Ja zum "sozialen
Wohnungsbau" auch für arme Familien?
Wohnungsbau betreibt Stadterneuerung in
der Friedrichstraße und neue Ziele
des OB
OB Rentschler:"Müssen zwischen bis zu
240 neue Wohneinh-
eiten im Jahr schaffen um Einwohnerzahl halten zu können"
Visualisierung der Neubauten an der
Friedrichstraße (© Stadt Aalen)
Aalen. „Der Wohnungsmarkt ist bundesweit seit
einiger Zeit angespannt. Es gilt, die steigende Nachfrage und das Angebot
auf dem Wohnungsmarkt zusammenzubringen, um für alle zweckmäßigen
Wohnungsbau zur Verfügung stellen zu können" erklärte Oberbürgermeister
Thilo Rentschler. Aufgrund der verhaltenen Bautätigkeit
in den Krisenjahren 2008 bis 2010 herrsche auch in Aalen Nachholbedarf. Seit
zwei Jahren seien viele wieder bereit, zu investieren und diesen Aufschwung
gelte es mitzunehmen. „Unser Ziel ist es, dass Wohnraum in allen
Preissegmenten für alle Zielgruppen vorhanden ist. Wir müssen zwischen 230
und 240 neue Wohneinheiten im Jahr schaffen, um die Nachfrage bedienen und
damit unsere Einwohnerzahl halten zu können" betonte das Stadtoberhaupt.
Wohnungsbau
investiert hier im attraktiven Quartier Friedrichstraße 20 Millionen:
Gebäude aus 50-er-Jahren wurden bereits dem Erdboden gleich gemacht.
AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Das
Wohnungsbauprogramm könne nur geschultert werden, wenn auch private
Investoren und Bauträger tätig würden. Das Programm werde von Jahr zu Jahr
nach Marktanforderung evaluiert. Die Wohnungsbau habe den besonderen
Auftrag, die soziale Mischung des Wohnungsangebotes wahrzunehmen. Aber auch
bei Bauträgern auf städtischen Flächen würde darauf geachtet, dass 20 bis 30
Prozent günstiger Wohnraum geschaffen würden. Diese gesamtge-sellschaftliche
Verantwortung müsse erfüllt werden.
Erste Bürgermeisterin Jutta
Heim-Wenzler ergänzt, dass auch in allen Stadtbezirken Neubaugebiete
vorhanden oder geplant seien. Gemeinsam mit Robert Ihl stellt sie die
einzelnen Vorhaben von Stadt und Wohnungsbau Aalen bis zum Jahr 2020 vor.
Ihl betont, dass die Wohnungsbau bis zum Jahr 2020 über 100 Millionen Euro
investiere.
Stadtquartier Rötenberg: Im Quartier Rötenberg sind 150 bis 160
Wohneinheiten geplant. Das Jugend- und Nachbarschaftszentrum als soziales
Herzstück wird baulich ertüchtigt. Die Bebauung soll aufgelockert werden und
viel Grün enthalten. Insgesamt wird eine neue Durchmischung der Generationen
und sozialen Schichten sowie die Erschließung neuer Zielgruppen angestrebt.
Neben dem bisherigen Angebot soll es auch höherwertige Mietwohnungen und
Eigentumswohnungen geben. Städtebaulich wird sich das Gebiet weg von der
strengen Zeilenstruktur zu einer lockeren, vielfältigen Bebauung wandeln. In
den nächsten fünf bis zehn Jahren wird das Konzept Stück für Stück
umgesetzt.
Am Stadtgarten: Die städtische Wohnungsbau erstellt
gemeinsam mit der Essinger Wohnungsbau das Quartier am Stadtgarten. Parallel
zum Bahnhof und in Verlängerung des Mercatura entsteht ein Komplex aus drei
Gebäuden mit Gewerbenutzung im EG und Wohnen in den oberen Etagen. Durch
diese städtebauliche Sanierung entstehen 60 neue Wohneinheiten mit 5.200
Quadratmetern Wohn- und Nutzfläche. Damit soll ein weiterer Impuls gegeben
werden zur Sanierung der Innenstadt und eine Aufwertung des
Bahnhofsquartiers erreicht werden.
Stadtoval: Das Stadtoval ist eine
Jahrhundertchance für Aalen. Hier soll auf einem Gebiet mit der Größe der
Innenstadt ein neues attraktives Stadtquartier entstehen. Das städtebauliche
Konzept gruppiert 220-250 Wohneinheiten in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof
und Innenstadt um eine grüne Mitte. Außerdem ist ein Teil für Gewerbe
und Dienstleistungen vorgesehen.
Maiergasse: Das ehemalige Gelände der Aalener
Baumaschinen in Wasseralfingen bietet ganz besondere Entwicklungschancen für
Wasseralfingen aufgrund der Nähe zum Ortskern und den Schulen. Hier soll
attraktiver, barrierefreier Wohnraum mit Einfamilien-, Doppel- und
Reihenhäusern sowie Gewerbe- und Dienstleistungs-nutzungen entstehen.
Außerdem ist ein zentraler Platz vorgesehen. Durch die Renaturierung des
Kochers ist das Areal landschaftlich schön eingebettet und bietet
Naherholungsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe.
Schlatäcker: Das Baugebiet Schlatäcker ist das
letzte große Baugebiet in der Kernstadt. Das Quartier ist eingebettet in
eine schöne Landschaft, gleichzeitig ist die Innenstadt aber mit dem Rad
oder zu Fuß gut erreichbar. Die Entwicklung erfolgt in 4 Bauab-schnitten. Im
nächsten Bauabschnitt II können 74 bis 102 Wohn-einheiten entstehen.
Insgesamt bietet Schlatäcker Platz für 340 bis 435 Wohneinheiten.
Hungerbühl Unterkochen: Für die Baulandentwicklung in
Unterkochen ist das Bebauungsplangebiet Hungerbühl die wichtigste
Entwicklungsfläche, um der negativen Einwohnerentwicklung im Ortsteil
entgegenwirken zu können. Insgesamt sind 30 bis 60 Wohn-einheiten möglich.
Wohnungsbau hat von
evang. Kirchengem-
einde Markuskirche im Pelzwasen gekauft
Kirchengrundstücke: Die Wohnungsbau hat von der
evangelischen Kirchengemeinde die Martinskirche im Hüttfeld und die
Markuskirche im Pelzwasen erworben. Beide Grundstücke sind Filetstücke. Die
Kirchengebäude werden abgerissen und Wohnbebauung von hoher Qualität
geschaffen. Im Hüttfeld sollen die Neubauten um
den Kindergarten angeordnet sein, 25 bis 30 Wohneinheiten. Dabei werden auch
Gemeinschaftsräume für Begegnungen der Bürgerinnen und Bürger geschaffen. Im Pelzwasen entstehen Reihenhäuser,
Geschosswohnungsbau und Stadtvillen.
Baulandpotential: Für die Innenentwicklung ist Aalen mit
seinem Baulaundkataster sehr gut aufgestellt und wird dies weiter verfolgen.
Es ist im Internet einsehbar und bietet 15 Hektar sofort bebaubare Flächen.
Dies ist besonders auch für die Teilorte eine wertvolle Baulandreserve.
Wohnungsbau-Quartier in der Friedrichstraße
wird für 20 Millionen durch Neubauten ersetzt
Friedrichstraße: Das Quartier der Wohnungsbau an der
Friedrich-straße wird für insgesamt 20 Millionen Euro neu geordnet und die
Häuserzeilen aus den 1950er Jahren schrittweise durch Neubauten mit
Eigentums- und Mietwohnungen ersetzt. 30 Prozent der Wohnungen sollen
Sozialmietwohnungen sein. Das erste Gebäude wurde bereits abgebrochen. Das
städtebauliche Konzept für den gesamten Komplex ist auf 15 bis 25 Jahre
ausgelegt und sieht insgesamt Neubauten für 118 Wohneinheiten und 10.000
Quad-ratmeter Wohnfläche vor.
Zeiss hat sich
in der Gartenstraße bereits zentral nieder gelassen.
Studenten: Für Studentenwohnungen gibt es in der
Stadt verschiedene Projekte in der Brunnenstraße, der Gartenstraße, dem
ehemaligen Schwesternwohnheim und in der Wellandstraße. Insgesamt stehen 365
Wohneinheiten zur Verfügung. Der Wohn-ungsmarkt wird entspannt, wenn für die
Studenten ein eigenes, bedarfsorientiertes Angebot vorhanden ist.
|