"Neu beginnen" und in Zukunft das Beste daraus machen:
OB: "Der Verein VfR Aalen
kann nun mit Sto-
lz auf seine Vergangenheit zurückblicken !"
Schuldenfrei
neu starten zu können ein großes Stück näher gekommen" ergänzte
Insolvenzverwalter Dr. Holger Leichtle
OB Rentschler
erleichtert: "VfR Aalen
kann nun mit Stolz auf seine Vergangenheit zurückblicken !"
AIZ-Foto: Dieter Geissbauer
Aalen. Die Gläubiger des VfR Aalen haben - wie die AIZ bereits
berichtete und in der Pressekonferenz nochmals erläutert wurde - bei der
Gläubigerversammlung am Amtsgericht Aalen dem Insolvenzplan mit großer
Mehrheit zugestimmt. „Damit ist eine weitere Hürde auf unserem Weg zurück zu
einer soliden finanziellen Basis für unseren Verein genommen", kommentierte
der Präsidiumssprecher des VfR Aalen, Roland Vogt. Und Aalens OB Thilo
Rentschler atmete in seinem Statement erleichtert auf:
Am Morgen hatte der insolvenzrechtliche Berater des VfR Aalen, Prof. Dr.
Georg Streit von Heuking Kühn Lüer Wojtek, den gemeinsam mit
Insolvenzverwalter Dr. Holger Leichtle von Schultze & Braun erarbeiteten
Insolvenzplan erläutert. Der Insolvenzplan sieht eine Quote für die
Gläubiger in Höhe von 1,6 Prozent vor. Im Gegenzug verzichten sie auf den
Rest ihrer Forderungen. „Wichtig war, dass einerseits der Verein effektiv
entschuldet wird und dass andererseits diese Sanierung noch während der
aktuell laufenden Spielzeit gelingt, um die Lizenzerteilung für die kommende
Saison zu sichern und das sehr erfolgreich spielende Team des VfR
zusammenzuhalten", so Prof. Dr. Georg Streit von Heuking Kühn Lüer Wojtek.
„Wir haben in den vergangenen Wochen zahlreiche Gespräche mit allen
Beteiligten geführt, um diese Lösung herbeizuführen. Ich bin sehr froh und
dankbar, dass wir heute von den Gläubigern die Zustimmung zu dem
Insolvenzplan erhalten haben. Damit ist der Verein dem gemeinsamen Ziel,
schuldenfrei neu starten zu können, ein großes Stück näher gekommen",
ergänzte Insolvenzverwalter Dr. Holger Leichtle bei einer Pressekonferenz am
Nachmittag.
Der Insolvenzverwalter dankte insbesondere dem Präsidium und der
Geschäftsführung, der Mannschaft mit dem kompletten Trainer- und
Betreuerteam sowie allen Mitarbeitern der Geschäftsstelle für deren
außerordentlichen Einsatz in den vergangenen Wochen. Außerdem lobte Leichtle
die Berater um Prof. Streit und alle weiteren Beteiligten für die gute
Zusammenarbeit und professionelle Arbeit während des Verfahrens. „Auch die
Stadt sowie das Amtsgericht Aalen haben durch ihre konstruktiven Beiträge
und ihre Unterstützung maßgeblich zu diesem schnellen Verfahrensablauf
beigetragen."
„Es ist ein tolles Ergebnis einer belastenden Zeit", sagte
VfR-Präsidiumssprecher Roland Vogt. „Der Verein insgesamt ist in den
vergangenen Wochen noch einmal näher zusammengerückt. Die Mannschaft hat
eine überaus starke Reaktion auf die Ereignisse gezeigt, insbesondere auf
den drohenden Abzug von Punkten. Wir sind sehr stolz auf
die Spieler, das gesamte Trainer- und Betreu-erteam sowie auf alle unsere
Mitarbeiter!"
Vogt kündigt an, den Blick weiterhin auf die Zukunft gerichtet zu lassen.
„Was gewesen ist, interessiert nicht mehr. Wir haben uns von den Altlasten
befreit und haben neuen Spielraum gewonnen für die weitere Entwicklung des
Vereins. Die Kaderplanungen für die kommende Saison schreiten weiter
erfolgversprechend voran. Ich finde, es waren ganz starke Signale, dass wir
noch während des laufenden Insolvenzplanverfahrens wichtige
Vertragsverlängerungen bekanntgeben konnten. Das macht uns Mut!" Das
Amtsgericht Aalen hat den Insolvenzplan bereits bestätigt. Nach Ablauf einer
Rechtsmittelfrist von zwei Wochen kann das Verfahren aufgehoben werden. Es
wäre damit noch vor Saisonende wieder abgeschlossen.
Das Statement des Herrn Oberbürgermeister Thilo Rentschler zum
Ergebnis der Abstimmung der Gläubiger über den Insolvenzplan des VfR Aalen:
Sehr geehrte Damen und Herren, heute ist ein wichtiger Tag für die
Stadt Aalen und die gesamte Region. Die Gläubiger unseres VfR haben heute
mit großer Mehrheit dem Insolvenzplan zugestimmt, den die Verantwortlichen
und Berater des Vereins in enger Zusammenarbeit mit dem Insolvenzverwalter
ausgearbeitet haben. Über das Ergebnis der heutigen Abstimmung können sich
nicht nur die Fußballfreunde unter uns freuen, sondern die gesamte Stadt.
Der VfR ist ein Aushängeschild für die Stadt, die unsere Region bundesweit
bekannt macht.
Ich bin froh und erleichtert, dass der Verein auf dem Weg zu einer
nachhaltigen Sanierung weiter gut vorankommt. Der Verein kann nun in Kürze
schuldenfrei in der Dritten Liga – oder vielleicht sogar der Zweiten Liga? –
neu beginnen. Insbesondere für die Stadt Aalen kann ich sagen, dass der
Gemeinderat und ich unsere Möglich-keiten genutzt haben und auch in Zukunft
nutzen werden, um den Verein in schwierigen Zeiten beizustehen.
Der VfR hat eine bewegte Vergangenheit mit Höhen, aber
auch Tiefen, wie wir sie in den vergangenen Wochen durchlebten. Der Verein
kann mit Stolz auf seine Vergangenheit zurückblicken. Aber das ist heute
nicht das Entscheidende. Viel wichtiger und bemerkenswerter finde ich, wie
sehr Vorstand, Präsidium, Berater und Insolvenzverwalter schon zu Beginn des
Insolvenzplanverfahrens ihren Blick nach vorne gerichtet haben, in die
Zukunft. Und wie sehr sie alle gemeinsam daran gearbeitet haben, diese
Zukunft zur Gegenwart zu machen. Dafür gebührt allen, die daran mitgewirkt
haben, ein herzliches Dankeschön!
Der Insolvenzplan verlangt allen Beteiligten einen
mitunter schmerzhaften Beitrag zur Gestaltung der Zukunft des VfR ab. Dass
die Gläubiger heute dem Plan zugestimmt haben, zeigt, wie sehr sie hinter
diesem Verein stehen und wie wichtig ihnen dieser Verein ist. Dafür zolle
ich ihnen meinen größten Respekt und bin ausgesprochen dankbar für diese
Unterstützung. Ich bin davon überzeugt, dass sich der Weg, den der VfR
eingeschlagen hat, lohnen wird. Für den Verein, für die Stadt, für die
gesamte Region. Deshalb ist heute nicht nur ein wichtiger Tag für uns alle,
sondern es ist auch noch ein guter Tag.
Herzlichen Dank!
Ihr Thilo Rentschler
Oberbürgermeister der Stadt Aalen
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