"Gefährliches Pflaster - Kriminalität im Römischen Reich":
OB: "Unsere römische Vergangenheit gilt es
zu erhalten und für die Zukunft zu bewahren"
Limesmuseum ist die zweite Station für Sonderausstellung, nachdem die Premiere im Römer-Museum in Xanten stattfand

OB Gerlach eröffnete die Sonderausstellung im Limesmuseum mit klarer Ansage was alles im Museum an Renovierungsarbeiten anste-ht und wie römische Geschichte bleibt. AIZ-Fotos:Dieter Geissbauer

Aalen. Da staunte selbst über ein solch enorm großes Interesse der Bevölkerung auch Museumsleiter Sauerborn am Donnerstag dem 1. März am späten Abend im 1. Stock des Limesmuseums: Etwa 200 Interessierte waren zur Eröffnung der Ausstellung "Gefährliches Pflaster - Kriminalität im Römischen Reich" gekommen, die vom 2. März bis 30. September 2012 im Erdgeschoß im Limesmuseum Aalen zu sehen ist. Kein Wunder, denn auch die Polizeidirektion Aalen wurde erstmals als "Kooperations-Partner" gewonnen, die römische Kriminalfälle aus dem Heubacher Museum mit brachte und sogar die Polizeikapelle Ostalb mehrfach aufspielen ließ: Dafür durfte sich auch der Pressesprecher der Polizeidirektion Aalen Bernhard Kohn ein dickes Lob von Aalens OB Martin Gerlach bei der Eröffnung der Ausstellung abholen.

In der Promireihe vorne: Ehepaar Gerlach und BM Fehrenbacher.     
Überfälle und Einbrüche, Mord und Totschlag, Diebstähle und Betrügereien aller Art waren in der Antike keine Seltenheit. Zahlreiche archäologische Funde und antike Textquellen führen uns noch heute auf die Fährte von Verbrechen, die das Leben in Stadt und Land gefährdeten. Die Bevölkerung lebte mit einer allgegenwärtigen Bedrohung durch kriminelle Machenschaften aller Art. Wie ging sie damit um?

Unter den Gästen: Polizei-Pressesprecher Gerhard Kohn aus Dew-angen der nicht - wie er der AIZ steckte - Abwanderungsgelüste nach Stuttgart oder Waiblingen hat u. nach seinem Sondereinsatz in Stuttgart wegen Stuttgart 21 wieder zurück ist und Sprecher bleibt.  
Die Ausstellung Gefährliches Pflaster - Kriminalität im römischen Reich" präsentiert dieses Thema erstmalig der Öffentlichkeit. Eine Vielzahl von Exponaten werden ausgestellt, so z.B. Einbruch-werkzeuge und Handschellen, aber auch Falschmünzerformen und auf Papyrus erhaltene Gerichtsurteile (ein ganzer römischer Aktenschrank voll Rollen) sind zu sehen.

OB Gerlach sorgt sich um die Finanzen und Museums-Renovierung.
Die Sonderausstellung entstand im Rahmen einer Kooperation des Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg mit dem Römer-Museum im Archäologischen Park Xanten, dem Vindonissa Museum in Brugg und dem Archäologischen Park Carnuntum bei Wien. Nach Xanten wird die Ausstellung im Limesmuseum in Aalen bis 30. September 2012 zu sehen sein.

Die Polizeikapelle spielte zur Ausstellungseröffnung und vernahm vom Kollegen und Ex-Polizisten OB Martin Gerlach "dass auch ich Fördermitglied der Polizeikapelle bin und für Engagement danke".    

Zur Eröffnung hielt OB Gerlach eine Rede die neue Eckpunktwerte auch in  der weiteren Förderung und dem Weg in die Zukunft mit dem Limesmuseum setzte. Exklusiv druckt die AIZ unzensiert und nicht gekürzt diese Rede ab:  Ich heiße Sie herzlich willkommen im Limesmuseum in Aalen zur Eröffnung der "Ausstellung Gefährliches Pflaster - Kriminalität im römischen Reich." Die Polizeikapelle Ostalb unter der Leitung von Polizei-Hauptmeister Rainer Kessler hat uns schwungvoll begrüßt - ich bedanke mich für diesen musikalischen Auftakt und darf Ihnen noch weitere Musikbeiträge im Verlauf dieser Ausstellungseröffnung versprechen.

Im Schatten der Römer spielte die Polizeikapelle Ostalb mehrmals.  
Es ist immer wieder beeindruckend und ein besonderer Anlass, wenn wir hier im Limesmuseum eine Sonderausstellung eröffnen dürfen. Wir sind überwältigt von der Resonanz auf unsere Einladung und ich freue mich, heute so ein zahlreiches Publikum begrüßen zu dürfen. Ich begrüße die anwesenden Damen und Herren Gemeinderäte und ich begrüße den für das Limesmuseum zuständi-gen Dezernenten, Bürgermeister Wolf-Dietrich Fehrenbacher.

Unter den Ehrengästen auch Aalens heimliche Königin Frau Gerlach
Das Limesmuseum als Zweigstelle des Archäologischen Landes-museums ist bekannt für seine erfolgreichen Sonderausstellungen. Dr. Martin Kemkes, wissenschaftlicher Leiter unseres Museums, gelingt es immer wieder, interessante Aspekte der römischen Ge-schichte fundiert und höchst ansprechend für den Museums-besucher aufzubereiten. In seiner Funktion als Referatsleiter beim Archäologischen Landesmuseum ist er für die Ausstellungen im Limesmuseum zuständig und wird im Anschluss auch in die Thematik einführen. Lieber Herr Dr. Kemkes, seien Sie herzlich willkommen in Aalen.

Das Limesmuseum ist die zweite Station für diese Sond-erausstellung, nachdem die Premiere im Römer-Museum Xanten stattgefunden hat. Ende September wird sie dann in der Schweiz und in Österreich gezeigt werden. Erstmalig ist eine Sonder-ausstellung in dieser Dimension vom Archäologischen Landesmu-seum in Kooperation mit dem RömerMuseum Xanten und dem Vindonissa Museum in der Schweiz sowie mit dem Archäo-logischen Park Carnuntum bei Wien entstanden. Ich deshalb bin sehr stolz, dass das Aalener Limesmuseum Teil dieses interna-tionalen Projektes ist.

Ich freue mich, dass sich zur heutigen Eröffnung der Leiterdes RömerMuseums in Xanten, Dr. Marcus Reuter, hier im Limesmuseum eingefunden hat. Er ist für die konzeptionelie Gestaltung der Ausstellung verantwortlich. Nachdem diese mit großem Erfolg in seinem Haus in Xanten gezeigt wurde, hat er es sich nicht nehmen lassen, nun zu schauen, wie wir das hier in Aalen machen werden. Ebenfalls in Aalen herzlich willkommen heißen darf ich Frau Elisabeth Bleuer, Kantonsarchäologin des Kantons Aargau und Herrn Ren Hänggi vom Vindonissa Museum im schweizerischen Brugg. Dorthin wird die Ausstellung im Anschluss wandern, bevor sie dann in Carnuntum bei Wien zu sehen sein wird.

Unter den Gästen: Museumsleiter Sauerborn (links vorne rechts) und die gesamte Familie von Dr. Eberhard Schwerdtner (2. Reihe rechts).
In der fast 50-jährigen Geschichte seines Bestehens hat sich das Limesmuseum zu einem gewichtigen Kompetenzzentrum am Limes in Baden-Württemberg entwickelt. Viele Erfahrungen, Projekte und Veranstaltungen, wie die Internationalen Römertage oder das vielfältige museumspädagogische Angebot, waren für andere Orte am Limes Beispiel und Ansporn zugleich. Diese Erfolgsgeschichte ist nicht zuletzt der von Anfang an vertrauensvollen Zusammenarbeit mit dem Württembergischen Landesmuseum und später dem Archäologischen Landesmuseum zu verdanken. Seit Bestehen des Hauses arbeiten wir eng mit dem Land zusammen und das positive Ergebnis spricht für dieses Betreibermodell.

An dieser Stelle darf ich Herrn Professor Dr. Planck begrüßen, der lange Jahre Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege und in seiner Eigenschaft als Direktor des Archäologischen Landesmuseums unserem Limesmuseum sehr verbunden war und es sicherlich auch heute noch ist. Professor Planck hat in den 8o-er Jahren die Ausgrabungen hier im Kastetlgelände geleitet. Seien Sie herzlich willkommen in Aalen. Ein langjähriger Weggefährte Professor Plancks ist unser früherer Erster Bürgermeister Dr. Eberhard Schwerdtner, den ich heute Abend ebenfalls sehr herzlich in unserer Mitte begrüßen darf.

"Renovierungs-Bedarf im Limes-Museum" in
Aalen auch in der Akustik vom OB anerkannt

Fast ein halbes Jahrhundert besteht das Limesmuseum nun schon und wir werden im Jahr 2014 ein rundes Geburtstagsfest feiern. Üblicherweise feiert man den 50. Geburtstag mit einer großen Party und ich würde mich sehr freuen, wenn diese Party der Festakt zur Einweihung eines didaktisch aufgemöbelten und sanierten Museumsgebäudes wäre. Das 1964 eingeweihte Museum wurde 1981, 1999 und 2005 erweitert und umgebaut. Trotzdem besteht nun am Gebäude dringender Modernisierungsbedarf. Sie haben es sicherlich bemerkt, dass die Akustik ist für den Betrieb des Hauses mit zahlreichen Führungen und vielen Besuchergruppen alles andere als optimal ist. In den heißen Sommermonaten herrschen im Obergeschoss sehr hohe Temperaturen, die einen angenehmen und entspannten Museumsbesuch fast unmöglich machen

Bilder von der Ausstellung: Hier die "Handschallen" der alten Römer.
Auch die Ausstellung, die ursprünglich aus den 80-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts stammt, müsste neuesten didaktischen Vermittlungsmethoden angepasst werden. Hierfür wären auch die Schülerinnen und Schüler der über 700 Schulklassen jährlich sehr dankbar. Ebenso sollte der im Jahre 2005 erfolgten Auszeichnung mit dem UNESCO-WelterbestatUs in der Museumspräsentation mehr Raum gegeben werden.

Die Stadt Aalen und ihr Gemeinderat sind sich der Verpflichtungen, die mit der Auszeichnung zum UNESCOWeltkulturerbe einhergehen, bewusst. Unsere römische Vergangenheit gilt es zu erhalten und für die Zukunft zu bewahren. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Stadt Aalen hier große Verdienste erworben und im engen Schulterschluss mit dem Land Vieles geleistet.

Ohne finanzielle Unterstützung durch das Land und auch der Landesstiftung wären diese Investitionen nicht zu realisieren gewesen und wir hoffen natürlich auch für die Zukunft - v.a. im Hinblick auf das bevorstehende Jubiläum - auf eine Fortsetzung dieser erfolgreichen Partnerschaft.

Die Stadt Aalen hatte, wie viele andere Kommunen auch, aufgrund der Finanzkrise eine kritische Haushalt-situation zu bewältigen - und wir sind noch nicht über dem Berg!

Aus diesem Grunde war es uns leider nicht möglich wie gewohnt partnerschaftlich an der Finanzierung dieser Ausstellung mitzuwirken. Durch den Einsatz von Sponsoren ist es aber gelungen, die Finanzlücke zu schließen. Ich darf mich an dieser Stelle für das finanzielle Engagement der Stiftung der württembergischen Gemeindeversicherung, Stuttgart, und der Firma Telenot aus Aalen bedanken. Herr Peter Wunderle, Geschäftsführer der Fa. Telenot ist heute anwesend und ich bedanke mich persönlich für Ihre freundliche Unterstützung unseres Limesmuseums. Das Museum ist Ihnen ja bestens vertraut, da sich Ihre Firma schon seit Jahren für die Sicherheitstechnik im Limesmuseum verantwortlich zeichnet - das Delikt des Diebstahls ist - zumindest hier im Limesmuseum - ausgeschlossen.

Sehr geehrte Ausstellungsbesucher, welcher Kooperationspartner passt besser zu einer Ausstellung über Krim inalfälle: Die Justiz oder diejenigen, die, die Übeltäter der Rechtsprechung zuführen? Es freut mich besonders, dass wir die Polizeidirektion Aalen als Kooperationspartnerin für diese Ausstellung gewinnen konnten. In römischer Zeit gab es zwar keine Polizei, wie wir sie kennen, und so bietet sich hier die wunderbare Gelegenheit, einen Bogen von der Antike in die heutige Zeit zu schlagen, in der polizeiliche Präsenz und Rechtssicherheit eine Selbstverständlichkeit sind.

Als Vertreter der Polizeidirektion und Koordinator der gemeinsamen Aktivitäten zwischen Museum und Polizei begrüße ich Bernhard Kohn, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der PD Aalen, und seine Gattin. Gleichzeitig ist er auch im Aalener Stadtrat vertreten, so dass er sich selbst für die bevorstehende Diskussion im Gemeinderat zur Museumskonzept ein ein Bild über die hervorragende Arbeit des Limesmuseums machen kann. Einen ersten musikalischen Vorgeschmack auf die gemeinsamen Aktionen von Limesmuseum und Polizei haben Sie zu Beginn erhalten, als uns die Polizeikapelle Ostalb schmissig begrüßt hat. Auch das Rahmenprogramm zu dieser Ausstellung ist geprägt vom Engagement der Polizeidirektion und ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

Wenn Sie nachher die Gelegenheit zur Besichtigung der Ausstellung nutzen, werden Sie einige Exponate aus dem Polizei-museum in Heubach finden, die wir für unsere Ausstellung freund-licherweise zur Verfügung gestellt bekommen haben.

Sehr geehrte Damen und Herren, diese Ausstellung verspricht ein großer Erfolg zu werden und ich freue mich über diese weitere Attraktion für das Limesmuseum und die Stadt Aalen. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten, die zum Gelingen dieses Ausstell-ungsprojektes beigetragen haben und wünsche der Ausstellung regen Zuspruch und die verdiente Beachtung. Im Anschluss darf ich Sie zu einem Stehempfang einladen und Ihnen allen noch einen angenehmen Abend mit interessanten Eindrücken und Gesprächen wünschen.

Fazit: Schon beim ersten Rundgang durch die sehenswerte Sonder-ausstellung zeigte es sich dass damit ein Publikums-Rekord erzi-elt wird, weil römische Geschichte nicht nur aufgearbeitet wurde, son-dern auch ganze Akten Gerichtsprotokolle im Original und Täter-Relikte noch vorhanden sind und auch diese römischen Relikte grafisch hervorragend im römischen Stil eingebunden wurden und Erklärungen auch für Schulklassen und geschichtlich unversierte Rö-mer-Interessenten verständlich erklärt werden. Dieter Geissbauer
Sogar Gerichtsprotokolle der Römer als Ver- 
urteilte wurden auf Rollen bis heute erhalten