Sobek veränderte ganze Architekten-Welt - 200 Arbeitsplätze:
Großen Ehrenplakette an Professor Dr. Wer-
ner Sobek: "Es begann in Klinik Taufbach..."

Hälfte der Beifall klatschenden Gratulanten waren Studenten
Apostel-Bild auf der Bühne prägte Erinnerungen und Zukunft

Größte Ehrung der Stadt Aalen gab es von OB Rentschler (links) im Auftrag des Aalener Gemeinderates. AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen.
Die Verleihung der Großen Ehrenplakette an Professor Dr. Werner Sobek am 21. April 2016 in der Aalener Stadthalle gest-altete sich zu einem Zusammenrücken als Vertrauensbeweis für den großen Sohn der Stadt Aalen: Sogar die Plätze auf der Empore waren voll besetzt und eilends wurden sogar weitere Stühle herbei geschafft. Dabei zeigte sich OB Rentschler als glänzender Gast-geber auch später beim Empfang und als OB Rentschler zuvor die Mutter des genialsten Architekten ehrte und einen Blumenstrauß unter dem Beifall der etwa 1.000 (darunter die Hälfte Studenten der Fachhochschule Aalen) dankend überreichte und für Sobeks Mutter war dies "die größte Ehrung meines Lebens, Herr Oberbürger-meister".

Zurecht ein sehr stolzer OB: Professor Sobek trug sich ins Goldene Buch der Stadt Aalen "nach Bundeskanzlerin Angela Merkel ein".   .
Seine Aufenthaltsorte heißen New York, Mo-
skau, "London, Sao Paolo, Dubai und Aalen"

 Nach dem musikalischen Auftakt kam OB Rentschler in einer seiner besten Reden die er je in seiner neuen Amtszeit hielt zur Sache. Da viele nicht mehr in den Saal kommen konnten weil die höchsten Promis von Brunnhuber bis Landrat Pavel und MdL Mack sich auch diese Ehrung nicht vergehen ließen, drucken wir die Rede in wesentlichen Auszügen bzw. fast ganz ab weil da alles enthalten ist was man über diese Feierstunde und den Anlass wissen sollte:

Wieder "daheim im Geburtsort Aalen": Sobek neben Rentschler.     
Meine sehr geehrten Damen und Herren des Gemeinderats verehrte Familie Sobek, lieber Herr Ehrenpräsident Riehle, verehrte Fes-tgäste, mit den wunderbaren Klängen im Ohr der Musiker von Six- tor Brasst darf ich Sie alle zu unserem Festakt in der Stadthalle in der alten Heimatstadt von Prof. Werner Sobek herzlich willkommen heißen. "Seine Aufenthaltsorte heißen üblicherweise New York, Moskau, London, Sao Paolo, Dubai und wie könnte es anders sein: Aalen. Ein herzliches Willkommen dem gebürtigen Aalener und dem Weltbürger Prof. Dr. Werner Sobek"!

Blumen für Frau Sobek: Sie kann zurecht auf ihren Sohn sein...      
"Ich gratuliere Ihnen liebe Frau Sobek mit di-
esen Blumen zu Ihrem wohlgeratenen Sohn"

Alles begann am 16. Mai 1953 in der Klinik am Taufbachl Auf-gewachsen in Aalen und in der Region und rbit 18 Jahren in die große weite Welt gegangen. Heute zurückgekommen, um seine Mutter zu besuchen und die große Ehrenplakette der Stadt ent-gegen zu nehmen. Gestatten Sie mir meine Damen und Herren dass ich - abweichend vorn Protokoll - zunächst und zuerst Ihnen liebe Frau Sobek, der sicherlich stolzen Mutter, einen Blumen-strauß überreiche und ich mich sehr freue, dass Sie bei dieser Feier mit dabei sein können. Und ich gratuliere Ihnen, liebe Frau Sobek, mit diesen Blumen zu Ihrem wohlgeratenen Sohn, auch wenn er.sich schon arg früh auf den Weg von Aalen in die weite Welt gemacht hat! Es sei Ihm an diesem Abend verziehen!

Lieber Professor Sobek, der Sie nunmehr vor fast 63 Jahren in Aalen das Licht der Welt erblickten. Ich freue mich sehr, dass wir Sie heute auszeichnen dürfen und gemeinsam feiern können. Und wie Sie sehen, Sie sind bei uns immer ein höchst willkommener und gern gesehener Gast. Die Besucherzahl zeugt von der großen Wertschätzung, die Sie nicht nur in Ihrer Geburtsstadt, sondern weit darüber hinaus genießen. Besonders freut es mich, dass wir hier so viele jungen Menschen willkommen heißen dürfen, die als Studierende an unserer Hochschule für Technik und Wirtschaft noch ganz am Anfang ihres Berufslebens stehen. Die heute die Chance bekommen, das kreative Potential einer Persönlichkeit wie Werner Sobek kennen zu lernen. Und dabei ganz sicherlich auch einige Impulse für ihre eigene Lebensplanung erhalten.

Kompetente Politiker: OB Thilo Rentschler und neue BM Ehrmann. 
Aalen ist ein gutes Pflaster für die Innovation
und Forschung: "Alleinstellungs-Merkmal"
Der Festabend hat aufgrund Ihres Vortrages "Die elektrische Stadt zur Stadtentwicklung der Zukunf" zurecht auch seinen Platz im Vorlesungsverzeichnis der Hochschule gefunden Und wird im Rahmen des Studium Generale angeboten. Ich grüße an dieser Stelle herzlich alle Professoren von unserer Hochschule stellvert-retend für alle Wissenschaftler hier im Saal und sehr gerne alle Studierenden. Aalen ist ein gutes Pflaster für Innovation und For-schung und mit seinem vernetztes System eine enge Kooperations-gemeinschaft, ein herausragendes Alleinstellungsmerkmal in uns-erer Region. Die Hochschulstudie, die Sie verehrter Herr Landrat, in den Kreistag eingebracht haben, beweist dies noch einmal eindru-cksvoll. Und wenn auch nicht jedes zukünftige Hochschulgebäude schon in Leichtbauweise erstellt wird, so achten wir doch gemeinsam auf eine vorausschauende und nachhaltige Entwicklung - vom Haus der jungen Forscher bis zum Waldcampus, von Industrie 4.0 bis zum bereits erwähnten Studium Generale!

Donnerstag OB Rentschler bei der genialen Begrüßungs-Ansprache.
Verehrter Herr Sobek, Sie haben in einem Interview vor kurzem gesagt, dass die Menschen in Aalen schon immer ein auf gesunder Bodenständigkeit beruhendes Augenmaß hatten und dass es die Werte und Überzeugungen der Menschen waren, die Sie stets beeindruckt haben. Sie haben dargelegt, dass Sie geprägt wurden. Dass Sie geprägt wurden von den Menschen der Region, denen Sie während der ersten 18 Jahre begegnet sind. Ich spreche hier sicherlich für alle, wenn ich feststelle, dass es uns gut tut und auch begeistert, dass Sie sich zu den Wurzeln und zu den Werten und Überzeugungen bekennen. Herzlichen Dank für dieses klare Bek-enntnis zu uns und der Region.

Mächtige kompetenzen: Sobek (links) mit CDU-MdL Winfried Mack.
"Zu Wurzeln gehört, dass Sie einst ein Sch-
üler des Malerpfarrers Sieger Köder waren"

Zu ihren Wurzeln gehört, dass Sie einst ein Schüler des legendären Malerpfarrers Sieger Köder waren, der als Kunsterzieher am Schubart-Gymnasium (Aalen9 die Lebensläufe und Berufswahl vieler seiner Schüler beeinflusst hat. Erst kürzlich durften wir im Rahmen des 100-jährigen Bestehens unseres ehrwürdigen Schubart-Gymn-asiums erfahren, wie viele Schülergenerationen durch die künstleri-schen und philosophischen Impulse der Schulzeit ihre spätere Berufswahl beeinflusst wurden. Ich bin froh, dass heute Abend viele Ihrer ehemaligen Klassenkameraden anwesend sein können, denn wie ich mir habe sagen lassen, pflegen Sie gemeinsam immer noch einen regen Austausch.

Im Vorfeld der heutigen Ehrung hat sich der Aalener Spion bemüßigt mit einigen ihrer damaligen Weggefährten zu sprechen. Schon damals war wohl ersichtlich, dass Sie einen kreativen Weg beschreiten würden. Sie waren in besonderem Maße an Kunst und Literatur interessiert und schon damals zeichneten Sie sich aus: Wahrscheinlich wurde zu diesem frühen Zeitpunkt der Samen Ihrer universitären Lehrtätigkeit eingepflanzt.

"1971 zum 500. Dürer-Geburtstag für Aalener
Kinderfest gemaltes Bild Apostel aufgestellt"

Es wurde mir verraten, dass Sie gemeinsam mit Jörg Merz (heute Professor für Kunstgeschichte in Münster) und mit Hermann Schludi, heute Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat und Kunst-lehrer an der Schillerschule Aalen, und eben Paul Groll zum 500. Geburtstag von Albrecht Dürer im Jahr 1971 dessen bekanntes Gemälde "Die vier Apostel für das Aalener Kinderfest gemalt haben. Auf dieser Bühne hinter mir zusehen haben wir das Kunstwerk aufgestellt - eine Leihgabe von der Druckerei Wahl aus Aalen, diesen Schatz seit Jahrzehnten hütet.

Markenzeichen kreatives schöpferisches Po-tential und die Ingenieurskunst zu verbinden
Nach dem Abitur haben Sie sich für einen sachlichen - einen bodenständigen Weg - entschieden. Ein Studium des Bauinge-nieurwesens sollte es sein - allerdings verbunden in ganz bes´-onderer Weise immer mit der Kunst und der Suche nach dem Ästhetischen. Es ist geradezu Ihr Markenzeichen geworden, kreatives schöpferisches Potential mit den soliden Anforderungen moderner Ingenieurskunst zu verbinden. Diesem Credo sind Sie in Ihrer Arbeit als Planer, Architekt und Bauingenieur immer gefolgt. Nicht nur an Ihrem Institut an der Universität Stuttgart unterrichten Sie seit vielen Jahren Architekten und Bauingenieure, sondern weltweit halten Sie Vorträge und Seminare an den renommiertesten Universitäten und Instituten, um Ihre Auffassung der ästhetischen Ingenieurskunst zu vermitteln.

Herzliche "Dankansprache" von Professor Sobeck als "Aalener".     
Meine Damen und Herren wenn ich noch einige Ehrengäste namentlich begrüßen kann, dann unterstreicht das die Bedeutung dieser Feier. Ich begrüße neben unserem Landrat Klaus Pavel die ehemaligen und amtierenden Bürgermeister unserer Stadt. Wolfgang Steidle, Karl-Heinz Ehrmann, Dr. Eberhard Schwerdtner und Jutta Heim-Wenzler. Stellvertretend für alle Gemeinderäte, die den einstimmigen Beschluss zur Ehrung gefasst haben, nenne ich die Eraktionsvorsitzenden: Thomas Waqenblast für die CDU, Hermann Schludi (SPD), Thomas Rühl (FW), Michael Fleischer (GRÜNE).

Graue Eminenzen: Ex-MdB Brunnhuber und Ursula Barth (CDU).    
2015 haben Sie im Gemeinderat Ihren kühn-
en Entwurf des Stegs zu Stadtoval vorgestell

Lieber Herr Sobek, alles in allem bodenständige Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt und unserer Region, die sich heute hier versammelt haben und es waren unter den namentlich genannten mindestens zwei Klassenkameraden von Ihnen dabei. Für einige von Ihnen ist es ein willkommenes Wiedersehen. Z.B. nach 2009.mit Vorträgen zur Architektur im Rathaus: Und im Herbst 2015 haben Sie im Gemeinderat Ihren kühnen Entwurf eines Stegs zum Stadtoval vorgestellt. Dieser klare und sachlich konzipierte Entwurf könnte einen unvergleichlichen städtebaulichen Akzent in unserer Stadt setzen. Der Gemeinderat war unisono begeistert von Ihrem Entwurf. Wir werden an dem Thema dran bleiben.... Dann folgte die Verleihung bzw. Laudatio des Ehrenpräsident der Archtitekten in Baden-Württemberg Riehle (darüber werden wir morgen berichten). Aber lieber Professor Sobek, wenn man das Durchschnittsalter der bisherigen Preisträger berücksichtigt sind Sie durchaus eher als ein Junger Wilder zu bezeichnen. 1954 hat der Gemeinderat der Stadt Aalen die Vergabe einer Ehrenplakette beschlossen und näheres in einem Statut geregelt. Ich zitierte daraus:

In dem Wunsche, Männern und Frauen, die sich ganz besondere Verdienste um die Stadt Aalen und die Bürgerschaft erworben haben, Anerkennung und Dank öffentlich zum Ausdruck zu bringen, stiftet der Gemeinderat der Stadt Aalen eine Plakette als Ehrengabe der Stadt Aalen. Die Ehrenplakette der Stadt Aalen wird insbesondere verliehen an natürliche Personen, Vereine und Verbä-nde, die sich im Bereich des öffentlichen, kulturellen, wirtschaft-lichen, sozialen oder sportlichen Lebens der Stadt verdient gemacht haben, sowie für besondere kulturelle, wissenschaftliche, soziale oder sportliche Leistungen."

Pioniere von links: Dr. Schludi, Landrat Pavel, Dr. Gustav Wabro.    
Trotzdem - so hoffe ich - ist es heute etwas ganz Besonderes, denn nicht nur Sie, verehrter Herr Sobek, sprechen von einer 4. Heimkehr anlässlich der heutigen Auszeichnung. Ich darf Sie jetzt nicht nur im Namen und auf Beschluss des Gemeinderats auszeichnen, sondern als Oberbürgermeister handle ich auch im Namen der Aalener Bürgerschaft wenn ich Ihnen jetzt die große Ehrenplakette der Stadt überreichen darf. Zur Ehrenplakette gibt es auch eine Urkunde mit folgendem Wortlaut: Stadt Aalen: Urkunde In Anerkennung der um die Stadt Aalen erworbenen besonderen Verdienste verleihe ich im Namen des Gemeinderates Professor Dr. Dr Eh. Dr. hIc. Werner Sobek die Große Ehrenplakette der Stadt Aalen in Silber

Verzögerungen: Studenten trugen sich in Anwesenheitsliste ein.     
Professor Sobek dankte für alles und machte eines klar: Er wird auch in der Zukunft ein Aalener Sohn bleiben und Aalens Ruf als Vorbild weiter fördern. Natürlich musste Professor Sobek zu Beginn schon am Eingang hunderte Hände der Gratulanten schütteln und warb für seine Heimat Stadt Aalen.  Dieter Geissbauer
Die schönsten Fotos und Momente von Preis- verleihung bei seiner "Heimkehr nach Aalen"  

















Wieder in Aalen eingeladen: Ex-Baubürgermeister Steinbach.     

Zwei Landräte links: Klaus Pavel und Vorgänger Dr. Gustav Wabro.  


Die Aalener Stadthalle war im Saal unten u. auf Empore voll besetzt.

Links MdL Winfried Mack und "Bundesschorch" Georg Brunnbuber.