LebensWeisheiten und Zukunfts-Sprüche der Betroffenen:
Stiftung Haus Lindenhof lässt uns im Ratha-
us ins Innenleben der Betroffenen blicken

"Koschtet doch nichts": Ausstellung kritisiert im Hintergrund Not der Betroffenen und wie sie ins Abseits gestellt werden?


Auszüge aus Ausstellung im Rathaus. AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen.
Die Stiftung Haus Lindenhof aus Schwäbisch Gmünd und Ellwangen lässt derzeit durch bemalte Bretter mit Weisheiten und Sprüchen ins Innenleben der verschiedenen Hilfs-Gruppen blicken. Jeder Satz und jede Lebensweisheit hat seine eigenen Hintergründe und viele klagen an, dass in der Stiftung die Betroffenen von der Allgemeinheit in die Ghettos der Behinderten verwiesen werden und dort auch mal ausbrechen und ihre Sorgen und Wünsche auf Brettern verewigen müssen und sollen und wollen. Es ist nämlich einfach die Behinderten abzuschieben und von einer Welt fern zu halten die deren Probleme nicht sehen will oder kann oder möchte. Die Texte auf den Brettern zeugen davon, dass Behinderte und wenn sie nur geringfügig behindert sind auch Gefühle und Wünsche für die Zukunft haben. Vor allem dass sie durch eine solche Ausstellung überhaupt von der Öffentlichkeit wahr genommen wer-den und auch ein Recht haben unsere Welt aktiv mit zu gestalten.

Lobenswert ist die Anordnung der Ausstellung mit der die Stiftung aus Gmünd und Ellwangen Texte der Behinderten in die Öffentlichkeit mit einbringen und an den Rathaussäulen auch die Welt der Nichtbehinderten im regen stehen gelassen wird: Erklärungen rütteln wenigstens Teilnahme wach. Wir haben einige der markigen Sprüche, Weisheiten und Wünsche im Detail sehr genau gelesen und untersucht und dargestellt. Dank gilt der Stiftung Haus Lindenhof für dieses Wachrütteln das nicht aufdringlich sondern aufklärend wirkt und die Behinderten endlich in sehr geeig-neter -Form an der  Welt teilhaben lässt.

Nur schaden dass viele Menschen die ins Rathaus kommen keine Zeit mitbringen um die Aufschriften der Bretter aufmerksam lesen sondern grundsätzlich diesen Auftritt in der Öffentlichkeit bejahen aber dann bitte nicht mehr... Eigentlich schade. Und wer glaubt die Betroffenen hätten selbst die Bretter bemalt der irrt und wird eines Besseren belehrt. Die Kunst- und Sachausstellung mit Original-Fotos bekommt das Prädikat wertvoll - auch für ganze Schulklassen in Sachen reale Informationen.  Dieter Geissbauer