Tausende kamen am Sonntag aus dem Staunen nicht heraus:
Seit 25 Jahren der größte Verein in Essingen:
"Haugga-Narra" und "hübscheste Prinzessin"
Jubiläums-Umzug 2011 setzte nun neue Höchstmarken auf der
gesamten Ostalb:  Wer nicht dabei war hat sehr viel versäumt


"Helau" jubelte "Fernsehstar" und Bürgermeister Hofer (rechts) vor dem Essinger Rathaus heute allen zu.  AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer

AFZ-Damen der Kleinsten der Grünen Garde in bester Umzugslaune.
Essingen.
Nachdem beim Rathaussturm der sonst ein bisschen schüchterne Ewig-Bürgermeister Wolfgang Hofer in Regio-TV als Star des Rathauses und seiner Bürger aufgetreten war, folgte nun am Sonntag dem 6. März 2011 der "Jubiläumsumzug ", der an der  Remshalle startete und der mit einem Jubiläumstreffen in der Remshalle sehr harmonisch endete (die Essinger Burg aus dem Rathaussturm 2011 im Mini-Format als Gemeinschaftsarbeit der Essinger Narren war allerdings schon wieder abgebaut):

Präsident Roland Fürst (links) mit seinen Mitstreitern/in im Umzug.  
Es wurden - um es schon vorweg zu nehmen - alle Erwartungen in Bezug auf Themen, auf Beteiligungen der befreundeten Ostalb-Narren auch aus Aalen (AFZ war sogar mit der Blau-weißen Garde als Premiere vertreten und da sage einer die Essinger und Aalener seien keine engen Freunde) und schon Wochen vorher hatte in Essingen das größte Gardetreffen aller Zeit en ebenfalls in der Remshalle stattgefunden, das alle bisher gekannten Grenzen mit 52 Gastvereine und Gruppen sprengte und neue Höchstmarken in Sachen Fasching und offene und lang anhaltende Freundschaften der Vereine auf der  Ostalb setzte.


Die Blaue Garde de rAFZ aus Aalen und der fast gesamte Elferrat.  
Nun also folgte der der Jubiläumszug der "Haugga Narre" Essingen setzte dem Essinger Jubiläum die Krone auf: Von Essingen bis Aalen war en etwa 50 Gruppen und Wagen vertreten und schlängelten sich durch die engen Gassen am Rathaus vorbei. Dort bewachte Bürgermeister Hofer sein Rathaus und jubelte den etwa 400 Aktiven zu und schrie fast zwei Stunden lang begeistert - wie Tausende an den Straßenränder n auch - "helau" zu.

Besonders aufgefallen ist die "Essinger Kinderfreundlichkeit" die sich auf alle Gruppen im Umzug übertragen hat: Besonders kleine Kinder kamen in den Genuss von Süßigkeiten und ab und zu drückte ein Hexerich mit dem Hexenbesen eine hübsche Brau und deren Busen an sich. Besonders wenn Kleinkinder geschminkt waren und sich so in den Fasching einfügten füllten sich deren Tüten mit Bonbons und allerlei Süßigkeiten.

Kinder wurden auch von den lieben Hexen besonders gen beschenkt.
Ein dickes Lob gibt den Gastgebern die mit ihren Ordnern alles imn Griff hatten: Sogar der Festumzug stockte kein einziges Mal - da könnten sich andere Vereine einmal ein Beispiel nehmen. Aber auch die Feuerwehr, das DRK und vor allem die Polizei mußten nicht eingreifen und hielten sich so dezent im Hintergrund, dass sie dafür einen Sonderpreis verdient hätten. denn dadurch klappte alles "wie am Schnürchen".

Aber auch die Aalener Fasnachtszunft war mit der putzigen Grünen  und Blau-Weißen-Garde, dem Elferrat und mit Präsident Roland Fürst vertreten. Um eines klarzustellen: Irrtümlicher  Weise hatten wir berichtet Roland Fürst sei als Sitzungspräsident und als AFZ-Präsident zurück getreten. Das ist nicht so: Roland Fürst hat nur d as Amt des Sitzungspräsident en seinem Nachfolger übergeben, der auch im Essinger Zug mit Roland Fürst die etwa 5 Kilometer absolvierte. Roland Fürst ist und bleibt  AFZ-Sitzungspräsident bis zum Lebensende und sogar darüber hinaus.

Kleine Geschichtskunde aus dem Jubiläum der Essinger Narren aus deren Internet-Seiten zusammen getragen: Dies alles spiegelte sich auch im Umzug am Sonntag wieder und gehört unzertrennbar zur Geschichte der Haugga Narra aus Essingen:

Stolzer Vater (ein Ordner aus Essingen) und der kleine Wehrmann. 

"Die edle Familie der Hacken" - die Namensgeber: In einer Urkunde von 1128 wird ein Adalbert "palantinis de Luterburch" (Pfalzgraf von Lauterburg) aufgeführt. Dieser starb erbenlos, auch waren aus der Dillinger Linie keine Nachfolger vorhanden, so dass der Besitz von den Herzögen von Hohenstaufen an sich gezogen wurde. Die Verwaltung übernahm in der Folgezeit "die edle Familie der Hacken" (Haggen). Im Jahre 1257 wird ein Walterus Haggo nobilis de Luterburch (Edler von Lauterburg) urkundlich erwähnt. 1269 nennt er sich Waltherus Haggo de Welrstein, sein Siegel führt aber die Umschrift etc. de Lutterburg. Hierbei handelt es sich um das bereits ausgestorbene Geschlecht der Hack von Hoheneck.

Zwillinge oder gleich angezogen die Faschingskinder diese Mütter.  
Nach dem O.A. Ludwigsburg zufolge handelt es sich hierbei um Edelherren vom Stamme der Heinrith, Geschlechtsgenossen der Hummel v. Lichtenberg. Nach Mitte des 13. Jahrhunderts nennen sich auch von Lauterburg und Wellstein (O.A. Aalen) und von Rosenstein (O.A. Gmünd). Das Wappen der Familie Hacken von Hoheneck bzw. Hacken auf Lauterburg ist wie folgt beschrieben: In Silber (weiß) drei rote Kugeln (2:1). Die Helmdecke ist rot und silber (weiß). Helmzier: eine silberne Gans oder silberner Schwan mit rotem Schnabel.


Das Wappen heute im Jubiläumsjahr: bunt und sehr karnevalistisch.

Warum wurde das Wapp-en für die Haugga-Narra ge-ändert? Den Vereinsgründern schienen die Farben weiß und rot für Karnevalisten zu trist (Foto rechts). Daher wurde das Wappen für die Familie der Narren in bunteren, lebens-frohen Farben gestaltet. Dafür wurden die urtypischen Fast-nachtsfarben rot blau und gelb verwendet. Der Ritterhelm wur-de durch eine Melone ersetzt (man geht doch eher mit solch einer Kopfbedeckung zum Karneval als mit einem geschlossenen Bügelhelm?!) und als Kleinod ziert unser Wappen ein Enten- oder Schwanenküken, da wir uns als das jüngste Familienmitglied der alten „Haugga“ sehen. Von den Haugga wird das Wappen liebevoll „Schliggr“ genannt, da das Küken einer Ente gleicht. Heraldisch gesehen, ist das „neue“ Wappen nicht korrekt. Wir erheben auch nicht solch einen Anspruch. Im Karnevalistischen ist eben manches möglich. Heraldiker möchten uns vergeben. Auf einem Totenschild (unser Foto) in der evang. Kirche in Heubach findet sich das Wappen der Hacken von Hoheneck. Eine genauere Prüfung ergab, dass es gegen Ende des 16. Jahrhunderts gemalt wurde und wohl nach Grabsteinen oder Schilden. Die vorhandene Umschrift kann keinen Anspruch auf Richtigkeit machen. Die Farben des Schildes stimmen zu dem Hummel-Heinriethschen Wappen.

Einer der Größten in Essingen: Der Gesamtverein der Haugga Narra.
Seit 1978 sorgen die Essinger Haugga-Narra für Frohsinn und Unterhaltung in der  5. Jahreszeit. Mit knapp 350 Mitgliedern und rund 120 Aktiven zählen die Haugga-Narra Essingen zu einem der größten im Ort. Die Aktiven engagieren sich im Elferrat, in der NaPo, der Maskengruppe "Remsquellnarren", beim Musizieren im Fanfa-renzug sowie beim Sport und Tanz in den 4 Altersgruppen entsprechenden Garden. 

Bild des Tages: Muter und Kind am Rande es Essinger Umzuges.   
Die Essinger Maskengruppe nennt sich Remsquell-Narra. Der Rems-ursprung liegt auf Essinger Gemarkung. Was liegt da näher, eine Maske zu kreieren die dem Wesen einer frischen, lebendigen Quelle entspricht! Ähnlich dem Narren eines Till Eulenspiegels verbreiten die Remsquell-Narra mit ihrem freundlichen und schelmisch-breitem Grinsen überall Freude und gute Laune. 1986 haben die Haugga-Narra diese Maskengruppe ins Leben gerufen und wer gut rechnen kann weiß, dass wir in der Saison 2008/2009 das 22-Jähriges Jubiläum feierten.

Auch 1986 gegründet wurde der Fanfarenzug in Landsknechts-uniform. Die instrumentale Besetzung besteht aus Ventilfanfaren in Es, Cornets in Es, Snare-Trommeln, Landsknechttrommeln und großen Trommeln. Durch wöchentliche Proben und eine mehrtägige, jährliche Probefreizeit verfügt der Fanfarenzug heute über ein großes Repertoire an Liedern - hauptsächlich moderner Stücke - für alle Anlässe.
 

Der Unterkochener Musikverein hat sich als Schrittmacher bewährt. 
Die Haugga-Narra sind karnevalistisch geprägt. Daher komplettieren die Haugga-Narra der Elferrat und seine Garden ("Die kleinen Strolche", Kinder-, Jugend- und Prinzengarde)  sowie die Narr-enpolizei. In der 5. Jahreszeit steht allen voran das Prinzenpaar wobei auch am Sonntag die Prinzessin sich alleine im schicken Essinger Auto präsentierte und dem Volk huldigte. Zitat vieler Zu-schauer: "Die Schönste im ganzen Land..." Dieter Geissbauer.  


Keine "Wegelagerer" aber Ausruhen vor dem großen Marsch erlaubt.


Die hübscheste Prinzessin im ganzen Land haben eben Essinger.   

Die Unterkochener "Kanoniere" waten auch in Essingen wieder dabei












120 der schönsten Umzugsbilder vom Jubilä-ums-Umzug Essingen anno Sonntag 6.03.11