Ein Live-Spektakel das leider nur wenige verfolgen konnten:
DB-Lok sprang um 18 Uhr bisher nur im Hbf
in Aalen wie in "Stuttgart 21" aus den Gleisen
Sicherheitsdienst der DB: "Ein so schwerer Unfall kommt sonst
nicht auf den Gleisen der Ostalb vor": Hoher Arbeits-Einsatz
 

Fotos von der Rettungsarbeiten am Dienstag 12. März 2012 auf den Gleisen des Hauptbahnhofes in Aalen. AIZ-Fotos: Dieter -Geissbauer
Aalen.
Um 18 Uhr am Dienstag den 12. März 2013 war die AIZ exklusiv wieder einmal als einziges Presseorgan der Ostalb Zeuge eines sensationellen Bahn-Umfalles des Bahnhof-Umbaues und Untertunnelung für Stuttgart 21 gab: Eine Diesellok der DB sprang zum Schrecken aller die auf dem Bahnsteig des Hauptbahnhofes Aalen Schreie los wurden aus den Gleisen. Gott sei Dank gab es keine Verletzten aber einen hohen Arbeitsaufwand: Der Notfalldienst der Bahn  war mit etwa 20 Mann und zehn Werkstatt-Waggons angerückt und versuchte die Diesellok aufzubocken.

Wenigstens die Hinterräder können bald auf die Gleise kommen...   
Das war aber ein schweres Unterfangen das besonders hohe Anforderungen an das DB-Rettungs-Team stellte weil eine solche Lok mindestens 100 Tonnen wiegt: Besonders dicke Stahlträger mussten aus dem daneben stehenden Sonderzug herbei geschafft werden und dann wurde mit Hydraulik der vordere Teil der Lok auf die quer liegende Schiene aufgebockt und wieder auf den Boden abgelassen und auf besonders hartem Eichholz etwa einen halben Meter dick abgelassen und dann folgte die Aufbockung der Lok unter dem vorderen Teil.

Lob verdient: Das Rettungsteam leistete bei Nacht "Schwerstarbeit".
Wieder musste die Lok auf Holzböcke gebracht werden und dann konnte die Stunde der Wahrheit erst beginnen: Zuerst wurde das vordere Teil der Lok und dann das hintere Teil Millimeter genau auf die nassen Gleise aufgesetzt werden. Die Freude des Rettungs-Teams war natürlich groß:

Die Vorderräder wurden auf Eisenbalken hydraulisch aufgebockt.     
Erschwernis war sodass es schon zu diesem Zeitpunkt stockdunkel war und nur durch sehr helle Scheinwerfer aus dem Notzug das Arbeiten ein bisschen sicher machte. Dennoch rann der Schweiß bei dieser sehr seltenen Aufgabe im Hauptbahnhof in Aalen und am Ende konnte man der Leitstelle melden: "Lok wieder auf dem Gleis und kann weiter fahren und das Rangieren auf dem Hauptbahnhof Aalen fortsetzen".

Der Sicherheits-Dienst der Bahn beobachtete die Bergungsarbeiten und wie die Lok wieder zurück in die Gleise kam vom Auto aus.       
Es war zwar kein direkter offensichtlicher Material-Schaden durch den Absprung der Lok aus den Gleisen außer dem Einsatz des Rettungsteams der DB entstanden (geschätzte Kosten 10.000 €), aber  wie bei Stuttgart 21 bzw. den Unfällen als in Stuttgart die Züge plötzlich reihenweise aus den Gleisen sprangen (in Stuttgart mit Personen besetzt) hätte in Aalen erstmals eine DB-Katastrophe sich anbahnen können: Wäre die Lok nach dem Sprung aus den Gleisen umgekippt auf andere Gleise zum Beispiel auf die Bahnlinie Ulm-Aalen-Ellwangen hätte es Tote geben können.

Insofern ist dem Lokführer der roten Diesellok zu danken dass er sofort reagierte und nicht ohne Gleis-Untergrund weiterfuhr in der Hoffnung die Lok könnte ihren Weg wieder auf die für sie bereits freigegebenen Gleise "zurück finden" - was auch möglich gewesen wäre. Stattdessen war eines in der Ursachen-Suche klar: Die Lok sprang just auf der Weiche zu anderen -Gleisen des Hauptbahnhofes Aalen von den Gleisen.

Das könnte - wie bei der ersten Suche nach der Unfallursache vermutet - folgende Gründe gehabt haben: Die Weiche war verklemmt oder zum Teil eingefroren, oder im Stellwerk wurde vielleicht das falsche Weichen-Gleis freigegeben und just als die Lok über die weiche fuhr korrigiert worden sein, sodass der vordere Teil der Lok aufs falsche Gleis gelenkt wurde und der hintere Teil aufs richtige Gleis.

Die Bahn aber wird - das versicherte der anwesende Sicherheits-dienst der DB der AIZ exklusiv - keine Ruhe geben bevor die Unfallursache endgültig und sicher geklärt ist. Der DB-Sicherheits-Dienst beobachtete die Lok-Rettungsaktion nicht von den Schienen aus sondern vom DB-Parkplatz und ist sich sicher: "So einen Unfall dass Loks aus den Gleisen springen hat es zwar in Stuttgart aber bisher noch niemals auf den Gleisen der Ostalb und nicht in Aalen gegeben".

Am Unfallort wurde der AIZ auch bekannt dass just diese Lok eine "Ersatzlok" ist, weil die ursprüngliche Rangierlok auch wegen technischen Defekten von den Gleisen genommen werden musste. Dass nun auch die Ersatz-Lok die Gleise verließ, könnte ein deutlicher Hinweis dafür sein, dass etwas an den Weichen im Hauptbahnhof Aalen nicht stimmt". Einen Anschlag auf die DB hat der Sicherheitsdienst gegenüber der AIZ "ausgeschlossen".

Bis spät in die Nach hinein konnte die Diesellok ihren Dienst unfallfrei fortsetzen und die Weiche auf der sie entgleist war wurde für Arbeitseinsätze komplett gesperrt. Nicht auszudenken was passiert wäre wenn ein IC-Sonderzug über dieses Gleis geleitet worden wäre und mit hoher Geschwindigkeit die Gleise verlassen hätte. Ein grausames Szenario.

Zugegeben: Den 4 Personen die zufällig inklusive AIZ das Szenario hinter dem Zaun auf dem DB-Parkplatz verfolgt haben reichte schon der Anblick dieses ersten Lok-Unfalls auf dem Hauptbahnhof in Aalen. Ein dickes Lob gilt den eingesetzten Mitarbeitern des Arbeits-Sonderzuges die Muskelarbeit leisteten und dem Sonderunfalldienst: Es wurde tatsächlich nichts verheimlicht sondern die AIZ bekam problemlos auch technische Auskünfte zur Unfallursache, was darauf hinweist, dass die DB den Unfall wegen "technischem Deffekt" keinesfalls vermeiden konnte und in den nächsten 150 Jahren der Remsbahn nicht mehr wiederholen wird u. kann".

Es war eigentlich schade dass nicht der "-Bundesschorsch" zufällig als Mitglied des DB-Vorstandes oder gar Bahnchef Grube (war erst vor Tagen an gleicher Stelle im Hauptbahnhof Aalen) zufällig an der Unfallstelle vor kamen, denn Georg - Brunnhuber - Öffentlichkeits-Beauftragter der DB - fährt natürlich mit der Bahn täglich vom Hauptbahnhof Aalen aus nach Oberkochen. Trotzdem könnten die Bahnoberen mal das Rettungs-Team loben.  Dieter Geissbauer