Mit Spitze nicht nur in Zeichnung höchstes Gottes-Bauwerk:
OB Rentschler wollte etwas in den Stadtkir-
chenturm noch legen aber es war vergeblich
Zahlreiche Pfarrer und Gläubige haben an der Feierstunde
teilgenommen u. Spitze bestaunt: Kantor Hallers Orgel-Jubel


"Kleinod" Turmspitze in der Stadtkirche.AIZ-Fotos:Dieter Geissbauer

Aalen. Die Spitze der Aalener Stadtkirche ist wieder oben und damit ist die Stadtkirche - wie viele behaupten - wieder "noch höher als die Moschee der Türken an der Ulmer Straße. Deshalb war es auch kein Wunder, dass dass auch aus dem Aalener Rathaus OB Thiilo Rentschler mit Pressesprecherin Singer angetreten waren und an der Feierstunde in der Stadtkirche teil nahmen, wo auf einem Podest das die Spitze noch höher machte - Pfarrer und Pfarrerinnen (auch die neue Pfarrerin der Martinskirche mit über 2.200 Mitglieder n und es gefällt "mir gut, die Kritiker sind stumm geworden") sowie Kirchenpfleger Harald Schwerkert teil nahmen. Allerdings gab es eine kleine Panne: OB Rentschler wollte eigentlich nach eigenem Bekunden noch etwa in die Spitze in den Knauf hinein geben, aber Dekan Drescher wusste es besser und blieb hart und ließ nicht mehr öffnen (das Bild mit Minbister Schmid sei gerade noch hinein gekommen, sagte der Dekan der AIZ) :

Die Spitze war schon zugeschweißt worden und so blieb es Rentschler nur noch übrig darauf hin zu weisen, dass nicht nur Nils Schmid 100.000 € zur Renovierung stiftete, sondern auch die Stadt Aalen sich mit 30.000 € an den Kosten der über 500.000 € teuren Turm-Renovierung beteiligt hat.

Dokumente die wieder auf der Turmspitze Nachwelt erhalten bleiben.
Bevor der Kirchenpfleger dann in die Chronik-Geschichte hinein blicken ließ gab es eine weitere sehr positive Überraschung: Auch Ex-Schwäpo-Chefredakteur Rainer Wiese wertete diese evangelische Feierstunde bedeutend durch seine Anwesenheit auf und es zeigte sich: Rainer wiese ist auch im Ruhestand der beliebteste Ex-Chefredakteur und alle würden sich wünschen er käme wieder zur Schwäpo zurück - auch Fotografen der Schwäpo aber auch der Aalener Nachrichten, Chefredakteur Dieter Geiss-bauer von der AIZ (wurde von Wiese persönlich mit Handschlag als einziger begrüßt) und viel später viele andere.

Schließlich ist noch anzumerken, dass die Geschichte der Reno-vierung des Aalener Stadtkirchen-Turms eine Frau aus Essingen - was lobend gegenüber der AIZ Dekan Drescher betonte - sehr eindrucksvoll in Bildern fest gehalten und informell auch zielsicher dokumentiert.  Diese Ausstellung erweckte bei allen das Interesse und es gab natürlich reihum viel Lob.

OB Rentschler wollte "was rein tun" aber Dekan Drescher mauerte. Insider munkeln OB hatte seinen Gold-Kugenlschreiber u. aktuelles Handy dabei das der Nachwelt sicherlich erhalten bleiben sollte.      
Vor dem Aufbringen der Turmkugel und Spitze durch die bauaus-führende Firma Waldenmaier griff Kantor Haller sehr jubilierend in die Tasten der neuen Orgel und Kirchenoberverwaltungsrat Harald Schweikert berichtete in seinem Festvortrag über das Werden bis heute unter dem Arbeitstitel ´"Wertvolle Vergangenheit für die Zukunft erhalten":    


Neue Pfarrerin der Martinskirche ließ sich Stunde nicht entgehen.    

Vor knapp 60 Jahren erfolgte die letzte umfassende Sanierungsm-aßnahme am Turm und der Ostfassade des Langhauses. Wegen der mäßigen Witterungsbeständigkeit des Eisensandsteines, ist dieser besonders anfällig gegen eindringendes Wasser. (Zitat: Snethlage) Wasser im Porenraum des Natursteines ist die treibende Kraft von Verwitterungsvorgängen.

Sanierungs-Ausstellung im Gotteshaus wurde von allen bewundert.  

Im Vorfeld wurden vom Glockenturm, sowie von der Langhaus-Ostfassade durch das Landesamt für Denkmalpflege fotografische Messbilder angefertigt. Durch diese Messbilder konnten anschl-ießend photogrammetrische Pläne im Maßstab 1:20 erstellt werden. Von der Fachplanung wurde vor Ort die Schadenskartierung eingezeichnet. Diese hervorragende Vorplanung machte es nun möglich ein sehr genaues Maßnahmenkonzept zu erstellen.

Durch verschiedene Reinigungsmaßnahmen wurden schadhafte Baustoffe, sowie Fremdstoffe entfernt bzw. reduziert. An strukturell entfestigten Bereichen des Sandsteines, welche durch Absanden oder Abblättern. Eentstanden sind und durch Schadensbildern gekennzeichnet wurden, wurde eine strukturelle Festigung mit Hilfe eines Kieselsäureethylesters ohne hydrophobierende Zusätze in mehreren Zyklen erzielt.

An allen Fehlstellen, wurde mit mineralischen Steinergänzun-gsmörteln wieder eine geordnete Wasserführung hergestellt. Die stark alveolar verwitterten Quader an der Westfassade des Oktogons wurden flächig mit einem dampfdiffusionsoffenen, mineralischen Schlamm so egalisiert, dass auch hier auftreffende Niederschläge wieder geordnet ablaufen können.

 Vierungen / Verblenderplatten: An großflächigen Schadstellen oder an stark wasserführenden Bereichen, wurde ein Steinaus-tausch in Form von Vierungen, Verblenderplatten realisiert. Das Geologische Amt in Freiburg hat für den Eisensandstein des Ulmer Münsters ein Austauschgestein gefunden. Infolge der am Münster laufenden Sanierungsmaßnahmen ergab sich möglicherweise auch eine Bezugsquelle für die Aalener Stadtkirche.

Die Verblenderplatten aus Kunststein sind an den Giebelflächen der Langhaus-Ostfassade nicht zufriedenstellend an den umgebenden Naturstein angepasst. In erster Linie stellt dies einen ästhetischen Schaden dar, wobei schädigende Auswirkungen auf das dahinter liegende Naturstein Quadermauerwerk nicht auszuschließen waren.

Fugensanierung: Aufgrund des festen und dichten Fugenmörtels wurde die Verfugung komplett erneuert. Für die Neuverfugung ist ein in Farbe, Struktur, Körnung und physikalischen Parametern an den Eisensandstein angepasster mineralischer Fugenmörtel gewählt worden. Eingangspodeste, Stufen: Alle Kunststein- und geschä-digten Natursteinstufen wurden ersetzt. Die Unterbauten der Eingangspodeste blieben wenn möglich erhalten. Das Geländer zum Turmzugang wurde seitlich am Unterbau angebracht, um die neuen Stufen nicht durch Bohrungen beschädigen zu müssen.

Instandsetzung Fenster: Das geschädigte Holz an den Fenstern wurde getauscht, beschädigte Gläser ersetzt und alle Fenster und Tiiren neu gestrichen. Die Fensterfugen wurden nicht wie im Bestand mit Silikon verfugt sondern denkmalgerecht mit Kork ver-schlossen. Dacharbeiten:  Die durch Feuchte geschädigten Balk-en wurden partiell erneuert. Die Erneuerungen und Verbindungen wurden denkmalgerecht ausgeführt. Instandsetzung Umgang: Bestand: Auf dem Estrichglattstrich des Betongesimses war eine 2-lagige Bitumenabdichtung aufgebracht. Darauf waren Gussplatten in Zementmörtel verlegt. Die Gussplatten lagen teilweise hohl.

Durchgeführte Maßnahmen:

  • Es wurde ein Gefälleestrich aufgebracht mit einem Abschlussrandprofil als Tropfprofil.

  • Die Abdichtung darauf erfolgte mit Flüssigfolie" mit Gewebeeinlage und separatem Tropfprofil.

  • Als Belag wurden die sanierten Gussplatten aufgeständert wieder eingebaut.


Geländerstabilisierung: Die bauzeitliche Geländerbefestigung konnte statisch nicht nachgewiesen werden. Außerdem entsprach die Geländerhöhe nicht mehr den aktuellen Erfordernissen der Bauaufsicht. Das Geländer wurde durch eine zusätzliche filigrane Stahlkonstruktion in Abstimmung mit dem Tragwerksplaner ergänzt Mit diesem wurde die erforderliche Absturzsicherheit erreicht.

Blitzschutz- und Erdungsanlagen: Die Verankerungen der Flachbandableitungen, welche aus Stahl und zu kurz waren, haben durch Korrosion den Sandstein zerstört. Die Flachbandableitungen und die Anker wurden entfernt und durch Rundstahlableitungen ersetzt Diese wurden nicht wie im Bestand an der Fassade nach unten geführt, sondern weniger sichtbar an den Regenfallrohren angebracht.

Turmspitze - Wetterfahne:- Zustandsbeschreibung: Nach dem Einrüsten des Turmhelms, zur Beseitigung von Beschädigungen der Kupfereindeckung, wurden auch Schäden im Bereich der Turmspitze festgestellt. Als erstes wurde an der Turmspitze eine Oberflächenbehandlung mittels Schonstrahlverfahren durchgeführt, damit mit den eigentlichen Restaurationsarbeiten begonnen werden konnte. Zunächst wurden die Beschädigungen an der großen Ornamentkugel ausgebessert bzw. beseitigt. Das Windfahnenblatt wurde entfernt Der Kugellauf angesetzt und ein Gegengewicht angearbeitet, damit ein reibungsloser Drehmechanismus gewährleistet werden kann. Die große Ornamentkugel sowie das Windfahnenblatt wurden komplett mit 23 3/4 karätigem, platinverstärktem Blattgold beschichtet.

Fazit: Der Turm erstrahlt nun auch mit der neuen Spitze im neuen Glanz als wäre die Stadt-Kirche in der Aalener City erst erbaut wor-den: Das hat sich alles gelohnt!!! Dieter Geissbauer








Ganz hinten rechts beliebte Ex-Schwäpo-Chefredakteur R. Wiese.   

Dekan Drescher während des Interviews mit der AIZ aus Aalen.