Hofener Ex-BM Dieter Mäule aus Hofen stellt Forderungen:
"Über 16.500
Wasseralfinger aus 43 Vereinen
warten noch auf Sanierung Spiesel-Stadion"
"Lösung
unaufschiebbar: Derzeitige Zustand des Spieselsta-dions ist eine Schande:
Das Ehrenamt nun nicht überfordern"
Von Dieter Mäule (SSV für Sport und Kultur
Wasseralfingen)
Wasseralfinger Ortsvorsteherin Hatam (2. von links), Dieter Mäule (rechts)
und Stellvertreter Seibold vom TSV (mitte) stehen auch bei der 40. Kirmes
eng zusammen.
AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen-Wasseralfingen. Die traditionellen und in den vergangenen
Jahren immer wieder versöhnlichen "Gedanken" haben sich zu den
40. Wasseralfinger Feststagen 2011 vom 26.06. bis einschliesslich 3.7. 2011 gewandelt, denn eerstmals gibt es in den "Gedanken" glasklare Forderungen: Zum Beispiel
Ausbau des Spiesel-Stadions. Wegen der Brisanz drucken wir Mäules "Gedanken"
die er der versammelten Ostalb-Presse am Freitag 17. Juni im Bürgerhaus im
"Saal der Vereine" auch in Anwesenheit des Vorstandes (TSV-Vorsitzender
Seibold) und Ortvorsteherin Andrea Hatam vortrug, ungekürzt wieder:
Gedanken 2011
des Stadtverbandes für
Sport+Kultur Wasseralfingen anläss-lich der Wasseralfinger Festtage 2011
(vorgetragen beim
Pressegespräch am 17.06.11):
Nach seiner Satzung vertritt der
Stadtverband für Sport+Kultur Wasseralfingen die sportlichen und kulturellen
Belange seiner Mitgliedsvereine gegenüber der Stadt, anderen Verbänden, der
Politik und sonstigen Dritten. Die
Wasseralfinger Festtage sind für den Stadtverband für Sport+Kultur
Wasseralfingen und seine Vereine daher ein Podium, Themen anzusprechen und
in Erinnerung zu rufen, welche die Vereine selbst oder unmittelbar den Sport
und die Kultur und deren Rahmenbedingungen betreffen und die ihnen ein
Anliegen sind.
Einig: D.
Mäule und TSV-Vorsitzender Seibold (mitte) "Schwätzer haben in der neuen
Vereinslandschaft keine Zuknftschancen mehr.
Danke für Erledigtes:
Wenn die Anliegen der Vereine oder sonstiger
Institutionen und damit die Anliegen der Mitbürger eines Stadtbezirkes
umgesetzt, erfüllt und erledigt werden, ist es sehr wohl angebracht hierfür
ein Wort des Dankes zu sagen.
Dieses Jahr dürfen wir die Sanierung und Modernisierung der
Glück-Auf-Halle Hofen nennen. Es war zwar mühsam, aber die Notwendigkeit hat
sich durchgesetzt. Danke für die Erledigung.
Wann endlich wird Versprechen
Sanierung Spiesel eingelöst?
Instandsetzung der Sportanlagen des
Spieselstadions und
Schaffung von leichtathletischen
Einrichtungen: Mehr Trai-ningszeiten durch Flutlichtanlage:
Dieses dringend nötige Verlangen ist nicht mehr
aufschiebbar und darf auf keinen Fall verschoben werden und muss 2012 zur
Durchführung kommen. Diese Sporteinrichtung ist dringend geboten und das
Spieselstadion ist im Hinblick auf die mangelnden Trainingsplätze mit einer
Flutlichtanlage auszustatten. Derzeit betreiben ca. 650 Sportler in den
sporttreibenden Vereinen in Wasseralfingen und Hofen unmittelbar und ca.1290
Sportler mittelbar Leichtathletik, um nur einen Teilbereich des
Vereinssports zu nennen. Hinzu kommen noch über 1.900 Schüler, denen diese
Sporteinrichtungen fehlen. Unfallfreier Schulsport und z.B. die Durchführung
der Bundesjugendspiele ist in dieser städtischen Einrichtung nicht mehr
machbar. Auf die erheblichen Defizite im Schulsport muss in diesem Kontext
hingewiesen werden. Die Lösung ist unaufschiebbar geworden. Der derzeitige
Zustand des Spieselstadions ist eine Schande.
Ehrenamt nicht überfordern - Ehrenamt ist nicht
selbst-verständlich: Die Wasseralfinger Festtage,
wie auch eine Vielzahl der weiteren ca. 850 kulturellen und sportlichen
Angebote der Vereine an die Mitbürger in Wasseralfingen und Hofen im Jahr
2011, sind ohne ehrenamtliches Engagement nicht denk- und durchführbar.
Diese Möglichkeiten und Angebote der ehrenamtlich tätigen Vereine und
Institutionen machen unsere Stadtbezirke Wasseralfingen und Hofen besonders
lebenswert.
Lassen Sie uns aus den vergangenen Wasseralfinger Festtagen nur
eine Zahl zu diesem ehrenamtlichen Engagement hierfür nennen: Mitwirkende
bei den Programmbeiträgen, Helferinnen und Helfer an den verschiedensten
Stellen, insgesamt:980 Mitbürgerinnen und Mitbürger. Dies Alles ist nicht
selbstverständlich und verdient hohe Anerkennung. Wer vom Ehrenamt redet,
sollte es auch nach Kräften und umfassend unterstützen und es nicht unnötig
erschweren.
Vereinsarbeit
heute - Vereinstrukturen überdenken und Zu-sammenrücken....
Um die ständig steigende Nachfrage bewältigen zu können,
werden die Vereine zunehmend sich verändern und neue Angebote entwickeln
müssen. Wir Vereine wissen, dass wir uns rechtzeitig den geänderten
Altersstrukturen anpassen müssen. Die künftigen Angebote der Vereine müssen
-
Kind-orientiert,
-
Jugend-orientiert,
-
Eltern-orientiert
und
-
Alter-orientiert
sein.
Manche Vereinsarbeit muss schon im
Vorschulalter ansetzen. Unsere Vereine wissen dies und halten die
entsprechenden Angebote vor. Die Ansprüche und die Anforderungen an die
Vereine sind gestiegen und werden mit kommerziellen Anbietern verglichen.
Vielleicht müssen wir auch zusammenrücken, d.h. Möglichkeiten der
Zusammenarbeit entwickeln. Gerade kulturtreibende Vereine bedürfen der
Hilfe, Beratung und des Gedankenaustausches. Der Vereinsarbeit von heute
fallen die Früchte nicht in den Schoß. Vereinsarbeit heute ist kein Geschäft
für Schwätzer, sondern für Frauen und Männer, die immer wieder neue Ideen
haben und die anzupacken wissen.
Die Arbeit in den Vereinen wird professioneller werden müssen. Die
Zusammenarbeit mit Partnern und das Zusammengehen, zumindest die
Zusammenarbeit von Abteilungen, die Einrichtung gemeinsamer
Geschäftsstellen, zentrale steuerliche Beratung u.ä. wird angedacht und
notwendig werden müssen.
Wenn die Vereine, mit Bitten und Wünschen an die Politik herantreten, dann
tun sie dies nicht aus Eigennutz oder weil sie zu faul und zu bequem sind,
selbst etwas zu unternehmen, sondern weil sie um die immense Wertschöpfung
der Vereine für unsere Gemeinschaft und unsere Gesellschaft wissen und weil
die Schmerzgrenze bei Kürzungen überschritten ist und weil sie an den
Grenzen der Machbarkeit eigener Finanzierung angelangt sind. Die Kommune
sollte nicht nur die Vereine loben, sondern ihnen die entsprechenden Mittel
bereitstellen.
Das Gesetz zur Stärkung der ehrenamtlichen
Tätigkeit verdient diesen „Titel" nicht. Hier ist die Politik gefordert
gewaltig nachzubessern. Das Gesetz brachte nicht das, was es versprach und
was der ehrenamtlich Tätige als „Stärkung des Ehrenamtes" hätte erwarten
dürfen. Um den Vereinen ihre wichtige Arbeit auch in der Zukunft zu
ermöglichen, ist eine verlässliche öffentliche Förderung, keine weitere
Bürokratisierung und ein vernünftiges Steuerrecht, unverzichtbar. Wir müssen
hellwach bleiben, damit die Mittel, welche die Vereine benötigen, erhalten
bleiben und zeitliche Anpassungen erfahren, damit diese wirklich soziale
Arbeit in den Vereinen weiterhin möglich ist.
Wie haltet Ihr es mit den Vereinen ?
Die Meßlatte, welche die Vereine an die Repräsentanten der
Stadt und damit an die Kommunalpolitik anlegen, ist die Frage:
„Wie haltet Ihr es mit den Vereinen?"
Das ist ein Thema bzw. eine Frage, die nie „verjährt",
sondern stets im Visier der Vereine stehen muss. Es geht um das Verhältnis
zu allen Vereinen und deren Förderung und Unterstützung und es geht darum,
nicht nur an die zu denken, bei welchen man glaubt, dass sie von besonderer
überregionaler Bedeutung seien. Das „Leben" in den Stadtbezirken, d.h. in
den Teilen einer Stadt, welche ja letztendlich die Stadt ausmachen, ist in
vielen Bereichen nicht einfach.
Sanierungsbedürftig: Städtische Stadion im Spiesel:
Viele Angebote konzentrieren sich ausschließlich auf das Zentrum. Wichtig
ist zu wissen und das politische Handeln ist darauf abzustellen, dass eine
Stadt und ihr Leben, nicht nur im Zentrum stattfindet. Unsere Stadt
ist so lebensfähig, lebendig und attraktiv, wie es ihre Stadtteile sind,
diese Attraktivität gilt es zu erhalten. Darüber hinaus müssen wir
deutlich machen, dass Sport und Kultur sich nicht nur in aufwendigen
Sportzentren und hoch subven-tionierten kulturellen Einrichtungen abspielt,
sondern in unseren Vereinen, ehrenamtlich geführt und zudem unter großen
Opfern von freier Zeit.
Haushaltssanierung auf Kosten
der Vereine, ist der falsche Weg:
Was unsere Vereine Tag für Tag - insbesondere in der
Jugendarbeit - leisten, ist eine unverzichtbare ehrenamtliche soziale
Arbeit. Etwa 9.500 Jugendliche kommen ständig zu den Vereinen. Gäbe es
dieses Engagement in den Vereinen, die Kultur und Sport betreiben, nicht,
wäre unsere Gesellschaft um ein Vielfaches ärmer. Haushaltssanierungen
über weniger Zuschüsse oder über die Erhöhung von Entgelten oder sonstiger
„neuer Wertschöpfungen" zu erreichen, ist gerade bei den Vereinen der völlig
falsche Weg. Die Grenze der Belastbarkeit ist auch bei den Vereinen bereits
überschritten. Diese Gedanken wollten wir aus Anlass der diesjährigen
Wasseralfinger Festtage ansprechen.
Stadtverband für Sport+Kultur Wasseralfingen
D. Mäule, Bürgermeister a.D.
Auch vor dem
tSV-Heim Blumenrabatten die aufhorchen lassen.
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