25 Jahre berühmte Limes-Themen
in Aalen ab 19.04.2010: (1)
Die Geheimnisse
gelüftet: "Schon die Römer
wussten was gesund ist u. was Spaß macht"
25 Jahre Limes-Thermen Aalen
und interessanten aus Gesch-
ichte: Vom Thermalbad nach römischem Vorbild bis heute
25 Jahre
Limes-Thermen.
Foto: Stadtwerke Aalen
Aalen.
Die
Limes-Thermen Aalen haben am 19.4.2010 25-jähriges Jubiläum. Aus diesem
Anlass haben wir vorgesehen, in dieser Woche (KW 15) eine Themenreihe mit
nachfolgenden Themen zu den Limes-Thermen zu veröffentlichen: Thema 1:
Geschichte der Limes-Thermen. Thema 2: Kurioses aus den Limes-Thermen. Thema
3: Stammkunden der Limes-Thermen.
Das muss man
am 19.4. bei Sonne selbst einmal miterleben...
Schon die Römer wussten, was gesund ist
und Spaß macht. Wäh-rend die griechischen Nachbarn sich mit einfachen Heiz-
und Bade-räumen begnügten, schwelgten die Römer in Prunk. Kaltwass-eranlagen,
lauwarme Badezellen, Bereiche mit Heißwasser,
Dampf-bäder oder auch Schwitzstuben -
man ließ es sich schon damals ausgiebig gut gehen. Baden war Kult und
gesellschaftliches Ereignis.
Nach dem Studium einer geologischen Karte
aus dem Jahr 1948 gab Eduard Obermayer, damaliger Stadtkämmerer von Aalen,
im Jahr 1977 den entscheidenden Anstoß, ein Thermalbad zu errichten. Zuvor
musste aber noch der Weg geebnet werden, damit acht Jahre später der Traum
zur Wirklichkeit wurde. Durch die römische Vorgeschichte von Aalen ist es
nicht verwunderlich, dass der damalige Gemeinderat sich für einen
Architektenentwurf entschieden hat, der genau diese hochstehende römische
Badekultur aufgreift und modern interpretiert.
Von der Bohrung bis zum Provisorium
Ein Thermalbad ohne thermales
Mineralwasser ist nicht vorstellbar. Deshalb wurde zunächst untersucht, ob
es im Aalener Boden überhaupt ein Thermalwasservorkommen gibt. Auf Vorschlag
des Landesgeologen Prof. Dr. Cartlé begannen 1979 Tiefenbohrungen im
Muschelkalk - ein hohes finanzielles Wagnis für die Stadt Aalen, das sich
aber auszahlte. Am 26. März 1980 um 11 Uhr sprudelte nach einer Bohrzeit von
143 Tagen das erste Thermalwasser - aus 640 Metern Tiefe. Der Stadtkämmerer
war so glücklich, dass er gleich samt Kleidern ins warme Nass sprang. Nur
ein paar Tage später konnten die Aalener in einem schnell aufgestellten
Becken Tag und Nacht planschen. Eine zweite Bohrung ein paar Monate später
war ebenfalls erfolgreich. So war der Weg frei für den Bau eines
Badeprovisoriums, das am 5. Juni 1981 vom damaligen Oberbürgermeister Ulrich
Pfeifle und Eduard Obermayer feierlich eröffnet wurde.
Thermalbad nach römischem Vorbild
Um aus dem Provisorium ein vollwertiges
Thermalbad zu machen, schrieb die Stadt einen Architekturwettbewerb aus. Der
zweite Preis ging an den Münchner Architekten Prof. Dr. Rudolf Wienands,
dessen Entwurf letztendlich auch umgesetzt wurde. Wienands ließ sich von den
antiken römischen Bädern inspirieren und verband das Klassische mit der
Moderne: „Eine Kur ist wie ein Miniatur-Urlaub, beruhigend und anregend
zugleich. Stimulierend für alle Sinne und die Sinne anregen heißt, Kontraste
zu verstärken", erklärte der Architekt sein Konzept. Der Spatenstich für die
Wohlfühloase folgte 1983, zwei Jahre später, am 19. April 1985, wurde sie
mit dem Smoking-Sprung des damaligen Oberbürgermeisters Ulrich Pfeifle
eingeweiht. Das Erstaunliche: Das Geld für den Bau, immerhin über 14
Millionen Euro, kam in großem Maße aus Anteilen, die jeder-mann erwerben
konnte - ein richtiges Aalener Gemeinschaftsprojekt.
Wellness pur
Seit Januar 1992 betreiben die Stadtwerke
Aalen die Limes-Thermen, die das Angebot stetig ausgebaut haben. Ob
Säulengang ums Außenbecken, Kneipp-Anlage, Sprudelsitze, Barfuss-Parcours,
eine Vielzahl von modernen Saunen oder einem sehr vielseitigen und
umfangreichen Wellness-Angebot - ein Besuch in dem Badetempel tut nicht nur
Gesundheitssuchenden gut. Seit 1985 konnten die Thermen im römischen Stil
deshalb bereits über 7,4 Millionen Badegäste begrüßen.
Badegäste erhalten am "Jubiläumstag" 2010
am
19.4.2010 ein Geschenk: Jubiläums-Tasse
Die Limes-Thermen Aalen feiern am 19.
April 2010 das 25jährige Jubiläum. Das Vierteljahrhundert ist wie im Fluge
vergangen. Am Jubiläumstag, Montag 19.4.2010, laden
die Stadtwerke Aalen ihre Kunden ein, die Limes-Thermen zu Sonderkonditionen
zu nutzen. Die Einzeleintritte in die Therme und Sauna werden jeweils um 2
Euro reduziert. Da es sich auch für Mehrfachkartenbesitzer lohnt, diesen
Tarif zu wählen, sind die Gäste gebeten, den 10er-Coin an diesem Tag „in der
Tasche zu lassen".
Als bleibende Erinnerung erhält jeder
Badegast an diesem Tag eine Jubiläumstasse (solange der Vorrat reicht). Aber
die Stadtwerke möchten zusammen mit den Badegästen auch das ganze Jahr über
feiern. Hier sei noch einmal an die Aktion „Punkten mit den Thermen"
erinnert. Das Sammeln der Rabatt-Punkte für die Therme wird im Jubiläumsjahr
erleichtert - statt einen Punkt erhält der Badegast jeweils zwei Punkte.
Darüber hinaus gibt es zu noch nicht festgelegten Terminen kleine
Aufmerksamkeiten - sei es mal ein Eis oder mal ein Glas Sekt, zu dem die
Badegäste eingeladen werden.
Interessante Hintergrund-Informationen zu
den Probebohrungen und Thermal-Wasser
Die `70er - Eduard Obermayer und das
Wasser:
Wenn da nicht der „Vater des Thermalbades"
gewesen wäre, sein Erfinder sozusagen, Stadtverwaltungsdirektor Herr Eduard
Obermayer (… 2003), gäbe es heute keine Limes-Thermen Aalen. Eduard
Obermayer erhielt vom damaligen Leiter des Forstamtes Aalen, Wilhelm Koch,
eine geologische Karte, die mit vielen interessanten Angaben einer
Doktorarbeit von Professor Dr. Seibold ausgestattet war. Diese geologische
Karte aus dem Jahr 1948 enthielt bereits Angaben über mögliches
Thermalwasservorkommen im Bereich des Heuchelbachs in Aalen.
Beim Studium dieser Karte machte Obermayer
mit dem „schwäbischen Lineament" Bekanntschaft, kartographisch als dünne
Linie zu sehen. Sie macht eine Verwerfung im Sinne einer Massenverschiebung
weit unter der Oberfläche kenntlich. „Geklingelt" hat es bei Obermayer erst
Jahrzehnte später, als er auf dem Hohenneuffen wiederum eine geologische
Karte zur Hand nehmen konnte und außerdem feststellte, dass die Linie des
„schwäbischen Lineaments" auch an Aalen vorbeiführt.
Der damalige Oberbürgermeister Ulrich
Pfeifle erkannte die Chance und ging ihr konsequent nach. Nun waren also die
Gutachter an der Reihe, die Standortsuche konnte beginnen. Ab 1977 liefen,
zunächst in aller Stille, die Vorbereitungen. Im gleichen Jahr noch bat
Oberbürgermeister Ulrich Pfeifle den bekannten Landesgeologen Prof. Dr.
Cartlé um die Erstellung eines hydrogeologischen Gutachtens, in dem die
Möglichkeit einer Erschließung von thermalem Mineralwasser günstig beurteilt
wurde. Vorgeschlagen wurde eine Tiefbohrung in den Muschelkalk, und zwar im
Bereich des „Schwäbischen Lineaments".
Die Bohrung - das Badeprovisorium:
Mit weiteren Untersuchun-gen zum
Ansatzpunkt einer Tiefbohrung sowie mit der hydrogeologischen Betreuung und
der Bauleitung wurde das Ingenieur-Geologische Institut Dipl.-Ing. S. Niedermeyer, Westheim (Bearbeiter Dipl. Geologe Dr. W. Kriele) beauftragt.
Den Zuschlag für die Bohrung und den Brunnenbau erhielt die Firma H. Angers
Söhne, Hessisch Lichtenau, und die bohrlochgeophysikalische Messungen wurden
vom Büro R. W. Aschauer und Partner, Kerpen, durchgeführt.
So ganz klar war nun wirklich nicht wo
gebohrt werden sollte: Im Osten der Stadt an der Winkelhalde, oder im Süden
bei der Skipiste unter dem Albäumle. Letzteres war die Empfehlung von
Oberregierungsdirektor i. R. Professor Dr. Carlè: „Bohrt da drüben, geht
nicht zu weit nach Osten", so riet er und prophezeite, unverbindlich
versteht sich: „In einer Tiefe von 500 bis 600 Metern werdet ihr Wasser von
28 Grad finden". Das Bohrrisiko in Gestalt von beträchtlichen Kosten konnte
der frühere Leiter der Außenstelle Stuttgart des Geologischen Landesamtes
der Stadt und dem Gemeinderat jedoch nicht abnehmen. Im Jahr 1979 wagte der
Gemeinderat einstimmig den Versuch einer Bohrung, trotz des wirtschaftlichen
Risikos von rund 125.000 Euro.
Und am 26. März 1980, vormittags um 11.00
Uhr, nach 143 Tagen Bohrarbeiten, sprudelte das erste Thermalwasser aus 640
Metern Tiefe aus der Aufschlussbohrung. Braun gefärbt war es und roch leicht
schwefelig. Eine weitere Bohrung - die eigentliche Förderbohrung mit
größerem Durchmesser - war Mitte 1980 bei 570 Metern ebenfalls erfolgreich.
Auf die Bohrung wird heute im
Kassenbereich hingewiesen. Die Herren Sauerborn und Ernst, Mitarbeiter des
Vereins der Geologie-Freunde Aalen haben 1992 unter der Federführung von
Herrn Dr. Rudolf Schlegelmilch ein Schaubild „Herkunft des Thermalwassers"
konstruiert. Das Schaubild im Verhältnis 1:140 besteht aus einer
Informationstafel über die Gesteinsschichten unterhalb des Bades. In der
Mitte befindet sich eine durchsichtige Säule, die einen Blick auf die Funde
geologischer Forschung ermöglicht: In 540 Meter Tiefe entspringt das
Thermalwasser dem Muschelkalk einer Gesteins-schicht, die 210 Millionen Jahre
alt ist. Darüber befinden sich mehrere Keuperschichten (205 bis 195
Millionen Jahre alt) und Braunjura. Die unterste Braunjura-Schicht ist
besonders typisch für die hiesige Gegend, sie wird deshalb offiziell
Aalenium genannt. Neben der Gesteinssäule haben die Geologie-freunde
entsprechende Funde angebracht: ein Muschelkalk-Sediment, ein Exponat aus
Keuper-Gips, einen Schwarzjura- Ammonit und ein Stück Braunjura, das aus dem
Gebiet „Ziegelfabrik Trost" stammt.
Staatlich anerkannte Heilquelle:
Am 29. Juli 2005 wurde die Urkunde zur
Staatlichen Anerkennung der Thermalbrunnen 1 und 2 ausgestellt.
Limes-Thermen Aalen - auch und besonders
für Übergewichtige:Wasser ist 1.400 Jahre alt
Das natürliche Heilmittel, fluoridhaltige
Calcium-Natrium-Sulfat-Thermalwasser mit 36,08 °C, stammt aus der letzten
Eiszeit und ist ca. 12.000-14.000 Jahre alt. Das Wasser ist unbeeinflusst
von modernen Umwelteinflüssen. Die Staatliche anerkannten Heilquellen
sind gemäß dem balneologischen Gutachten von Dr. Bernd Hartmann, Institut
für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene, Fachbereich Balneologie, Bad
Krozingen besonders geeignet bei:
chronisch Erkrankungen bzw.
Funktionsstörungen des gesamten Muskel-Skelett-Systems – man spricht vom
„Rheumatischen Formenkreis",
Gelenkerkrankungen speziell der
unteren Extremitäten: Hüfte Knie, Sprunggelenk sowie der Wirbelsäule,
postoperativ und nach Verletzungen,
Venenleiden und
Gewebswasseransammlungen (Ödeme),
Übergewicht: Durch Bewegung im Wasser,
mit dem typischen Auftrieb, werden die Gelenke nicht strapaziert. Bei
Warmwasser folgt das typische Hungergefühl nach dem Baden wesentlich
abgeschwächt. Stärkere Muskelaktivität gegenüber der Aktivität an der
Luft (Dichte, Viskosität), bei gleichzeitig intensiver
Sauerstoffaufnahme bei der Bewegung im Wasser erbringt hervorragende
Funktionsverbesserungen.
Arterielle Durchblutungsstörungen
(arterielle Verschluss-krankheiten),
leichte Herzerkrankungen,
Atemwegserkrankungen,
und besondere Therapiemöglichkeiten
und Anwendungen: Bewegungstherapie im Thermalwasser - in der Gruppe oder
Einzeln
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