Kirchengemeinde beschloß Gemeinde- u. Immobilienkonzept
Zwar Schließungen und Verkäufe aber über 5 Millionen Investitionen: Kindergärten bleiben

Dekan Ralf Drescher erleichtert:
„Mit  Entscheidung erste Pha-
se des umfänglichen Konsultations-Prozesses abgeschlossen"


Arbeit ist geschafft: Interview des SWR-Rundfunks am Freitag 19. April 2013 mit Dekan Drescher (links).  AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen.
Die
Evangelische Kirchengemeinde beschloß das neue  Gemeinde- und Immobilienkonzept. Die Entscheidung ist getroffen – bei einer Enthaltung und ohne Gegenstimmen beschloß der Kirchengemeinderat: Die Evangelische Kirchengemeinde Aalen behält das Dekanatsgebäude (Dekanstraße 4) in ihrem Bestand. Dieses Gebäude soll grundlegend renoviert werden. Auf dem Areal der Friedhofstraße 3 und 5 soll ein zentrales Haus der Evangeli-schen Kirche entstehen. Die Gemeindezentren in den Parochien Martinskirche und die Markuskirche (inklusive Kirchen) werden aufgegeben und durch so genannte "Gebietsräume" ersetzt.

Geschafft: Das Paket ist geschnürt und Dekan Drecher (mitte) und Stadtpfarrer ernteten erstmals viel Lob für gelungene Schwerstarbeit.
Mit dieser Entscheidung ist die erste Phase eines umfänglichen Konsultationsprozesses abgeschlossen", stellte Dekan Ralf Dre-scher in der Pressekonferenz am Freitag 19. April 2013 im Evange-lischen Gemeindehaus in Aalen fest. Zwei Jahre wurde intensiv beraten und überlegt, wie sich die Evangelische Kirchengemeinde Aalen für die Zukunft rüstet. Die leitende Frage dabei war: Wie beschreibt die Evangelische Kirchengemeinde Aalen ihre Gemeindearbeit in der Zukunft und welche Gebäude benötigt sie dazu bzw. kann sie sich mittel- und langfristig noch leisten?

"Haus Kastanie" wird zugunsten der Um- und Neubauten verkauft.   
Einstimmig für die Variante eins entschieden
„Ein Aalener Signal nach innen und außen"
Besonders erfreulich sei, so Drescher, dass diese weitreichende Entscheidung bei einer Enthaltung und ohne Gegenstimmen beschlossen wurde. Bemerkenswert ist an dieser Stelle, dass die Mitglieder der Parochieausschüsse der Evangelischen Kirchenge-meinde Aalen, die ebenfalls zu der Kirchengemeinderatssitzung eingeladen waren, sich einstimmig für die Variante 1 entschieden haben. Drescher: „Ich bewerte das als starkes Signal nach innen und nach außen für die anstehenden Veränderungen innerhalb unserer Kirchengemeinde und sehe darin eine tragfähige Basis für die Umsetzung unseres Vorhabens."

Meister der Zukunft der Aalener Kirchengemeinden: Dekan Drescher (links) und Stadtpfarrer Bernhard Richter bei Pressekonferenz.         
Stadtpfarrer Bernhard Richter "Wir-Gefühl:
Bleiben am Gmünder Platz weiter präsent"

Pfarrer Bernhard Richter zeigt sich begeistert von dem „Wir-Gefühl", das die Sitzung am Mittwoch geprägt habe. Viele der Mitglieder des Kirchengemeinderates hätten immer betont, dass wir in Aalen eine Kirchengemeinde sind. Richter betonte auch die Wichtigkeit, an diesem zentralen Ort inmitten der Stadt am Gmünder Torplatz als evangelische Kirche präsent zu sein. „Hier ist Mission, hier ist Diakonie, hier ist Begegnung, hier sind wir ganz nah bei den Menschen."

Einschränkungen gibt es in der Martinskirche auf dem Grauleshof. Links  Gemeindesaal-Räume die voll in Funktion bleiben und Kirche.
Richter begrüßte zugleich, dass es trotz Aufgabe von Markus- und Martinskirche weiterhin in jeder Parochie einen Gebietsraum geben wird. „Parochie bedeutet immer auch Heimat, und das muss auch künftig in einem eigenen Raum in der Parochie zur Entfaltung kommen dürfen."

Abriss oder Vermietung: Pfarrhaus nahe der "Martinskirche".           
Pfarrer Marco Frey sieht es ein dass bald sei-
ne kleine Kirche aufgegeben werden muss

Pfarrer Marco Frey bedauert es sehr, dass die Kirche aufgegeben werden muss. Er sieht aber die finanzielle Situation und er sieht im neuen bzw. umgebauten zentralen Gemeindehaus auch eine sehr große Chance für die Gemeinde, gerade auch für die Jugend. Daher stehe er hinter der Entscheidung des KGR.

"Gottesdienst mit der ganzen Gemeinde in
einer
Kirche macht die Gemeinschaft stark

Kirchengemeinderätin Susanne Fiedler betont, dass kirchliches Leben die Gemeinschaft brauche. Ein Gottesdienst mit der ganzen Gemeinde in einer Kirche mache die Gemeinschaft stark und gebe der Kirchengemeinde einen neuen Impuls. „Man sieht sich, kennt sich und es findet ein reger Austausch statt - also ein aktives Gemeindeleben - wie es eben auch sein sollte!" Für die Aalener Evangelische Kirchengemeinde sei das die Chance, aus den Insel-Lagen der parochialen Struktur zu einer Gemeinde (was sie ja eigentlich auf dem Papier schon ist!) zusammenzuwachsen. „Das neue Gemeindehaus mit zentraler Verkehrsanbindung - offen, einladend und ansprechend für Jung und Alt und mitten in der Stadt gelegen - wird uns zusammenführen und uns ein Wir-Gefühl entwickeln lassen", so Fiedler. Die gewählte Vorsitzende des Kirchengemeinderates, Rosemarie Löwisch, hegt die große Hoffnung, dass mit einem zentralen Haus der Kirche die Gemeinde immer mehr zu einer starken Einheit zusammenwachse. Daher sieht sie in dem Beschluss eine große Chance.

Das Dekanats-Gebäude in Aalen ist schon teilweise vermietet.        
Pfarrer Uwe Quast sagte: „Als Pfarrer bin ich traurig, dass wir Kirchen aufgeben. Aber als Pfarrer bin ich auch guter Hoffnung, dass durch diese Immo-Konzeption die Kirchengemeinde auch zusammenwächst und ein neues, attraktives Gemeinde-Leben entsteht."

Ruhe-Oase: Bleiben die Tiere im Dekanats-Garten auch in Zukunft? 
„Gesellschaftliche Veränderungen, die lange in der Diskussion sind: Nutzungs-Ausfall"
Kirchengemeinderat Dr. Hofmann zog Bilanz: „Gesellschaftliche Veränderungen, die schon lange in der Diskussion sind, und der drohende Nutzungsausfall des Gemeindehauses im derzeitigen Zustand haben vor über einem Jahr einen Prozess von immenser Tragweite angestoßen. Es war allen Beteiligten klar, zunächst ein neues Gemeindekonzept entwickeln zu müssen, das der Evangelischen Kirchengemeinde eine sichere Zukunft gewährleisten und trotzdem dabei die drängenden Gebäudefragen lösen würde. Dies alles musste mit Bedacht und vor allem mit dem Ergründen von Alternativen und verschiedenen Lösungsansätzen angegangen werden. In vielen Sitzungen, in drei Klausurtagen und mit viel Einsatz wurde in enger Gemeinsamkeit und gegenseitiger Wertschätzung und unter bestmöglicher Berücksichtigung der Bedürfnisse der Gemeinde etwas geschaffen, was in die nahe und ferne Zukunft in hoffentlich segensreicher Weise wirken wird."

Die Kirchenpioniere von Aalen: Mitte Dekan Drescher und rechts Stadtpfarrer und SPD-Kreisrat Bernhard Richter vor "Pressemeute". 
In der Friedrichstraße wird das neue zentrale
Haus der Evangelischen Kirche entstehen

In Zukunft wird die Evangelische Kirchengemeinde Aalen neben der Stadtkirche und der Johanneskirche auch weiterhin das Dekanatsgebäude in ihrem Bestand halten. Auf dem Areal der Friedhofstraße soll ein zentrales Haus der Evangelischen Kirche entstehen. In den Parochien der Martinskirche und der Markus-kirche soll jeweils ein sogenannter Gebietsraum entstehen, der für Gemeindeaktivitäten zur Verfügung steht. Das Ökumenische Gemeindezentrum Peter und Paul wird in enger Absprache mit der katholischen Kirchengemeinde Aalen weiterentwickelt. Alle übrigen Gebäude werden zu einem späteren Zeitpunkt bewertet.

Die Martinskirche hat sehr viele Kirchenbesucher-Parkplätze.          
Bauvorhaben der Evangelischen Kirchenge-
meinde Aalen mit 4,9 Millionen € finanziert

„Die Kosten für das Bauvorhaben der Evangelischen Kirchengemeinde Aalen belaufen sich nach derzeitigem Stand der Planung insgesamt auf knapp 4,9 Mio Euro", so Kirchenpfleger Harald Schweikert. „Die Finanzierung erfolgt durch Baurücklagen, Zuschüsse, Verkaufserlöse und Eigenmittel." Dafür wird die Evangelische Kirchengemeinde Aalen ganz sicher einen enormen Kraftakt leisten müssen. Andererseits sei aber auch klar, dass die Kirchengemeinde bei der Unterhaltung ihres seitherigen Gebäudebestands bereits über ihre Verhältnisse lebt und sich das mittel- und langfristig nicht leisten kann. „Es besteht ein realer Handlungsbedarf", so Schweikert.

Die Martins-Kirchengemeinde auf dem Pelzwasen bleibt weiter aktiv.
Warten auf die Zustimmung der Landeskir-
che: Das Gemeinde- u. Immobilien-Konzept

Das weitere Vorgehen stellt sich so dar, dass jetzt die nötigen Schritte auf den Weg gebracht werden müssen: Zunächst muss die Evangelische Kirchengemeinde Aalen ihr Gemeinde- und Immobi-lienkonzept dem zuständigen Dezernat der Landeskirche vorstellen und erklären, damit dort die nötigen Zuschüsse bewilligt werden. Das sollte im Herbst soweit sein. Sobald seitens des zuständigen Dezernats der Landeskirche das Gemeinde- und Immobilienkonzept genehmigt ist und die entsprechenden Mittel bewilligt sind, kann ein Architekt mit der Planung beauftragt werden. Auch damit wird im Herbst gerechnet. Die Planung des Bauvorhabens und die Finanzierung erfolgen dann Zug um Zug. Wir gehen davon aus, dass mit dem Baubeginn - wenn alles optimal läuft - frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2014 gerechnet werden kann.

Martinskirchen-Kindergarten "Purzelbaum" bleibt weiter unangetastet
Seitens der Verantwortlichen wurde am freitag festgestellt, dass die Evangelische Kirchengemeinde Aalen jetzt, nachdem der Grunds-atzbeschluss gefasst wurde, unter keinem Zeitdruck steht. Zum einen konnten sämtliche Gruppen und Kreise interimsweise und weitgehend in kirchengemeindeeigenen Gebäuden untergebracht werden. Und zum anderen soll das Bauvorhaben jetzt gründlich geplant werden.

Martinskirchen-Kindergarten "Purzelbaum" wird auch nicht aufgelöst.
Die Gebäude in den Parochien der Martinskirche und der Markuskirche bleiben daher zunächst noch solange bestehen, bis das zentrale Haus der der Evangelischen Kirche in der Friedhof-straße fertig gestellt ist.

Der Eingang zur Martinskirche: Leider ist der Pfarrer schon weg...   
Bauvorhaben der Evangelischen Kirchenge-
meinde Aalen
. Beschluss des Kirchenrates
Der Kirchengemeinderat der Evangelischen Kirchengemeinde Aalen beschließt bei einer Enthaltung:

  • Das Dekanat (Dekanstraße 4) bleibt im Bestand der Evangelischen Kirchengemeinde Aalen und wird grundlegend saniert.

  • Auf dem Areal Friedhofstraße 3 und 5 entsteht ein zentrales Haus der Evangelischen Kirche.

  • In den Parochien der Martinskirche und der Markuskirche werden Gebietsräume erhalten bzw. eingerichtet.

  • Das Haus Kastanie (Wilhelm-Merz-Straße 4) wird an den Kirchenbezirk verkauft.

  • Die Kirchen und Gemeindezentren der Martinskirche und der Markuskirche werden aufgegeben; die Grundstücke werden verkauft.

  • Zu einem späteren Zeitpunkt werden das Areal Westpreuß-enstraße, das Gebäude Wilhelm-Merz-Straße 13 und das Ökumenische Gemeindezentrum der Parochie Peter und Paul betrachtet und bewertet.

  • Es wird geprüft, ob und inwiefern die Verwaltungsstelle und die Kirchenpflege im zentralen Haus der Evangelischen Kirche (Friedhofstraße 3 und 5) untergebracht werden können.


Die Aalener Kirche befindet sich gegenwärt-
ig insgesamt in dem grundlegenden Wandel

Ausgangslage:
Die Kirche befindet sich gegenwärtig insgesamt in einem grundlegenden Wandel: Hier spielen Faktoren wie der demo-graphische Wandel, der Rückgang der Kirchensteuereinnahmen, die zunehmende Säkularisierung der Gesellschaft und manches andere mehr eine maßgebliche Rolle. Zwei Aspekte sollen an dieser Stelle in besonderer Weise herausgriffen werden:

  • 1. Wie in der gesamten Landeskirche, so hat auch die Evan-gelische Kirchengemeinde Aalen einen fortschreitenden Rückgang an Gemeindemitgliedern zu verzeichnen (Anhang 1). Diese Tendenz ist in der Landeskirche seit vielen Jahren linear fortschreitend, mit einem Faktor 1,00%. Besondere Ausschläge bzw Einschnitte innerhalb des demographischen Wandels sind an dieser Stelle noch gar nicht berücksichtigt.

  • 2. Die Kirchensteuereinnahmen steigen gegenwärtig konjunkturbedingt zwar noch nominal um den Wert von ca 1%, inflationsbereinigt sinken sie aber um etwa genau diesen Wert. Mit anderen Worten: für eine gewisse Zeit ist zwar mehr Geld vorhanden. Was die Kaufkraft angeht, ist es aber tatsächlich weniger. Und dabei sind die weltwirtschaftlichen Entwicklungen (zB die Eurokrise, die ja in Wahrheit eine Bankenkrise ist) noch gar nicht berücksichtigt.

Vor diesem Hintergrund erscheint es in der Tat notwendig, die bestehenden Strukturen zu überdenken und tragfähige Konzepte zu entwickeln, die insbesondere die Gemeindearbeit innerhalb der Evangelischen Kirchengemeinde Aalen mittel- und langfristig sichern.

Aufgabenstellung: Die Evangelische Kirchengemeinde Aalen hat sich daher im Rahmen ihres Gemeinde- und Immobilienkonzepts intensiv mit der Frage beschäftigt, wie sie künftig ihre Gem-eindearbeit aufstellen möchte und welche Immobilen dazu nötig sind. Dass der Bestand in seinem gegenwärtigen Ausmaß nicht zu halten ist, liegt dabei auf der Hand: Schon heute verschlingt allein die Unterhaltung der Gebäude mehr als die Hälfte der Kirchenst-euerzuweisung und dabei sind dringend notwendige Sanierungs-maßnahamen noch gar nicht eingerechnet. Im Vergleich mit anderen Gemeinden im Kirchenbezirk gibt die Kirchengemeinde Aalen gegenwärtig mehr als doppelt so viel für ihre Gebäude aus Hinzu kommt, dass die Auslastung der Gebäude nur bei ca. 11% liegt.

Blick in das Foyer des Gemeindehauses in der Friedrichstraße.      
Alles in allem besteht also ein realer Handlungsbedarf. Das hat die Evangelische Kirchengemeinde Aalen erkannt und anerkannt und, viel überlegt und jetzt entschlossen und mutig gehandelt.

Kunstwerke des Glaubens im evangelischen Gemeindehaus.           
Evangelischen Kirchengemeinde Aalen legte
sich auf ein zentrales Gemeinde-Haus fest
4. Entwicklungen im Zeitraffer:
Seit geraumer Zeit beschäftigt sich die Evangelische Kirchengemeinde Aalen vor diesem Hinter-grund intensiv mit der Entwicklung einer Gemeinde- und Immobilienkonzeption. Die Zwischenergebnisse wurden dabei immer wieder festgehalten. Bereits auf einer Klausurtagung im Februar 2012 wurde ein Grundkonsens herbei geführt, der besagt, dass es künftig in der Evangelischen Kirchengemeinde Aalen ein zentrales Haus der Evangelischen Kirchengemeinde geben sollte (wo der Standort sein würde, war zu dieser Zeit noch offen) und dass in den Parochien vor Ort ein Raum für die Gemeindearbeit erhalten oder geschaffen werden sollte (vergleichbar dem des Christushauses in Waldhausen). Dieser Konsens zog sich als Leitgedanke durch die Beratungen seither.

Im Mai 2012 fand eine öffentliche Informationsveranstaltung hier im Gemeindehaus statt, bei der wir insbesondere die Aufgabenstellung beschrieben hatten. Schon damals wurde darauf hingewiesen, dass die Stadtkirche und Johanneskirche in jedem Fall erhalten bleiben. Die Presse berichtete seinerzeit ausführlich darüber.

Die Aufgabe bestand dann darin, eine Machbarkeitsstudie für das Evangelische Gemeindehaus hier in der Friedhofstraße, und für das Dekanatsgebäude (Dekanstraße 4), zu erstellen. Schnell wurde klar, dass wir dazu aber auch unseren Gebäudebestand insgesamt in den Blick nehmen müssen. Die leitende Frage dabei war, neben wirtschaftlichen Gesichtspunkten, vor allem den Raumbedarf zu ermitteln, der für die Gemeindearbeit der Evangelischen Kirchenge-meinde Aalen künftig nötig erscheint. Eine Arbeitsgruppe beschäftigte sich daher auf einem Kreativtag in den Sommerferien unter anderem mit dieser Frage, insbesondere aber mit der Zukunft des Gemeindehauses, hier in der Friedhofstraße.

Gemeindehaus in der Friedrichstraße wir als Zentrum ausgebaut.    
Im September 2012 wurde eine Delegation der Evangelischen Kirch-engemeinde Aalen zu einem Planungsgespräch in das zuständige Dezernat „Bau- und Gemeindeaufsicht" im Oberkirchenrat eingeladen. Dort ging es vor allem darum, die Notwendigkeit der Erstellung der Machbarkeitsstudien zu begründen. Seitens des zuständigen Dezernats wurde das Vorhaben der Evangelischen Kirchengemeinde Aalen grundsätzlich befürwortet. Es wurde erwartungsgemäß aber deutlich darauf hingewiesen, dass für die Genehmigung einer Machbarkeitsstudie ein umfassendes (Gemein-de- und) Immobilienkonzept vorzulegen sei, aus dem ersichtlich würde, dass Gebäude und Flächen aufgegeben würden. Der Grund dafür liegt auf der Hand: der Gebäudebestand der Evangelischen Kirchengemeinde Aalen erscheint, gemessen an ihrer Wirtschafts-kraft und der zu erwartenden Entwicklung ihrer Gemeindemitglied-erzahlen, als zu komplex. Zudem weisen fast alle Gebäude einen merklichen Sanierungsrückstau auf. Im Ergebnis wurde die Erstell-ung von Machbarkeitsstudien für das Evangelische Gemeindehaus, hier in der Friedhofstraße, und für das Dekanatsgebäude (Dek-anstraße 4) bewilligt. Vier Architekturbüros wurden daraufhin ange-schrieben und schließlich wurde Herr Klaiber, vom Architekturbüro Klaiber und Oettle, aus Schwäbisch Gmünd, mit der Erstellung der Machbarkeitsstudien beauftragt.

so sehen glückliche Kirchenfürsten aus die ans Volk gedacht haben.
Es folgten weitere Beratungsrunden, jetzt auch mit dem Archit-ekten, den zuständigen Ämtern und mit Bauträgern der Region, denn unsere Gemeinde- und Immobilienkonzeption stellt eine interessante Aufgabenstellung dar und sie tangiert natürlich auch baurechtliche- und denkmalpflegerische Fragen und nicht zuletzt auch die Stadtplanung insgesamt.

Noch funktioniert Kinderpost im alten Gemeindehaus Fredrichtstraße
Auf einer Klausurtagung in Leinroden Ende Februar hatten sich Kirchengemeinderat und Mitglieder aus dem Lenkungsausschuss dann auf die notwendigen Eckpunkte verständigt. Vier Varianten waren dort am Ende beschrieben worden, die dann planerisch und wirtschaftlich dargestellt werden sollten und als solche die Grundlage für unsere Entscheidung bildeten
.

Aalens Zentrums-Gesicht mit Dekanatgebäude bleibt noch erhalten.

Die nötigen Schritte müssen nun von Aalen-
er Kirche "auf den Weg gebracht werden"
Weiteres Vorgehen:
Das weitere Vorgehen stellt sich so dar, dass jetzt die nötigen Schritte auf den Weg gebracht werden müssen. Dazu muss noch ein detaillierter Maßnahmenplan ausgearbeitet werden. Folgende Schritte stehen bereits fest:

  • 1. Zunächst muss die Evangelische Kirchengemeinde Aalen ihr Gemeinde- und Immobilienkonzept dem zuständigen Dezernat der Landeskirche vorstellen und erklären, damit dort die nötigen Zuschüsse bewilligt werden. Damit rechnen wir im Herbst.

  • 2. Sobald seitens des zuständigen Dezernats der Landeskirche das Gemeinde- und Immobilienkonzept genehmigt ist und die entsprechenden Mittel bewilligt sind, kann ein Architekt mit der Planung beauftragt werden. Auch damit rechnen wir im Herbst.

  • 3. Die Planung des Bauvorhabens und die Finanzierung erfolgen dann sozusagen Zug um Zug. Wir gehen davon aus, dass mit dem Baubeginn - wenn alles optimal läuft - frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2014 gerechnet werden kann.

An dieser Stelle erscheint Dekan Drescher der Hinweis wichtig, dass die Evangelische Kirchengemeinde Aalen jetzt, nachdem der Grundsatzbeschluss gefasst wurde, unter keinem Zeitdruck steht. Zum einen konnten sämtliche Gruppen und Kreise interimsweise - und weitgehend in kirchengemeindeeigenen Gebäuden - unterge-bracht werden. Und zum anderen wollen wir unser Bauvorhaben gründlich planen. Mit anderen Worten: Die Gebäude in den Parochien der Martinskirche und Markuskirche bleiben zunächst solange bestehen, bis das zentrale Haus der Evangelischen Kirche in der Friedhofstraße fertig gestellt ist.

Die Martinskirche auf dem Pelzwasen wird teilweise neu belebt.       
Dekan Drescher kam zum Schluß zum Dank an alle: "Der Kirchengemeinderat hat jetzt in einer Sondersitzung am vergangenen Mittwoch, den 17.04.2013, diese erste Phase des Gemeinde- und Immobilienkonzepts der Evangelischen Kirchenge-meinde Aalen entschieden. Bei einer Enthaltung und ohne Gegenstimmen erhielt die Variante 1 den klaren Zuschlag. Bemerkenswert ist an dieser Stelle, dass die Mitglieder der Parochieausschüsse der Evangelischen Kirchengemeinde Aalen, die ebenfalls zu der Kirchengemeinderatssitzung eingeladen waren, sich einstimmig für die Variante 1 entschieden haben.

Außer der Stadtkirche das Herzstück der Gemeinde: Gemeindehaus
Ich bewerte das als starkes Signal nach innen und nach außen für die anstehenden Veränderungen innerhalb unserer Kirchengemeinde und sehe darin eine tragfähige Basis für die Umsetzung unseres Vorhabens. Außerdem möchte ich mich auch im Namen von Frau Löwisch bei allen Beteiligten für alle konstruktive Zusammenarbeit während dieses komplexen Prozesses bedanken. Wir sehen darin eine gute Basis für den weiteren Verlauf einer gelingenden Entwick-lung der Evangelischen Kirchengemeinde". DG

Die
Entwicklung: Rückgehende Anzahl Aalener Gemeindemitglieder.
Gebäudekosten im Vergleich:
Die Kirchengemeinde Aalen [6.900 Gemeindeglieder] wendet pro Gemeindeglied für Gemeinde
und Gottesdiensträume etwa 53 € im Jahr auf. Zum Vergleich (die drei nächstgrößeren Kirchengemeinden):

  • Ellwangen [5.300 Gemeindeglieder] (mit Staatl. Kirchengebäude): ca. 17 €
  • Wasseralfingen/Hüttlingen [3.800 Gemeindeglieder]: ca. 22 €
  • UnterrombachHofherrnweiler [2.700 Gemeindeglieder]: ca. 24 €
  • Zusammen: rund 238.000 € für 11.800 Gemeindeglieder: Ø ca. 21 €
  • Darstellung der Varianten: Variante 1 (a) und (b)^: Das Dekanat in der Dekanstraße 4 soll im Bestand der Evangelischen Kirchengemeinde Aalen bleiben und grundlegend saniert werden.

    Umbau (a) oder Neubau (b) eines zentralen Hauses der Evangelischen Kirche in Aalen auf dem Areal Friedhofstraße 3-5. Diese Variante hätte ggf zur Folge, dass die „Standorte" Martinskirche und Markuskirche aufgegeben und durch sog Gebietsräume ersetzt würden. Die weitere Nutzung des Areals Westpreußenstraße, des Gebäudes Wilhelm-Merz-Straße 13 und des ökumenischen Gemeindezentrums Peter und Paul würde zu einem späteren Zeitpunkt beurteilt. Letzteres in enger Absprache mit der katholischen Kirchengemeinde Aalen. Geschätztes Finanzierungsvolumen: Variante 1 (a): 4.876.583 €; Variante 1 (b): 5.660.779 €.

    Variante 2: Renovierung und Umbau des Dekanats (Dekanstraße 4) zu einem zentralen Haus der Evangelischen Kirche in Aalen: a) EG: Anbau eines kleineren Saals, Nutzung der übrigen Räume als Gemeinderäume; b) 1. OG: Unterbringung diverser Dienststellen c) 2. OG: Unterbringung diverser Dienststellen u. Renovierung und Umbau des Gemeindezentrums Martinskirche als weiteres Zentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Aalen, unter anderem für größere Veranstaltungen. Diese Variante hätte ggf. zur Folge, dass die „Standorte" Markuskirche und das GH Friedhofstraße aufgegeben werden und durch sog Gebietsräume ersetzt würden. Die weitere Nutzung des Areals Westpreußenstraße, des Gebäudes Wilhelm-Merz-Straße 13 und des ökumenischen Gemeindezent-rums Peter und Paul würde zu einem späteren Zeitpunkt beurteilt. Letzteres in enger Absprache mit der katholischen Kirchenge-meinde Aalen. Geschätztes Finanzierungsvolumen: Variante 2: 5.159.781 €

    Dasm "Haus Kastanie" wird verkauft: Das können alle verschmerzen.
    Variante 3: 1. Renovierung und Umbau des Dekanats (Dekan-straße 4) zu einem zentralen Haus der Evangelischen Kirche in Aalen: d) EG: Anbau eines kleineren Saals, Nutzung der übrigen Räume als Gemeinderäume; e) 1. OG: Unterbringung diverser Dienststellen; f) 2. OG: Unterbringung diverser Dienststellen; 2. Renovierung und Umbau von Gemeindehaus und Markuskirche als weiteres Zentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Aalen, unter anderem für größere Veranstaltungen. 3. Diese Variante hätte ggf. zur Folge, dass die „Standorte" Martinskirche und das GH Friedhofstraße aufgegeben werden und durch sog Gebietsräume ersetzt würden. 4.Die weitere Nutzung des Areals Westpreuß-enstraße, des Gebäudes Wilhelm-Merz-Straße 13 und des ökumenischen Gemeindezentrums Peter und Paul würde zu einem späteren Zeitpunkt beurteilt. Letzteres in enger Absprache mit der katholischen Kirchengemeinde Aalen. Geschätztes Finanzierungs-volumen. Variante 3: 5.391.852 €

    Variante 4: Renovierung und Umbau des Dekanats (Dekanstraße 4). Neubau eines Gemeindezentrums im Osten, z.B. auf dem heutigen Baustahlgelände (Sakralraum + Gemeinderaum + Küche + Gruppenraum; evtl. mit Verlegung oder zusätzlichen Räumen für die Verwaltungsstelle). Diese Variante hätte zur Folge, dass die Standorte Friedhofstraße 3 und 5, Martinskirche, Markuskirche und das Ökumenische Gemeindezentrum Peter- und Paul (letzteres im Einvernehmen mit der katholischen Kirche) aufgegeben werden müssten. Die weitere Nutzung des Areals Westpreußenstraße würde zu einem späteren Zeitpunkt beurteilt. Geschätztes Finanzie-rungsvolumen: Variante 4: 6.507.631 €.