Gemeinderat muß die unsozialen Beschlüsse zurück nehmen:
DGB fordert Rücknahme der Kostenersspar-
nis auf "Rücken der Gebäudereiniger/innen"

Pressemitteilung zur Diskussion um die Fremdvergabe der Gebäude-Reinigungen der Staufer-Stadt Schwäbisch Gmünd

Schwäbisch Gmünd. Im Gemeinderat Schwäbisch Gmünd wurde in letzter Zeit viel über die Fremdvergabe der Gebäudereinigungen in den städtischen Liegenschaften gesprochen. Eine Kostenersparnis im sechsstelligen Bereich wurde als Begründung dafür angeführt, dass die Gebäudereinigung von städtischen Mitarbeitern zurück gefahren und die Vergabe an Fremdvergabe ausgebaut wurde. Diese Kostenersparnis findet auf dem Rücken der Reinigungskräfte statt: Nach Angaben der Stadt erhalten städtische Mitarbeiter einen Stundenlohn um die 14,50 Euro, Mitarbeiter von Reinigungs-unternehmen nur etwa 10 Euro. Verschärfend kommt hinzu, dass die Mitarbeiter der externen Reinigungsfirmen durchschnittlich 45 Prozent mehr leisten müssen.

Aufgrund der Situation für die Beschäftigten lehnt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), Ortsverband Schwäbisch Gmünd, diese Praxis der Kostenersparnis ab und fordert, die externe Vergabe der Gebäudereinigung zurück zu fahren mit dem Ziel, dass langfristig die Reinigung der städtischen Gebäude nur von städtischen Mitarbeitern durchgeführt werden. Es kann nicht sein, dass das Sparprogramm der der Stadt Schwäbisch Gmünd ausgerechnet auf dem Rücken der untersten Einkommensgruppen ausgetragen wird und die Stadt zunehmende Prekarisierung in Kauf nimmt. Die Stadt Schwäbisch Gmünd als Arbeitgeber ist in der Verantwortung, Vorbild zu sein und hat auch einen sozialen Auftrag.

Selbst Reinhard Langer, bei der Stadtverwaltung zuständig für Reinigungs- und Hausmeisterdienste, räumt ein, dass diese Anforderungen an Reinigungsfachkräften bei Externen ein Arbeitsleben lang nicht zu schaffen sind. Der geringe Verdienst bedeutet außerdem, dass Zusatzleistungen vom Staat benötigt werden, erst recht nach dem Erwerbsleben, da mit solch einem Einkommen eine Rente, die zum Leben reicht, nicht möglich ist.

Anlässlich der anstehenden Haushaltsberatungen fordert der DGB die Stadt Schwäbisch Gmünd auf, Mut zu beweisen und sich ihrer Vorbildfunktion als Arbeitgeber bewusst zu sein und diese wahrzunehmen. Durch ihre Entscheidung, das Outsourcing zu stoppen und die Beschäftigtenverhältnisse wieder in die Tarifbindung rein zu nehmen, kann sie ihren Teil dazu beizutragen, dass die Missstände in unserer Gesellschaft und in der Stadt Schwäbisch Gmünd, wie zum Beispiel das Auseinanderdriften der Kluft zwischen
arm und reich, nicht noch verschärft werden.
Kerstin Pätzold (DGB)
Gewerkschaftssekretärin
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