Von "kalten zur warmen und würdigen Aussegnungshalle":
"Das war unsere Stadt Aalen den Toten und
Angehörigen schuldig": Orgel für 130.000 €

Orgeleinweihung mit zwei Konzerten am 1. November 2010:
"Waldfriedhof als Visitenkarte hat nun weiteren Wohlklang"

Kantor Haller und 1. Bürgermeisterin freuen sich über die 130.000 € billige neue Waldfriedhof-Orgel.            AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen. Zwar war es noch keine Einweihung aber als Aalens 1. Bürgermeisterin Jutta Heim-Wenzler zusammen mit der AIZ wie immer überpünktlich am Freitag 22. Oktober 2010 die Aussegn-ungshalle auf dem Waldfriedhof betrat tönte die neue Orgel mit ihren Pfeifen als gäbe es ein fest zu feiern oder der Bürgermeisterin zu danken, dass sie endlich den Abschluss Neugestaltung der Aussehnungshalle trotz leerer Stadtkassen mit weiteren 130.000 € und damit endlich den Einbau der Orgel geschafft hat.

Kirchenmusikdirektor Haller wird nun jährlich 300 Mal gerne spielen.
Das hat die Bürgermeisterin so sehr gefreut dass ihr sozusagen auf der Orgel der Triumph-Marsch geblasen wurde, dass sie schnur-stracks über die sehr enge eiserne wund weiße Wendeltreppe zur Orgel zu Kantor Haller hoch gestiegen ist und natürlich für die AIZ sich mit dem Aalener Kantor Haller ablichten ließ. Allerdings war dieses Unterfangen gar nicht leicht, zumal die Orgel millimetergenau in die Empore eingefügt wurde und wegen der engen Wendeltreppe kaum Raum vorhanden ist Foto-Perspektiven auszusuchen.

BM-in Heim-Wenzler erbittet Gottest Segen? Nein: Sie ist dankbar dass der Gemeinderat trotz sparen wenigstens die Gelder frei gab.   
Deshalb mussten zur Sicherheit von der AIZ mehrere Bilder ge-macht werden und das verzögerte natürlich die Pressekonferenz um  etwa 5 Minuten: "Für Sie Herr Geissbauer machen wir doch fast alles: Wo sollen ich und Herr Haller uns für die AIZ exklusiv pos-tionieren?"

Exclusive Bilder nur für die AIZ: Haller und Heim-Wenzler an Orgel.  
Bevor die AIZ eine Antwort geben konnte hatte Haller dies schnell gelöst: Er setzte sich einfach auf den Stuhl der neuen Orgel und Frau Bürgermeisterin strahlte über alle Backen über dieses gelung-ene Orgelwerk in der Gewissheit dass sie sich auch ein en Herzenswunsch erfüllte: "Das war die Stadt Aalen unseren Toten und Angehörigen noch schuldig, eine Orgel für 130.000 € und weg von der kalten Aussegnungshalle zum warmen Aussegnungs-Gebäude", sagte sie zu Beginn der Pressekonferenz.

Pfeifen-Orgel macht auch was im Ton her: Töne die zu Herzen gehen
Auch die Frau vom Hospizdienst die seit 15 Jahren in Aalen Sterbende begleitet stimmte in die Bewertung von Bürgermeisterin Jutta Heim-Wenzler mit ein "dass wir hier in Aalen jetzt auf dem waldfriedhof eine Aussegnungshalle mit neuer Orgel haben die der Würde unserer Toten entspricht und damit auch die Angehörigen über den Tod ein bisschen hinweg tröstet".

Gerade der Hospizdienst mache deutlich dass wir Lebenden eigent-lich spenden sollten um das sterben in Würde zu ermöglichen, "oder wenigstens zu einem der beiden Konzerte quasi als Einweihung an Allerheiligen um 11 Uhr 13,30 Uhr am 1. November kommen (der Eintritt ist  frei) und ein bisschen für den Hospizdienst spenden".

Der Einbau der neuen Orgel für 130.000 € auf der Musizierempore der Aussegnungshalle bilde den Abschluss der Sanierung der Aus-segnungshalle im Waldfriedhof betonte Bürgermeisterin Heim-Wenzler. Noch hinzu kommen wird die Neugestaltung des Vorplat-zes.

In die gelungene Neugestaltung des Raumes konnte ein Instrument integriert werden, das optisch in die Umgebung eingepasst ist und klanglich den liturgischen und musikalischen Anforderungen an ein Musikinstrument bei Trauerfeiern entspricht. Die neue Orgel wurde konzipiert von Kirchenmusikdirektor Thomas Haller. So stehen bei diesem Orgelwerk eher die warmen, pastösen Klangfarben im Vordergrund. Strahlendes, helles Orgelbrausen ist bei Trauerfeiern nicht gefragt. Das Werk verfügt über zwei manuale Klaviaturen für die Hände und Pedal. In zehn Registern erklingen rund 600 Pfeifen.

Das Klavier und der abgenutzte Stuhl stehen noch in der Halle.        
Durch die spezielle Konstruktion der Wechselschleife sind die Register wahlweise auf dem ersten oder zweiten Klavier spielbar. Um eine stufenlose Klangschattierung zu ermöglichen, wurden acht Register in einen Schwellkasten gestellt, dessen bewegliche jalousien mit einem Fußhebel geöffnet und geschlossen werden können.

Erbaut wurde das Instrument von der Orgelmanufaktur Gebr. Link, dem traditionsreichsten Orgelbaubetrieb in Baden-Württemberg. Diese Kunsthandwerksfirma hat ihren Sitz in Giengen an der Brenz. Sie baut und pflegt Orgeln seit 1851.

1. Bürgermeister Heim-Wenzler und Pressesprecherin U. Singer.     
Dieses Instrument werde angesichts der jährlich über 300 Trauerfeiern auf dem Waldfriedhof die meist benutzte Orgel Aalens sein. Im Hinblick auf die vielen auswärtigen Trauergäste, habe der "Waldfriedhof als Aalens Visitenkarte nun einen weiteren Wohl-klang" betonte Bürgermeisterin Heim-Wenzler.

Ganz rechts Rudolf Kauffmann: Das Werk ist tatsächlich gelungen...
Fazir: Bürgermeisterin Heim-Wenzler hat Recht: Wenn nun auch noch der Vorplatz gestaltet ist dann ist der Waldfriedhof wieder die beste Visitenkarte für auswärtige Trauergäste und schließlich steht neben der Orgel das Klavier auch noch zur Verfügung, das in der Vergangenheit ebenso wertvolle Dienst leistete.

Übrigens: Von diesen investierten 630.000 € haben alle Aalener etwas - ab bettelarm oder reich: Eines Tages werden wir alle in dieser Halle zur letzten Ruhe geleitet. Dieter Geissbauer


Eingang zur schmucken Aussegnungs-Halle im Aalener Waldfriedhof

Das Schmuckstück der Aussegnungshalle: Orgel für den Lob Gottes

Bild des Tages: Freut sich auch der Kirchenmusikdirektor Haller.     


Endlich: Aussegnungshalle ist als Visitenkarte der Stadt komplett.