383 Frauen und 321 Männer im Ostalbkreis aktuell betroffen:
AOK: "
Je früher Parkinson entdeckt umso
besser: Dann muss sie nicht mit Tod enden"

„Erkrankung Parkinson wird zumeist zwischen dem 50. und 70.
Lebensjahr festgestellt“:
Nervenzellen im Gehirn geschädigt

Aalen/Schwäbisch Gmünd.  In Deutschland leben Schätzungen zufolge rund 280.000 Menschen mit der Erkrankung des Nervensys-tems Parkinson. Im Ostalbkreis verzeichnet die AOK Ostwürtt-emberg 383 Frauen und 321 Männer, die an Parkinson leiden.  In ganz Ostwürttemberg sind 932 AOK-Versicherte betroffen.   „Die Erkrankung Parkinson wird zumeist zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr festgestellt“, sagt Dr. Hawighorst-Knapstein, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg. Bei ei
werden Nervenzellen des Gehirns geschädigtner Parkinson-Erkrankung , die für die Produktion des Nervenbotenstoffs Dopamin zuständig sind.  

Früher stand die Krankheit Parkinson für sehr kurze Lebenserw-artung, mangelnde Therapiemöglichkeiten, Rollstuhl, Bettlägerigkeit und schließlich qualvolles Sterben. „Heute kann der Betroffene bei frühzeitigem Erkennen der Erkrankung und moderner Dopamin-Therapie in den ersten zehn Jahren und häufig auch darüber hinaus ein normales Leben führen.“   Obwohl der Patient durch die Medika-mentengabe meistens ohne Symptome ist, schreitet die Krankheit weiter voran. Beim Auftreten der ersten Symptome ist bereits die Hälfte der körpereigenen Dopamin-Produktion verloren gegangen und die Möglichkeit der Dopamin-Speicherung im Körper verringert sich im Laufe der Zeit.  

Je früher die Krankheit entdeckt wird, umso besser. Wer nicht mehr gut riechen oder schmecken kann und beispielsweise immer öfters Schwierigkeiten beim Zuknöpfen eines Hemdes hat, sollte bei einem Neurologen vorsprechen, rät die Gesundheitskasse.   75 Prozent aller AOK-Versicherter, die an der Nervenkrankheit erkrankt sind 75 Jahre und älter. Männer sind tendenziell häufiger betroffen als Frauen. In den letzten fünf Jahren ist die Anzahl der Parkinson-Betroffene im Ostalbkreis laut AOK um 1,2 Prozent gesunken, auch die Gesamtzahl der Fälle ist weiterhin niedrig.

Die höchste Quote gibt es bei den über 85-jährigen – statistisch sind hier 5 von 100 Menschen an Parkinson erkrankt. Warum bei manchen Menschen Parkinson entsteht und es zum Untergang von Hirnzellen kommt, weiß man leider bis heute nicht.   „Betroffene und Angehörige sollten sich früh Rat und Hilfe holen“, betont Hawighorst-Knapstein. Denn ein Drittel der Menschen mit Parkinson haben auch Demenz oder eine Depression. Im vorangeschrittenen Stadium treten auch oft plötzliche Befindlichkeitsveränderungen auf. Vor allem die Angehörigen gehen daher häufig durch ein Wechselbad der Gefühle. Daher sei es wichtig, eine vertraute Person zu haben, bei der man über die Situation und den erkrankten Angehörigen sprechen kann. Hier biete sich der Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe an.  

Doch nicht immer ist Parkinson die richtige Diagnose. Es gibt Medi-kamente, die als Nebenwirkung Parkinson-ähnliche Symptome verur-sachen können, das gilt vor allem bei Mitteln gegen Psychosen und gegen Übelkeit und Erbrechen. Die Symptome verschwinden aber wieder, wenn das Medikament abgesetzt wird.   Bild: Parkinson bri-cht meistens bei Menschen aus, die im Herbst des Lebens angekommen sind. Sport und Bewegungstraining wirkt sich positiv auf verschiedene Aspekte der Parkinson-Erkrankung aus. Besonders positiv scheint sich das Radfahren auszuwirken. Die AOK Ost-württemberg rät bei ersten Symptomen, wie fehlender Geschmack-sinn, den Neurologen zu konsultieren