In 19 Vereins-Jahren wurden bereits Schulgebäude erstellt:
Für Kinder Nepals Bau von 4 erdbebensich-
eren Schulen für 900 Kinder abgeschlossen

Durch Teamarbeit und 400.000 € durch ehrenamtliche Arbeit
professionell gespart:Millionen Erdbebenkinder ohne Schulen

Von Ingrid Henne "Govinda e. V. Aalen"


Eine neue Schule in Nepal gebaut.            AIZ-Fotos: Govinda Aalen
Aalen.
Seit den schweren Erdbeben im April/Mai 2015 sind nunmehr zwei Jahre vergangen. Unendlich viel Arbeit gemeinsam mit unseren nepalesischen Teams von Govinda geleistet. Wir freuen uns außerordentlich, dass wir nunmehr den Wiederaufbau von 4 erdbebensicheren Schulen für über 900 Schulkinder erfolgreich abschließen konnten. In unserer 19jährigen Vereinsgeschichte hab-en wir nunmehr 16 Schulgebäude erstellt.

Eine neue Schule entsteht...                                                        
Schulen und Bildung für die Kinder Nepals – Bau von 4 erd-bebensicheren Schulen für 900 Kinder erfolgreich abgesch-lossen: Nach Abschluss der ersten drei Wiederaufbauprojekte im August 2016, mit dem Bau von 106 Häusern, wurden in der abgelegenen Region Makwanpur nun vier zerstörte Schulen für 900 Schulkinder durch den Govinda e.V. und die Shangrila Entwicklungshilfe wiederaufgebaut. Die aufopferungsvolle und professionelle Arbeit der Jugend Nepals machte diesen Erfolg möglich. Die erste Generation des Shangrila-Waisenhauses realisierte ihn unter schwierigsten Umständen mit ihrem Verein „Shangrila Development Association“ (SDA). Die neu eingeführten Bauweisen werden bereits multipliziert.

Materialträger für den neuen Schulbau.                                          

Die Erdbeben in Nepal 2015: Etwa eine Millionen Schulkinder verloren durch die schweren Erdbeben im Jahr 2015 ihre Schule und ein Großteil davon wartet bis heute auf Unterstützung. Die humanitäre Katastrophe, welche den schweren Erdbeben des Vorjahres gefolgt ist, bestimmt das Leben der Menschen Nepals bis heute. Ein Großteil von ihnen (880.000 vom Erdbeben betroffene Haushalte) durchlebte einen zweiten Monsun in einfachen Notunt-erkünften. Humanitär ist der schleppende Wiederaufbau im ganzen Land weiterhin in Katastrophe.

2 Jahre sind seit den Beben vergangen und die meisten Opfer werden auch im Juni dieses Jahres den dritten dreimonatigen Monsunregen ohne ein neues Heim erleben müssen. Zahlreiche Hilfsorganisationen haben sich resigniert wieder aus Nepal zurückgezogen und viele Menschen  haben notgedrungen in Eigenregie den Wiederaufbau ihrer Häuser in Angriff genommen.
Mit dem bereits erfolgreich abgeschlossenen Bau von 104 erdbebensicheren Häusern und 2 öffentlichen Gebäuden gehörten Govinda & Shangrila zu den einzigen 12 Organisationen in Nepal, die in Folge der Erdbeben eine Baugenehmigungen erhielten. Das erste Wiederaufbauprojekt wurde als „Owner Driven Reconstruction“ realisiert und bereits im August 2016 abgeschlossen.

Vier neue Schulen erbaut, von der Jugend Nepals: Vier zer-störte Schulen wurden nun in diesem Monat in der abgeschiedenen Region Bharta/Kalikatar fertiggestellt. Was unsere erst zwei Jahre alte nepalesische Partnerorganisation Shangrila Development Association (SDA) hierbei - neben dem Aufbau der regulären Gemeindeprojekte in Makwanpur, der Unterstützung der gehörloser Kinder in Jumla, der Mitarbeit in Soforthilfe und Wiederaufbau - in kürzester Zeit geleistet hat, ist kaum adäquat in Worten auszudrücken. Mitglieder von SDA sind die Jugendlichen der ersten Generation des Shangrila-Waisenhauses, die nach der Schul-, Studien- und Ausbildungszeit nun die Entwicklung ihres Landes aktiv mitgestalten. Viele von ihnen kennen und fördern wir bereits seit dem Kleinkindalter. Mehr Nachhaltigkeit ist kaum möglich, als gemeinsam mit unseren „Eigengewächsen“ in ländlichen Gebieten Nepals die Weichenstellungen in eine bessere Zukunft vorzunehmen. 900 Kinder erleben nun in erdbebensicheren, größeren und farbenfrohen Schulgebäuden ihren Unterricht.

Die Region, in der unser Wiederaufbau stattfand, ist bergig und abgeschieden. Die benötigten Baumaterialien mussten über mehrere hundert Höhenmeter auf dem Rücken der Menschen transportiert werden. Darüber hinaus war die

Wiederaufbauprojektes zu berücksichtigen galt. Die Befürchtung ist berechtigt, dass einige der hunderttausenden Häuser, die im ganzen Land errichtet werden sollen, nicht erdbebensicher sein werden. Etwas mehr als 1.000 Ingenieure hat die Wiederaufbaubehörde eingestellt. Viel zu wenig, gemessen an der Menge an Baustellen, der intensiven Bausupervision, die notwendig ist, den lokalen Gegebenheiten und den Schätzungen von renommierten Seismologen bezüglich neuer noch stärkerer Erdbeben die Nepal in der Zukunft bevorstehen könnten.

Teamarbeit und 400.000 Euro durch ehrenamtliche, professionelle Arbeit eingespart:
Um die genannten Erfolge zu ermöglichen, haben viele Teammitglieder in den letzten 24 Monaten seit den Erdbeben - aufgrund der Arbeiten in Soforthilfe, Monsunhilfe, im Wiederaufbau und in den bestehenden Projekten - keinen freien Tag gehabt. Das Wiederaufbauprojekt wurde mit sehr niedrigen administrativen Ausgaben (3.73 %) und dem stetig niedrigen Verwaltungsaufwand unserer Vereine in Europa realisiert. 31.62 % der Ausgaben wurden zudem durch die Mitarbeit der Bevölkerung vor Ort und effizientes Projektmanagement eingespart. Wir konnten hierdurch und durch die unermüdliche professionelle und ehrenamtliche Arbeit von langjährigen Expertinnen und Experten in den Bereichen Bau, Grafikdesign, Recht und Projektmanagement (Gesamtwert: mehr als 400.000 Euro)  ein weiteres Mal unseren Grundsatz der direkten und effizienten Mittelverwendung umsetzen.

Govinda Entwicklungshilfe e. V. Deutschland

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Es gibt eine hohe Analphabeten-Rate in der hiesigen Chepang-Bevölkerung als eine große Herausforderung. Durch die wichtige Eigenleistung, die die Hauseigentümer und Gemeinden erbracht haben, entsteht ein „Sense of Ownership“ für das neue Schulgebäude, eine Eigenverantwortung für das selbst Geschaffene. Unglaublich wertvoll ist diese Bindung, die damit an den Schulen erreicht wird, bedingt sie doch ein deutlich größeres Verantwortungsgefühl auch über die Dauer des Wiederaufbaus hinaus. Insgesamt arbeiteten 130 Nepalesinnen und Nepalesen am Bau der Schulen. Unser zentrales Team mit Bausupervisoren, Projektmanagern, Finanzcontrollern, deutschen Expertinnen und Boardmitgliedern unterstützte sie hierbei und rotierte zwischen den vier Baustellen.

16 Schulen seit 1998 in vier Distrikten Nepals:
Es ist seit 1998 eine großartige Erfahrung, gemeinsam mit der Bevölkerung Nepals die zukünftige Entwicklung und Bildung des Landes in die Hand nehmen zu können. Mit dem Bau der vier neuen Schulen in Makwanpur wurden durch Govinda/Shangrila nunmehr insgesamt 16 Schulgebäude in vier Distrikten Nepals für mehr als 4.000 nepalesische Kinder erbaut.  Wir konnten Nepal hierdurch u.a. beim Erreichen des UN-Sustainable Development Goals 4 tatkräftig unterstützen: „Für alle Menschen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sowie Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen sicherstellen“. Insgesamt konnten wir seit 1998 nahezu 60.000 Menschen in Nepal unterstützen und setzen derzeit acht Projekte in drei Distrikten des Landes um.

Rückblick Wiederaufbauprojekte I-III: 104 Häuser, eine Gemeindehalle und ein Bildungshaus – als Erstes Owner Driven Wiederaufbauprojekt im August 2016 abgeschlossen
104 Familien zogen bereits vor dem letzten Monsun in die neu gebauten, erdbebensicheren Häuser ein. Im entlegenen Projektdistrikt Makwanpur wurden 34 Häuser, von insgesamt 100 Häusern erbaut. Im Distrikt Lalitpur waren es 56 Häuser. Der Wiederaufbau in beiden Distrikten sowie der Bau von 14 Häusern für vom Erdbeben betroffene Angestellte/Jugendliche mit mehr als 100 offenen Baustellen, umfasste 431 Mitarbeiter (Angestellte, Bauarbeiter, Hauseigentümer, Ingenieure in drei Projekten, technische Supervisoren und Boards). Erbaut wurden die Häuser nach dem international anerkannten und in mehreren Katastrophengebieten erprobten “Owner Driven Reconstruction”-Ansatz. Das bedeutet, dass die Planung und der Hausbau zusammen mit den Familien gestaltet wird. Schreiner, Maurer, durchschnittlich fünf Hauseigentümer, Ingenieure und Angestellte des Wiederaufbauteams bildeten hierbei in jedem Cluster der entlegenen Gebiete feste Gruppen: Entwicklungszusammenarbeit auf dem sogenannten grassroot-level. 56 rauchfreie Öfen, Erdbebensicherheit, der Einbezug lokaler Ressourcen und 25 ökologische Toiletten waren weitere wichtige Komponenten des Projekts. Im Distrikt Lalitpur wurden Häuser aus Stein gebaut, im Distrikt Makwanpur Häuser in einer Kombination aus Holz und Stein. Unterstützt wurden die in Gruppen formierten und zusammenarbeitenden Hauseigentümer durch ein vor Ort gegründetes Gemeindegremium.

Nachhaltiger Nutzen für 1.500 Menschen und 130 Fachkräfte – Multiplikation findet bereits statt
Mehr als 1.500 Menschen werden nachhaltig und jahrzehntelang durch die vier Wiederaufbauprojekte unterstützt. Mit sechs zertifizierten Trainings für 130 Maurer/Schreiner, 100 gesicherten Landeigentumsrechten für alle Hauseigentümer, und der Aufnahme unseres Hausdesigns in den Designkatalog der Nepalesischen Regierung für den Wiederaufbau, wurden weitere wichtige Erfolge erzielt. Wir können seit Monaten beobachten, wie in Makwanpur und Lalitpur eine sehr erfreuliche Multiplikation unserer Hausdesigns durch Privatpersonen und mehrere NGOs stattfindet. Mehrere Ingenieure unserer Baufirmen wurden auf anderen Baustellen weiterbeschäftigt. Angestellte geben das bei uns erworbene Wissen in anderen Institutionen weiter.

Nepal hat seit Jahren sehr gute Bauvorschriften und -pläne, aber in der qualitativen Umsetzung und einem konsequenten Controlling und der Supervision mangelt es vielerorts. Gewohnheiten bei Fachkräften/Hauseigentümern, nicht vorhandene Skills, ineffektive Trainings, die Unwegbarkeit des Landes aber auch die Bequemlichkeit hochbezahlter Ingenieure und Bauherren sind nur einige wenige Gründe, die es im Aufbau des Projektmanagements

Transfer von Wissen und Fertigkeiten zur erdbebensicheren Bauweise 
Beim Wiederaufbau legten wir ein weiteres Mal großen Wert auf eine nachhaltige Ausrichtung der Bauvorhaben. Hochspezialisierte Fachkräfte unterstützen die lokalen Handwerker, die häufig nicht genügend Wissen und Fertigkeiten für erdbebensicheres Bauen besitzen. Der Transfer von Skills (Fähigkeiten/Fertigkeiten) wurde mittels eines Peer Mentoring sowie eines Trainings- und Prüfungssystems für Maurer realisiert. Damit gewähren wir ein hohes Maß an Erdbebensicherheit, und ermöglichen gleichsam, dass das Spezialwissen von den Handwerkern in der Region Makwanpur weitergegeben wird (Multiplikation).