Aufatmen und die Seele
einmal baumeln lassen zu können:
25 haben nach langer Krankheit Kind, den Br-
uder oder Schwester verloren oder trauern
Zwischen Himmel und Wellen: Aktion „Segeltaxt
– Familien
aufs Boot“ mit dem Malteser Kinder- u. Jugend-Hospizdienst
„Segeltaxi
– Familien aufs Boot“ in Kroatien. AIZ-Fotos:
Segeltaxi
Aalen. Aufatmen und die Seele baumeln lassen zu
können – im Urlaub ist dazu endlich Gelegenheit. Doch für Familien, die ein
Kind, den Vater oder die Mutter verloren haben, ist der Schritt in ein
unbeschwertes Urlaubsleben schwer und oft unmöglich. Das Projekt „Segeltaxi
– Familien aufs Boot“ möchte ihnen ein Stück Lebensqualität vermitteln und
sie stärken. 25 Männer, Frauen und Kinder aus Ostwürttemberg,
Tübingen und Bayern stechen in den Pfingstferien wieder in See. Sie alle
eint ein schwerer Schicksalsschlag: Sie haben nach langer Krankheit ein
Kind, einen Bruder oder eine Schwester verloren oder trauern um ein
verstorbenes Elternteil. Auf ihrem einwöchigen Segeltörn von Rijeka durch
die nordkroatische Inselwelt bis nach Zadar haben sie die Gelegenheit,
Abstand von zu Hause zu bekommen, abzuschalten und Neues zu erleben. Dabei
werden sie in der Trauer um einen geliebten Menschen in verständnisvoller
Gemeinschaft aufgefangen.
„Segeltaxi –
Familien aufs Boot“ am großen Brombachsee.
Der Koordinator des Malteser Kinder- und Jugendhospizdienstes
Ostalb-Heidenheim, Georg Gärtner, die Kinder- und Jugend-trauerbegleiterin
Gerda Prasser und die Hospizbegleiterin Deborah Prasser betreuen sie während
der gesamten Reise, nehmen sich Zeit für Gespräche und gemeinschaftliche
Aktivitäten. Unter den Reiseteilnehmern sind auch zwei Familien, die vom
Kinder- und Jugendhospizdienst Günzburg/Neu-Ulm/Dillingen/Donau-Ries
betr-eut werden. Eine Familie wurde vom Förderverein krebskranke Kinder
Tübingen eingeladen.
Die Idee des Segeltaxis wurde von einem tapferen Jungen geboren, der mit
vier Jahren an Leukämie erkrankte und im Alter von neuneinhalb Jahren
gestorben ist: Hannes Schiele war ein begeisterter Segler. Er träumte davon,
auf einem kleinen Segelboot gegen Bezahlung Gäste über den Bucher Stausee
bei Aalen zu fahren. Das eingenommene Geld wollte er Menschen geben, die es
dringend benötigten. Zur „Firmengründung“ entwarf er den bunten Schriftzug
„Segeltaxi“. Umsetzen konnte Hannes seine Geschäfts-idee nicht
mehr. Doch seine Eltern Lothar Schiele und Ksenija Kreutz-Schiele ließen
seine Idee weiterleben, übernahmen sein Segeltaxi-Logo und gründeten
die Aktion „Segeltaxi“ mit dem Ziel, Spendengelder zu sammeln.
Das „Segeltaxi-Fest“ am Bucher Stausee, das in diesem Jahr am 24. und 25.
Juni stattfindet, ist inzwischen eine Institution, bei der alljährlich viel
Geld gesammelt wird. Dieses Geld kommt auch dem Projekt „Segeltaxi –Familien
aufs Boot“ zu Gute, das in diesem Jahr zum vierten Mal stattfindet. Sechs
bis sieben Familien, die auf Einladung der Malteser Kinder- und
Jugendhospizdienste sowie dem Förderverein für krebskranke Kinder in
Tübingen teilnehmen dürfen, kommen in den Genuss dieses begleiteten
Segeltörns. Zwischen Himmel und Wellen finden sie Raum für ihre Tränen und
auch für ihr Lachen – ohne schlechtes Gewissen und ohne Zwang.
A. Wesner
Infos unter www.segeltaxi.com*
Spendenkonto IBAN de 18 614 500 50 100 009 0710
BIC oaspde 6 a
KSK Ostalb Stichwort Segeltaxi
Bild 1 entstand 2015 bei „Segeltaxi – Familien aufs Boot“ in
Kroatien Bild 2 entstand 2016 bei „Segeltaxi – Familien aufs Boot“ am großen
Brombachsee
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