Regierungspräsidium
Stuttgart auf moralischer Anklagebank:
"Traurige Nachricht": Denora Karaj und drei
Kinder nachts nach Albanien abgeschoben
Die
subsidiär geschützten Syrer sind inzwischen
ratlos und schutzlos in Tirana in Syrien gelandet und wissen nicht weiter
Von Aalens evangelischem
Stadtpfarrer Bernhard Richter
Diese drei
kleinen Kinder wurden in der Nacht trozu vorhandener Geburtsurkunden
abgeschoben. Dankesworte trotzdem im "Haus der Kastanie" und im "Cafe
international". Mit dabei: Dekan Ralf drescher und Stadtpfarrer B. Richter.
Aalen-Wasseralfingen. Aalens Stadtpfarrer Bernhard Richter nannte diese Tragödie
heute "eine sehr traurige Nachricht": Mohammed hatte am vergangenen
Donnerstag bei der Geburtstagsfeier vom Cafe international öffentlich
Dankesworte an die Mitarbeiter des Cafés gerichtet. Er hatte in diesen Tagen
seine Realschulempfehlung erhalten. Seine Mutter hatte in diesem Café im
Haus Kastanie, das seit einem Jahr in Trägerschaft der Evang.Kirchengemeinde
vom Kreisdiakonieverband betrieben wird, regelmäßig mitgearbeitet. Doch
heute morgen gab es eine sehr traurige Nachricht. Denora Karaj
aus Albanien mit den drei Kindern, Mohamed, Fatima und Melek wurde gestern
Nacht in ihrer Wohnung in Wasseroberalfingen abgeholt und nach Albanien
abgeschoben.
Im Haus
Kastanie: Dekan Drescher und Aalens Stadtpfarrer Richter.
Obwohl sie nachweislich über Geburtsurkunden gemeinsame Kinder hat mit einem
subsidiär geschützten Syrer hat, war dies nicht Grund genug für das
Regierungspräsidium, die Abschiebung auszusetzen, und so wurde sie und ihre
drei Kinder um 12:00 in der Nacht abgeholt und direkt zum Flughafen
gefahren. Sie sind inzwischen in Tirana gelandet.
„Ich habe keine Worte, meine Traurigkeit
auszudrücken….“ so Rina Patou, die Leiterin des
Cafè international. Wie viele Mitarbeiterinnen im Café konnte sie die
Nachricht kaum fassen. Pfarrer Bernhard Richter war ebenfalls geschockt.
„Ich habe keinen Zweifel an der Rechtmäßigkeit dieser Abschiebung. Aber es
ist eine menschliche Tragödie. Die Familie war bei uns integriert und
richtig daheim.“ Viele Mitarbeiter haben sich um die Familie gekümmert und
sich für sie eingesetzt hat. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Cafés
international im Haus Kastanie hoffen, dass diese politische Praxis
der Abschiebung bald ein Ende hat.
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