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Da muss sich Martin
Gerlach etwas anderes einfallen lassen:
OB-Traum vom Gaskessel als Aussichtsturm
schon heute wegen Einsturzgefahr geplatzt?
Rost fordert Tribut: 1,5 Millionen
kostet die Sanierung: CDU u.
SPD umgefallen: Rettet Baustahlgelände-Planung den Kessel?

Aalener
Gaskessel stürzt bald ein.
AIZ-Foto: Dieter Geissbauer
Aalen. Gestaunt hat man im Aalener Rathaus
nicht schlecht: Die Stadtwerke Aalen haben wegen Einsturzgefahr eine
Abbruch-Genehmigung für den Aalener Gaskessel beantragt. Eigentlich wollte
OB Martin Gerlach nicht nur sich sondern auch allen Aalener Bürgern einen
Wunschtraum mit dem Gaskessel als
Aussichtsturm und besondere Attraktion Aalens erfüllen:
Er wollte
den Aalener "Gaskessel" als "Industrie-Denkmal" in Aalen als Aussichtsturm
für die nächste Landesgartenschau in Aalen neu aufbauen. Dieser Traum jedoch
scheint nun begraben zu sein, es sei denn der OB würde die
Wirtschaftlichkeit beiseite schieben und es so machen wie sein Vorgänger in
Sachen Freibäder-Sanierung: Gutachten in den Papierkorb werfen und einfach
das Gerücht ignorieren dass seine Sanierung des Gaskessels bei leeren
Stadt-kassen immerhin nicht im Etat 2010 eingeplante 1,5 Millionen € kosten
würde, oder er würde als Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Cord
Müller zusammen mit dem Aufsichtsrat anweisen für die Sanierung einfach 1,5
Millionen locker zu machen.
Der angerostete Aalener Gaskessel ist zweifellos ein Denkmal auch für die
Aalener. Er stammt immerhin aus dem Jahre 1954 und in ihm, wurde schon auf
ewige Zeiten kein Gas mehr gehortet. Allerdings hat er von seiner
Beliebtheit bis heute nichts verloren. Der Gaskessel gehört zu Aalen wie der
Spion zum Rathaus. Keiner würde auf die Idee kommen für das Rathaus eine
Abbruch-Genehmigung zu unterzeichen - aber für den Gaskessel, sofern
man im Rathaus das tut was man von den Bürgern auch verlangt: Sparen.

Deshalb sollte man den Mittelweg wählen und den Gaskessel dort belassen wo
er seit 1954 steht und nicht mehr betriebsbereit ma-chen, sondern nur
standsicher und begehbar: Wer einmal die Treppen zum Gaskessel hinaufsteigen
wird der wird dieses Denkmal Aalens als Attraktion schätzen lernen. Ein
solcher Aussichtsturm würde die Stadt Aalen sonst mindestens eine Million
kosten und würde dann nur noch Konkurrenz dem "Aalbäumle" machen können.
Dann wäre es nichts mehr mit der Hoffnung auf eine Landes-gartenschau in
Aalen.
Umgefallen sind die Sprecher der SPD-Ratsfraktion Albrecht Schmid und Ursula
Barth (stv. Vorsitzende und OB-Stellvertreterin im CDU-Gemeinderat)
angesichts der Einsturzgefahr des Gaskessels: Zuerst wollten sie ihn
unbedingt als Zeichen des wirtschaftlichen Wideraufschwunges der Stadt Aalen
erhalten wissen und nun würden sie auch die Abrissgenehmigung unterzeichnen.
Bleibt also nur zu hoffen dass Ende April die genialen Planer für das
prachliegende und wüste "Baustahlgelände"
bis zum 29. April eine Verwendung finden werden. Vielleicht als zentraler
Ersatz für das Aalbäumle oder gar als Zweigstelle des Rathauses für Beamte
die gerne unentdeckt im Dunkeln sitzen möchten? Oder wird das
Landesdenkmalamt den heute Abrißwütigen einen Strich durch ihre Rechnung
machen? Dieter
Geissbauer |