Versicherer haben bundesweit 600 Millionen Euro gezahlt:
Sturzfluten in Simbach am Inn uBraunsbach: Versicherte Schäden liegen bei 70 Millionen
Versicherungen 223 Schäden von durchschnittlich 158.000 € fan Wohngebäuden gemeldet: 700.000 für ein Einfamilienhaus

Wassergewalt: AIZ-Video aus Braunsbach vom Freitag 26.05.   
Aalen/Braunsbach. Das Unwetter mit Sturzfluten sitzt noch heute den Braunsbachern in den Knochen: Viele haben ihr Hab und Gut verloren und mussten alles wieder neu aufbauen oder aufgeben. Die Politik versprach vor Ort finanzielle Hilfen und am Ostalbkreis-Ende in Richtung Schwäbisch Hall waren Tausende aus der Ostalb und  haben den Wetter-Schlamassel besichtigt, zumal es in Hüttlingen im Ostalbkreis und in ganz Bayern nicht besser aussah. Am Ende ist wichtig was heraus kam: Nur Versprechen oder Millionen?

Die Landesregierung hat nun aktuell die erzielten Ergebnisse zufriedenstellend zusammen gefasst :

 
Bundesweit richteten die schweren Unwetter von Mai/Juni 2016 rund 700 Millionen Euro versicherte Überschwemmungsschäden  an

 Weitere 600 Millionen Euro Schäden hätten Versicherer ersetzt, wenn alle betroffenen Gebäude versichert gewesen wären


 Bayern zahlt ab 1. Juli 2019 keine staatlichen Soforthilfen mehr

Zwei Jahre nach den schweren Sommerunwettern 2016 mit Starkregen und vereinzelten Sturzfluten liegt dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) eine detaillierte Schadenbilanz für die beiden am stärksten betroffenen Orte vor:

Im bayerischen Simbach am Inn verursachten „Friederike“ und „Gisela“ Anfang Juni 2016 demnach an Häusern, Hausrat, Gewerbe- und Industriebetrieben versicherte Schäden durch Starkregen von über 50 Millionen Euro. Den Versicherungen wurden 223 Schäden von durchschnittlich rund 158.000 Euro an Wohngebäuden gemeldet. Der größte versicherte Schaden an einem Einfamilienhaus lag bei rund 700.000 Euro. 

 

Im baden-württembergischen Braunsbach verursachte „Elvira“ Ende Mai 2016 Versicherungsschäden durch Starkregen von rund 20 Millionen Euro. Für 164 Schäden an Wohngebäuden leisteten Versicherer im Schnitt rund  71.000 Euro. Der größte Schaden an einem Einfamilienhaus betrug rund 600.000 Euro.

 

„Die hohen Schäden führen uns eindrucksvoll vor Augen, welche Gefahr von Starkregen ausgeht. Im schlimmsten Fall kann er ein Haus zerstören“, sagt GDV-Präsident Wolfgang Weiler. Umso wichtiger sei ein umfassender Versicherungsschutz. „Wer seine Im-mobilie nicht ausreichend absichert, setzt seine Existenz aufs Sp-iel“, betont Weiler.

Die Sturmtiefs waren im Mai und Juni vor zwei Jahren über Deutschland hinweg gezogen und markieren die bislang teuersten Starkregenereignisse mit versicherten Überschwemmungsschäden von bundesweit rund 700 Millionen Euro. Davon entfällt der größte Teil auf Baden-Württemberg (rund 450 Millionen Eu-ro) und Bayern (rund 100 Millionen Euro). Hinzu kommen hohe Schäden durch Hagel und Sturm sowie an Kraftfahrzeugen und öffentlicher Infrastruktur; letztere ist größtenteils nicht versichert.

Die Versicherer hätten noch weitere 600 Millionen Euro Schäden ersetzen können, wenn alle betroffenen Gebäude umfassend versichert gewesen wären. Das gilt insbesondere für Bayern. Während in Baden-Württemberg damals rund 95 Prozent der Wohngebäude gegen erweiterte Naturgefahren wie Starkregen und Hochwasser finanziell abgesichert waren, lag der Anteil im Freistaat nur bei rund 30 Prozent. Die meisten Häuser in Bayern haben nur eine Feuerversicherung, manche Schutz vor Sturm und Hagel. Für die Eigentümer der rund 1,9 Millionen unzureichend versicherten Wohnhäuser Bayerns bleibt bei künftigen Überflutungen nur der Griff in die eigene Brieftasche: Die bayerische Landesregierung zahlt ab Juli 2019 keine staatlichen Soforthilfen mehr aus.

http://www.aaleninfo.de/JUN17/10/braunsbachaiz.htm
http://www.aaleninfo.de/polize16/300516.htm