In Kerkingen wurde Ostalb-Spitzen-Stellung
weiter ausgebaut
1.500 Narren schlängelten sich bei Spitzenre-iter "RuHaZU" mit Schlachtruf
durch Straßen
Kein Wunder denn Parken ohne
Behinderungen und fast bis
zum Umzugsbeginn nur 100 Meter pilgern: Sehen u. Staunen
Schönsten
Bilder natürlich mit fast nur "Fußvolk" aber um so bunter Samstag in
Kerkingen. AIZ-Fotos: Andrea Geissbauer
Bopfingen-Kerkingen.
Von wegen auf dem Land gibt es keine Faschingsbomben mehr: Der
Faschingsumzug der RuHaZu Kerkingen schlängelte sich am Samstag 25. Februar
2017 mit rund 1.500 Narren durch die Straßen. Tausend Zuschauer
genossen das farbenfrohe Fasnachtstreiben und freuten sich am Schabernack
der Narren. Die Vielfältigkeit der auch lokalen Themen und die farb-enfrohe
Darstellung begeisterte die Menschen und die Tatsache, dass hier sie
Stimmung kaum Grenzen kannte. Besonderes Lob heimsten sich die Ordner und
die Feuerwehr ein: Bis nach Aufhausen schlängelten sich entlang der Wiesen
mindestens 900 Autos und als man nach Kerkingen einfahren wollte etwa 100
Meter vor dem Umzugsbeginn und am Ortseingang die Absperrung: Hier sah man
schon Dank der Nähe den Umzug.
Natürlich hatte Kerkingen auch viele Freunde als Gäste zu bieten und so kam
es wie es kommen musste: Auch die AIZ-Redaktion (drei junge Frauen)
klatschte sehr oft Beifall und an der Kamera konnte in voller Begeisterung
Redaktionsmitglied Andrea Geiss-bauer den Finger nicht mehr vom Auslöser
losreißen, denn eine solch tolle Atmosphäre wird natürlich von der AIZ nicht
unter-schlagen. Bedauert wurde allerdings dass nur zwei Umzugswagen
aufgeboten wurden und der Rest aus "Fußvolk" bestand.
Allerdings muss man auch dabei gewesen sein, um die Bomb-enstimmung zu
genießen. Trotzdem dokumentieren unsere Bilder: Alle kommen 2018 wieder nach
Kerkingen. EuHaZu Kerkingen hat seine Spitzenstellung auf der Ostalb
verteidigt und sogar noch gegenüber Neuler (111 Jahre am Sonntag worüber wir
auch noch berichten wollen) kontinuierlich ausgebaut.
Ein Blick in die Chronik dokumentiert dass die Masken in Kerkingen
schon immer eine dominierende Rolle gespielt haben, so auch ind diesem
aktuellen Jahr 2017: Seit dem Jahr 2011 werden jährlich Vereinsorden
entworfen. Diese werden an allle Kerkener/Bopfinger Maskenträger,
Gardetänzerinnen, Trainerinnen verteilt. Am Tag des Umzuges werden diese
außerdem als Dankeschön jedem Vorstand der einzelnen Gruppen um den Hals
gehängt. Im Jahre 2001 fand sich eine Gruppe von, wir nennen es mal
Faschingsinteressierten, zusammen und gründeten die SG (Schmorgemeinschaft)
Kerkingen/Sechtenhausen. Diese Gruppe nahm mit unterschiedl-ichen Mottos zu
aktuellen Themen, an den verschiedenen Umzügen in der Gegend teil.
Da diese Art von doch sehr alkohollastigen Gruppen für Umzüge ver-boten
wurden, kam der Gedanke auf selbst einen Umzug zu veranstalten. Unter dem
Motto „mir kennat des eh besser“, machten sich die „Gründungsväter“ Bomme
und Fabi auf dem Umzug in Lauchheim daran, die ersten Faschingsnarren zu
finden. Von vielen belächelt, fand die Idee jedoch schnell Anklang und bald
war klar: Der Umzug findet statt! Nach dem unerwarteten Erfolg und der
überaus positiven Resonanz war der Grundstein für die folgenden Umzüge
gelegt. In den folgenden Jahren lief dieser unter dem Pseudonym
„Faschingswanderung“ weiter und wurde von Jahr zu Jahr größer und bekannter.
Kurz nach Ende der Faschingssaison 2008 kam die Idee auf eine eigene
Maskengruppe zu gründen. So fand am 26.02.2008 die erste Sitzung für eine
Hand voll Faschingsbegeisterte statt. Kaum zu glauben, aber diese Idee wurde
anfangs noch weniger Ernst gen-ommen als die Umzugs-Idee aus 2004. Nichts
desto trotz wurden immer mehr Leute hellhörig und die bald wöchentlichen
Treffen zum Ideenaustausch im Gasthaus Linde wurden größer. Durch die
Unterstützung unseres Maskenschnitzers Markus Thor wurde uns schnell klar,
dass Fasching nicht nur was mit Gaudi und Spaß, sondern auch mit Tradition
zu tun hatte. So wurde aus unserer Maskengruppe gemäß dem traditionellen
Kerkinger Spitznamen „Ruaba-Häfa“ zu „Ruabagoischdr“.
Im August begann das Kostüm Gestalt anzunehmen. Bei den wöch-entlichen
Treffen wurde das Kostüm in unzähligen Arbeitsstunden von den zukünftigen
Maskenträgern genäht. Erwähnenswert an dieser Stelle ist, dass vor allem die
Männer ihr Können bewiesen haben und zeitweise 7 von 9 Nähmaschinen von
diesen bedient wurden. Durch das hohe Engagement aller Maskenträger wuchs
das Interesse im Dorf immer weiter. Da die Anzahl der Maskenträger immer
weiter stieg, häufte sich die Meinung einen Verein zu gründen. So wurde
innerhalb kürzester Zeit die Vereinssatzung ausgearbeitet. Schließlich war
es so weit und am 11.11.2008 fand die Gründungsversammlung der RuHaZu
Kerkingen e. V. im Gast-haus Linde statt. Unter überwältigender Teilnahme
der Bevölkerung, waren alle Plätze bis auf den letzten Stuhl besetzt. Zu
diesem Zeitpunkt hatte der Verein 119 Gründungsmitglieder und darunter 43
Maskenträger.
Dieter Geissbauer
Drei kleinen Zuschauer am Wegesrand:
Staunen am Kinderwagen.
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