionen im Schulunterricht oder lädt Schulklassen zu themenbezogenen Veranstaltungen in Optik, Elektronik, Informatik Chemie und Medien in die Hochschule Aalen ein. Von der Kinderuni über den Weltkindertag, Feriencamps bis zu Schnuppervorlesungen und Forschungsprojekten kommt Explorhino im dritten Jahr des Bestehens auf 170 Veranstaltungen im Jahr. „Wir erreichen alle Kinder" betont die promovierte Chemikerin Garreis und wirbt bei den Vertretern nicht-deutscher Vereine für Explorhino. Denn noch liegt der Anteil der Kinder mit nicht-deutscher Muttersprache bei nur drei Prozent. „Das ist viel zu wenig und entspricht nicht dem Durchschnitt der Bevölkerung".

Das Haus der kleinen Forscher sei wichtig, „weil wir überall Technik benutzen, das Verständnis dafür aber rapide abnimmt." Zudem gehörten Verständnis für Naturwissenschaften und Technik zur Allgemeinbildung. Und nicht zuletzt leisten die Explorhino-Expertinnen im Umgang mit Kindern und Jugendlichen auch Spracherziehung, so Garreis, „weil Sprache und Verständigung über naturwissenschaftliche Phänomene und Beobachtungen die Grundlagen sind".