41-jährige will OB M. Gerlach aus
Wasseralfingen beerben
Wolfgang Bolsinger hat seine Bewerbung als
neuer OB im Aalener Rathaus abgegeben
Genauso damals als Ex-OB Ulrich Pfeifle in Aalen
noch regie-
rte: Aalen muss spritziger, jünger u. dynamischer werden“
Ein "Traumpaar wie aus einem Aalener
Märchen": Das Ehepaar Bolsinger am Donnerstag den 16. Mai bei der Eröffnung
der Köder-Ausstellung im Bürgerhaus.
AIZ-Foto: Dieter Geissbauer
Aalen-Wasseralfingen.
Wolfgang Bolsinger will OB werden. Mit der CdU
der Ostalb hat er sich überworfen und war damals als Vorsitzender der CDU
Wasseralfingen zurück getreten. Seitdem hört man von der CDU Wasseralfingen
nichts mehr. Der 41-jähriger Wasseralfinger bewirbt sich als Parteiloser um
die Nachfolge von Martin Gerlach und hat nach reiflicher Überlegung, wie er
der AIZ im Beisein seiner charmanten Ehefrau bei der Eröffnung der
Ausstellung "Sieger Köder" im Bürgerhaus sagte, "nun endlich abgegeben".
Wir entnehmen seiner Internet-Seite mit seiner Bolsinger-Genehmigung folgenden Text
wertfrei:
Der erste Herausforderer von Dr. Rolf Siedler steht fest: Wolfgang Bolsinger
will OB in Aalen werden und den Geist der Pfeifle-Ära wiederbeleben, wie er
sagt. „Wir brauchen einen wirklichen Macher.“ Die einstige Hoffnung der
Wasseralfinger CDU tritt als unabhängiger Bewerber an.
„Aalen muss spritziger werden, jünger und dynamischer.“ Vergangenen Herbst
hat Wolfgang Bolsinger seine Kandidatur auf der Internetplattform Facebook
angekündigt. Nach einer Bedenkzeit über Weihnachten wollte er zunächst
zurückziehen. Doch am Samstag hat er seine Bewerbung im Aalener Rathaus
abgegeben. Eine Kandidatur sei eine ernste Sache, sagt er. Deshalb habe er
lange und gerne überlegt.
Verwaltung, Gemeinderat und Bürger will Bolsinger als OB wieder
zusammenführen und nennt als aktuelles Beispiel den Beschluss zur Windkraft
in Waldhausen. Der Ortschaftsrat hatte 1100 Meter Abstand zu Beuren
gefordert (wir haben berichtet). Der Technische Ausschuss des Gemeinderats
hat das ignoriert. Bolsinger: „Man sagt, man nimmt die Menschen ernst – und
tut es doch nicht.“ Zusammenführen will er die Menschen jeden Alters, Alte
und Junge, die erstmals bei der OB-Wahl schon mit 16 ihre Stimme abgeben
dürfen. „Das ist etwas Besonderes.“
Vor acht Jahren wollte Bolsinger schon einmal OB werden, hat auf seine
Kandidatur aber auf Druck des CDU-Stadtverbands verzichtet. „Ich habe eine
politische Vergangenheit, zu der ich stehe“, sagt der ehemalige
Wasseralfinger CDU-Ortsverbandsvorsitzende. Seitdem sei fast ein Jahrzehnt
vergangen, er habe sich weiterentwickelt. „Ich bin reifer und vor allem
unabhängig.“ 2005 ist Bolsinger aus der CDU ausgetreten. „Parteipolitik hat
in einer Gemeinde nichts verloren“, sagt der parteilose Kandidat. „Die
Menschen sind durch mit parteitaktischen Spielchen.“
Hinter Bolsinger steht nur die Familie, besonders seine aus Mauritius
stammende Frau Priscilla, die er in der Schweiz kennengelernt und im
vergangenen Jahr geheiratet hat. Eine Materialschlacht werde es nicht geben,
sagt er. „Ich mache meinen Wahlkampf selber.“
Bolsinger will die Menschen ansprechen – geradeheraus und direkt, wie er
sagt. „Ich bin ein kommunikativer Mensch.“ Als OB will er Netzwerker und der
erste Impulsgeber der Stadt sein. „Aalen braucht keinen Moderator. Aalen
braucht einen Macher.“ Das vergangene Jahrzehnt sei mehr verwaltet als
gestaltet worden – mit, wie er sagt, zähen Ergebnissen, die nicht geeignet
sind, die Leute zu begeistern.
Bolsingers Visionen sind ein jährliches Forum zur politischen Mitbe-stimmung
und Familienzentren in den Stadtbezirken, die mehr leisten als
Kinderbetreuung. Klar bekennt er sich zum VfR Aalen. Er sei kein Fan mit
angezogener Handbremse, betont er. Das Marketingpotenzial des VfR müsse
aktiver und cleverer genutzt werden, ohne den Spitzensport gegen den
Breitensport auszu-spielen.
Daten zur Person: Wolfgang Bolsinger ist in Wasseralfingen aufgewachsen, hat
am Kopernikus-Gymnasium Abitur gemacht, Kirchenmusik und Bauingenieur
studiert. Seit 15 Jahren orgelt er nach eigenen Angaben in der katholischen
Kirche St. Stephanus. Zwei Jahre war Bolsinger Kreisgeschäftsführer der CDU
im Wartburgkreis in Thüringen, anschließend vier Jahre im Landkreis
Waldshut. Nach mehreren Jahren in der Schweiz lebt er seit vergangenem
Sommer wieder in seiner Heimatgemeinde. Wasseralfingen sei seine Basis, sagt
er. Bolsinger arbeitet als Berater für Marketing, Kommunikation und
Markenführung. Außerdem betreibt er seit 2005 einen kleinen Verlag. Mehr
Informationen auf seiner Homepage im Internet unter der Adresse im Internet:
www.wolfgang-bolsinger.de |