Der Acht-Tonner bringt
wertvolle Millionenfracht nach Aalen:
"Nach fast 50 Jahren steht das Limesmuse-
um in Aalen 2010 international an der Spitze"
Römertage 2010 und neue
Sonderausstellung "TON+TECHNIK
- Römische Ziegel": 22.
April bis 14. November Ziegelbauweise
Links
Kulturbürgermeister Fehrenbacher dessen Herz fr die Römer und das lebendige
Limesmuseum blutet und sein kompetenter Partner Dr. Kemkes (re.) im Museum.
AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen. Vom 22. April bis zum 14. November 2010 findet die
Sonderausstellung des Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg mit
Unterstützung der Stadt Aale im Limesmuseum Aalen am UNESCO-Welterbe
Limes, Zweigmuseum des Archäo-logischen Landesmuseums Baden-Württemberg
jeweils Di–So 10–17 Uhr statt und wird die bisherigen Obergrenzen der
Sonder-ausstellungen sprengen, denn, so Dr. Martin Kemkes bei der
Pre-ssekonferenz am Montag 19. April im Limesmusum mit berechti-gtem Stolz:
Hier an dieser
Front beginnt demnächst die Sonderausstellung,
"Nach fast 50 Jahren steht das Limesmuseum in Aalen 2010 international an
der Spitze". Dass dies alles nicht leicht zu organi-sieren war zeigt die
Tatsache, dass just am Tag der Presse-konferenz erst die Vorarbeiten für die
neue Sonderausstellung gleich links am Eingang begonnen werden konnten "und
ein Acht-Tonner die millionenschwere Fracht dieser Tage nach Aalen bringt",
so Museumsleiter Sauerborn beim ersten Standort-Rundgang im Limesmuseum zur
AIZ.
BM
Fehrenbacher (li.) stellte die Bücher vor "die ihr Geld wert sind".
Aalens Kulturbürgermeister Fehrenbacher lobte bei der
Presse-konferenz die sehr gute Zusammenarbeit der Stadt Aalen mit dem
Landesmuseum: "Das hat sich bestens bewährt und davon haben etwas die
Museumsbesucher: Niveau und einen tiefen Einblick in die römische Geschichte
und das Handeln der Römer". Dem stimmten auch die übrigen fachkompetenten
Teilnehmer Museumsleiter Sauerborn und Walter Funk vom Kulturamt der Stadt
Aalen zu.
Fachkompetente
und verschworene "Limesmuseums-Pioniere" von links: Bürgermeister
Fehrenbacher (Stadt Aalen), Dr. Kemkes (Landemuseum). Walter Funk (Kulturamt
der Stadt Aalen" und Museumsleiter Sauerborn der sich schon auf die
Römertage freut.
Die Verwandlung des Naturstoffs Ton
durch Formen, Trocknen und Brennen in einen vielseitig verwendbaren Baustoff
gehöre zu den "großen Kulturleistungen der Menschheitsgeschichte. Die Römer
haben diese Technik perfektioniert und in bis dahin nicht gekanntem Ausmaß
weiterentwickelt". Insbesondere in Rom entstanden in der Kaiserzeit durch
die Kombination von Ziegeln und römischem Beton monumentale Bauten mit
spektakulären Kuppel- und Bogenkonstru-ktionen, die bis heute das Bild der
Stadt prägen.
Im Zuge ihrer Eroberungen brachte die römische Armee die Ziegel-bauweise in
die Gebiete nördlich der Alpen. Ab der Mitte des 1. Jh. n. Chr. wurden
Ziegel zunächst von den Legionen, später dann von den Limestruppen in großer
Stückzahl für die Errichtung der Militärlager und für öffentliche Bauten
produziert. Die Namenstempel der verschiedenen Truppen sind eindrückliche
Zeichen dieser umfangreichen, militärisch gesteuerten Infrastrukturmaßnahmen
in den eroberten Gebieten. Private Ziegeleien ergänzten die Massenfertigung
ab dem 2. Jh. n. Chr.
Ausstellung und Begleitpublikation informieren über den Produktions-prozess
vom Ton bis zum gebrannten Ziegel und über das weite Spektrum an Formen bzw.
Verwendungsmöglichkeiten. Hersteller-stempel, Abdrücke von Menschen und
Tieren sowie sekundär eingeritzte Texte und Bilder vermitteln zudem ein
breit gefächertes Bild römischer Kultur und Wirtschaftsgeschichte.
Bild des
Tages: Der käufliche Limes-Turm am der Museums-Kasse.
Dr. Martin Kemkes: "Bereits 2014 findet im Limes-Museum die 50-Jahr-Feier
statt". Im ersten Teil werde also nur die Herstellung der Keramik in
"Ziegelbauweise" gezeigt: "Auch in Aalen wurden damals zu Zeiten der Römer
Ziegel mit Namensstempeln der Römer im großen Ofen hergestellt".
Der
Beweis für die römische Ziegelbauweise: Ziegelstempel der 8. Legion.
Foto: Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg
Wer damit rechne dass die Römer nur an Krieg
dachten sei falsch gewickelt. Denn der zweite Teil der Sonderausstellung
zeige die "Verwendung der Ziegelherstellung: Sogar Mühle-Spiele-Bretter
wurden in Ziegelbauweise hergestellt aus einem Baustoff Ton der bereits
tausende Jahre Bestand hatte".
Dr. Martin Kemkes und Patricia Schlemper
M.A. wiesen in diesem Zusammenhang auch auf Begleitpublikationen hin: "TON+TECHNIK
- Römische Ziegel" von U. Brandl und E. Federhofer als Schriften des
Limesmuseums Aalen Nr. 61, herausgegeben von der Gesellschaft für
Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V. mit Unter-stützung des
Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg und der Stadt Aalen im
Konrad Theiss Verlag (Stuttgart) und das neue Buch "Römer selbst erleben"
hatte sogar Kulturbürgermeister Fehrenbacher in den Bann gezogen:
Souvenirs in
allen Preislagen vom Stein bis zum Römer-Soldaten.
"Diese 14,90 € um das Buch im Fachhandel zu erwerben und zu erleben sind es
wert", urteilte Fach-Kritiker Fehrenbacher und konnte nur Positives
berichten: Sogar Verwandte aus München hätten damit die Römer kennen gelernt
und würden deren Geschichte heute verstehen.
Bücher für
Kinder und Erwachsene gibt es an der Museums-Kasse.
Fehrenbacher:"Nicht nur das Limesmuseum in Aalen entwickelte sich zur
50-Jahr-Feier zum erstklassigen Bildungszentrum auch für Schüler und
Schulen, sondern auch die Publikationen machten das Limesmuseum und die
Aalener Römer international bekannt. Dies sei kein Wunde wenn man weiß, dass
in der neuen Ziegel-Sond-erausstellung keine Kosten und Mühen gescheut
wurden: Es sind 30 Leihgaben aus aller Welt in Aalen zu sehen". Über die
Römertage berichten wir noch ausführlich. Dieter
Geissbauer
Wo gibt's vergleichbares im Land?
Anschauliche Römerbeschreibun-gen u. wer
will kann am PC kostenlos nach
Römer-Themen stöbern.
Brettspiel der Römer : Auch damals hatten Kinder sehr viel Spaß. |