Sie durfte mit
niemandem von Polizeibewachung reden:
Falscher Polizeibeamter wollte 50.000 € von
82-jährigen aber Bank schütze ihre Kundin
Echte Polizei war machtlos:
In einem zweiten Fall wurde am
Dienstagabend eine hohe Summe an Betrüger ausgehändigt
Vorsicht:
Oma hat einen gefüllten Geldkoffer 30.000 Euro übergeben.
Ellwangen. Am Dienstag wurden bei der Polizei in Ellwangen wieder
zwei Fälle angezeigt, in denen ein falscher Polizeibeamter auftrat. In einem
der beiden Fälle erbeuteten die Täter 30.000 Euro. In beiden Fällen wurden
die Taten bereits Tage zuvor durch mehrere
Telefonanrufe vorbereitet. Im ersten Fall verhinderte ein Bankmitarb-eiter
die Geldübergabe:
Wie sich später bei der Anzeigeerstattung bei der Polizei
herausstellte, wurde eine 82-jährige Frau bereits am vergangenen Sonntag
erstmals kontaktiert. Ihr wurde erklärt, dass die Polizei mehrere Einbrecher
festgenommen habe, die bei ihr einbrechen wollten. Sie würde nun die
kommenden Tage beobachtet und dürfe mit niemandem darüber reden. Am Dienstag
wurde sie dann telefonisch aufgefordert, ihr gesamtes Geld von der Bank zu
holen, da es dort nicht mehr sicher sei. Die Frau ging daraufhin zur Bank
und wollte 50.000 Euro abheben. Der Bankmitarbeiter war jedoch misstrauisch
und konnte erreichen, dass der Vorgang bei der Polizei angezeigt wurde.
Augenscheinlich nur durch die gute Reak-tion des Bankmitarbeiters kam es
nicht zur Geldübergabe.
In einem zweiten Fall wurde am Dienstagabend eine hohe Summe an einen
Betrüger ausgehändigt. Auch hier war bereits Tage zuvor ein erster
telefonischer Kontakt aufgenommen worden. Auch hier gab sich der Anrufer als
Polizeibeamter aus und berichtete über mehrere Wohnungseinbrüche in dem
Wohngebiet, in dem die Frau wohnt.
Vermutlich um die Leichtgläubigkeit der angerufenen Frau zu testen, wurde
anschließend mehrfach mit ihr Kontakt aufgenommen. Bei einem dieser Kontakte
wurde sie vor einem Bankmitarbeiter gewarnt, der mit den Einbrechern
zusammenarbeite. Später wurde sie aufgefordert ihr Geld von der Bank
abzuheben, da es dort nicht mehr sicher sei. Tatsächlich ging die Frau zur
Bank und wollte 30.000 Euro abheben.
Auch hier war der Bankmitarbeiter aufmerksam, bekam aber auf Nachfrage die
Antwort, dass das Geld für einen Wohnungskauf benötigt werde. Als die Frau
das Geld zu Hause hatte, wurde sie nun telefonisch darauf aufmerksam
gemacht, dass das Geld wegen der Einbrecher zu Hause auch nicht sicher sei
und die Polizei das Geld abholen werde um es zu verwahren. Tatsächlich
erschien am
Dienstagabend eine Frau an der Wohnungstür im Wohngebiet Braune Hardt,
welcher das Opfer 30.000 Euro übergab. Nachdem das Geld weg war, wurde
Anzeige bei der Polizei erstattet.
Die beschriebenen Tatabläufe sind in Zusammenhang mit solchen Anrufen
falscher Polizeibeamter einerseits typische Vorgehens-weisen, andererseits
variieren die Täter die Inhalte ständig und passen sie an die Informationen,
die sie durch geschickte Gesprächsführung von den potentiellen Opfern
erhalten, an. Wichtig ist deshalb, dass der Angerufene grundsätzlich
erkennt, dass die Polizei nicht dazu rät, Geld zu Hause aufzubewahren oder
Geld an der Haustüre auszuhändigen.
Die Polizei des Präsidiums Aalen rät:
-
Geben Sie niemals Unbekannten
am Telefon
Auskünfte über Vermögenswerte
-
Übergeben Sie niemals
Wertgegenstände oder Bargeld an Unbekannte oder verschicken sie an
unbekannte
Empfänger
-
Lassen Sie sich am Telefon
nicht einschüchtern und
-
überweisen Sie kein Geld-
Echte Polizeibeamte würden niemals Besitzverhältnisse telefonisch erfragen
oder Wertgegenstände an der Haustüre abholen
-
Lassen sie sich nicht von
angezeigten Telefonnummern täu-schen. Bei dieser Betrugsmasche werden
oftmals über einen Internetdienst Fantasienummern generiert, die bei den
Opfern
den Anschein erwecken sollen, dass die "echte Polizei" anrufe
-
Notieren sie die angezeigte
Telefonnummer
-
Im Verdachtsfall rufen Sie
Ihre örtliche Polizeidienststelle oder die 110 an.
Als ganz wichtig erachtet die
Polizei, dass die Angehörigen mit ihren betagten Verwandten über solche
Verhaltensregeln sprechen.
Beschreiben Sie dabei keine komplizierten Verdachtsmuster, sondern
vereinbaren Sie, dass Sie immer informiert werden, wenn Polizei, Behörden
oder Banken anrufen.
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