Weiter geht es von Aalen Hauptbahnhof
nach Nördlingen:
Für Remsbahn nach Aalen liegt "Nullpunkt"
und 50 Millionen in Stuttgart Hauptbahnhof
Zwei Stunden und und 55 Minuten waren
einst die normale
Fahrzeit von Stuttgart nach Aalen: Die SHW in Wasseralfingen
Letzte
Wartungsarbeiten am Sonntag 29. Mai 2011 an der mit Kurbel anwerfenden
weltberühmten Stollenbahn aus dem Tiefen Stollen in Aalen-Wasseralfingen.
AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen. 150 Jahre Remsbahn: Unter diesem Motto standen die
Feierlichkeiten am Sonntag 29. Mai 2011 in der Eisenbahnerstadt Aalen im
größten Stadtteil Wasseralfingen wo früher am Ende des Krieges Tausende
Flüchtlinge ausgestiegen sind und bis nach Ellwangen und darüber hinaus eine
neue Heimat gefunden haben und bis heute dort geblieben sind. Hingebracht
hat sie alle die "Remsbahn":
Ferig und los:
Mit der Kubel wird gestartet. Links: Chef Rosenstock.
Die Remsbahn, auch Remstalbahn genannt, ist eine
Hauptbahn in
Baden-Württemberg. Im historischen Sinn bezeichnet der Begriff die
Strecke von
Stuttgart-Bad
Cannstatt über
Aalen nach
Nördlingen. Heute bezieht er sich nur noch auf die Strecke
Stuttgart–Aalen, der Abschnitt Aalen–Nördlingen wird hingegen als Teil der
Riesbahn
bezeichnet. Die Remsbahn liegt dabei zwischen
Waiblingen und
Essingen parallel zum namensgebenden Fluss
Rems. Das
Kursbuch der Deutschen Bahn führt die Strecke Stuttgart–Aalen als Teil
der Kursbuchstrecke 786 Stuttgart–Aalen–Crailsheim–Nürnberg und den
Abschnitt Stuttgart–Schorndorf zusätzlich als Teil der Kursbuchstrecke
790.2-3.
Der Nullpunkt der
Kilometrierung liegt von Stuttgart kommend auf Höhe des
Bahnhofes Bad Cannstatt. Kurz hinter ihm zweigt die Strecke
viergleisig mittels eines
Überwerfungsbauwerkes von der
Filstalbahn ab. Der Abschnitt wird im Richtungsbetrieb betrieben, wobei
S-Bahn-Züge auf den äußeren Gleisen und Regional- und Fernverkehrszüge auf
den inneren Gleisen fahren. Die Strecke steigt bis
Fellbach
um etwa 80 Höhenmeter an. Am
Bahnhof Waiblingen zweigt in einem
Keilbahnhof die
Murrbahn
ab. Ab
Waiblingen setzt sich die Remsbahn zweigleisig fort und senkt sie sich
in das
Remstal ab, wobei sie vor dem Bahnhof
Endersbach auf einem Rundbogen-Viadukt
den Haldenbach überquert. Vor
Urbach überquert die Bahn die Rems. Bis
Essingen folgt die Strecke dem Lauf der Rems. Während die Rems dort von
Süden in das Haupttal einfließt, folgt die Remsbahn weiter dem Haupttal nach
Osten.
Rund um die
Stephanskirche in Wasseralfingen dampfte die Lok.
Im Verlauf dieses Tales konnte eine relativ geradlinige Linienführung
ohne größere Kunstbauwerke verwirklicht werden. Nach dem
Eisenbahnknoten Aalen setzt sich die historische Remsbahn entlang des
Kocher nach Norden fort bis zum
Bahnhof Goldshöfe. Dieser Bahnhof dient der Trennung der Strecken nach
Norden Richtung Crailsheim und nach Osten Richtung Nördlingen, und hatte
ursprünglich keine Funktion der Anbindung einer Ortschaft. Bis zum Strecken-
und Kilometrierungsendpunkt Nördlingen war eine etwas kurvenreichere
Trassierung und bei
Lauchheim
ein Tunnel durch die Ausläufer der
Schwäbischen Alb nötig. Die Strecke ist auf voller Länge
elektrifiziert.
Eine Bahnverbindung von Stuttgart nach
Ulm war in der
Mitte des 19. Jahrhunderts eine der ersten zum Bau anstehenden
Bahnstrecken in Württemberg. Als Alternativen wurden Linienführungen mit
dem Umweg über Aalen sowie direkt über
Göppingen diskutiert. Zunächst schien die erstere Variante, trotz des
bedeutenden Umweges, größere Aussichten auf Verwirklichung zu haben, denn
diese hätte im Gegensatz zur zweiten keine größeren Steigungsabschnitte
erfordert. Nach einigen Jahren Diskussion entschied man sich dennoch, die
Herausforderung des Baus eines Albaufstieges, der
Geislinger Steige, anzunehmen, und eröffnete 1850 die
Filsbahn.
Aber nachdem die erste Bauphase des württembergischen Eisen-bahnnetzes
abgeschlossen war, kam der Bau einer Bahnstrecke in den Osten des Landes
bald wieder auf die Tagesordnung. Hauptziele des zunächst „Nordostbahn“
genannten Projektes waren:
Der für die Planung verantwortliche Baurat
Georg Morlok untersuchte für die Streckenführung vier Hauptvarianten,
die sich in der Lage des Übergangs vom Neckar- und Filstal zum Remstal
unterschieden. Dies waren von West nach Ost:
-
über Cannstatt und Waiblingen
-
über Plochingen und Schorndorf
-
über Uhingen und Lorch
-
über Eislingen und Gmünd
Obwohl die Kosten der Überquerung des Höhenzugs bei der westlichsten
Variante am geringsten waren, waren die Gesamtkosten bei der östlichsten
Variante am geringsten, denn die Länge der im Remstal neu zu bauenden
Strecke war dabei bedeutend geringer, weil die Strecke Stuttgart–Ulm
mitbenutzt werden konnte. In der Diskussion konnten sich die Städte
Waiblingen und Schorndorf mit ihrer Forderung nach Bahnanschluss
durchsetzen; auch der durch den geringeren Höhenunterschied ermöglichte
einfachere Betrieb und die geringere Schienenentfernung Stuttgart–Aalen
haben zur Entscheidung für die erste Variante beigetragen, sowie der Wunsch,
den Anschluss an die bayerische Eisenbahn nicht durch eine Konkurrenzlinie
Aalen–Bodensee zu gefährden.
Auch heute
noch spartanisch: Blick in einen Waggon des Zuges.
Es wurde am 25. Juli 1861
die Strecke von Cannstatt über Waiblingen, Schorndorf, Gmünd und Aalen nach
Wasseralfingen eröffnet. Dort lagen die
Schwäbischen Hüttenwerke, damals ein bedeutendes staatliches Hüttenwerk.
Dieses Hüttenwerk lieferte bis Mitte der 1860er Jahre auch sämtliche auf der
Remsbahn verlegten Schienen.Der schnellste Zug bewältigte damals die Strecke Wasseralfingen–Stuttgart
fahrplanmäßig in 2 Stunden, 55 Minuten.
Die Strecke wurde mit
Bahnwärterhäusern im Abstand von etwa einem Kilometer und mit einem
elektrischen
Telegrafen ausgerüstet.
1863 wurde der zweite Abschnitt nach Nördlingen in Betrieb genommen, wo die
Remsbahn auf die bayerische
Ludwig-Süd-Nord-Bahn stieß. Damit war neben dem Grenzübergang Ulm/Neu-Ulm
die zweite Verknüpfung der Eisenbahnen Württembergs und
Bayerns hergestellt.
Die Post
machte es der Bahn vor: Sonderpostamt am Sonntag.
Den 3,75 km langen Abschnitt zwischen der Grenze
und dem bayerischen Nördlingen betrieb die
württembergische Eisenbahn pachtweise. In Nördlingen befand sich ein
separater Kopfbahnhof mit eigener Einstiegshalle für die Remsbahn.
Die Strecke wurde zunächst eingleisig gebaut. Der
zweigleisige Ausbau war von Anfang an vorgesehen. Er erreichte, von
Cannstatt kommend, 1864 Fellbach, 1876 Waiblingen, 1899 Schorndorf, 1902
Lorch, 1905 Deinbach, 1910 Gmünd, 1920 Unterböbingen,[3]
danach Essingen, und 1926 Aalen.[5]
Weil die Strecke Aalen–Goldshöfe schon 1866[3]
zweigleisig ausgebaut wurde, war damit der heutige Stand des zweigleisigen
Ausbaus erreicht.
Der Heizkessel
der Lok brannte und nun konnte der Zug starten.
Am 1. Mai 1897 wurde die Verbindungsbahn von
Untertürkheim zur Remsbahn in Richtung Fellbach eröffnet. Sie mündet
kurz vor der Stelle des heutigen Haltepunktes Nürnberger Straße in die
Remsbahn, so dass ein
Gleisdreieck zwischen Bad Cannstatt, Untertürkheim und Nürnberger Straße
besteht. Zweck war, gemeinsam mit der heute
Schusterbahn genannten Strecke Kornwestheim–Untertürkheim, den
Stuttgarter Hauptbahnhof vom Güterverkehr zu entlasten.
Von 1978 bis 1981 wurde auf dem Abschnitt Bad Cannstatt–Waiblingen ein
drittes und viertes Gleis erbaut und zwischen Fellbach und Waiblingen ein
Überwerfungsbauwerk zur Ausfädelung der
Murrbahn
errichtet, wodurch ab 1981 die
Stuttgarter S-Bahn den Betrieb nach
Backnang
und
Schorndorf aufnehmen konnte.
1983 und 1984 verkehrte ein
Flügelzug des
Rheingold ab Mannheim über Heidelberg–Heilbronn–Stuttgart auf der
Remsbahn und weiter über Nördlingen und Donauwörth nach München. Diese
Streckenführung wurde trotz der längeren Fahrzeit aus touristischen Gründen
gewählt. Die Verbindung wurde aber aufgrund niedriger Auslastung und
mangelnder Kompatibilität mit dem
Intercity-System wieder eingestellt.
Mit der Elektrifizierung der Strecke von Goldshöfe über
Crailsheim nach
Nürnberg
1985 konnten dann auch die über die Remsbahn verkehrenden Züge nach
Nürnberg, die vorher mit Diesellokomotiven bespannt waren, mit elektrischer
Traktion verkehren.
Zwei
Eisenbahnverteranen mit dabei: MdB Kiesewetter und D. Mäule
Anfang der 80er Jahre begann die Deutsche Bundesbahn, einen annähernden
Stundentakt mit Eilzügen einzuführen. Zum Sommerfahrplan 1988 wurde dieser
Takt auf den gesamten Tag ausgedehnt und modernisierte Fahrzeuge wurden
eingeführt.[9]
Ab dem Sommerfahrplan 1989 fuhren diese Züge unter der Gattungsbezeichnung
RegionalSchnellBahn.
1996 wurde im Stuttgarter S-Bahn-Netz in der Hauptverkehrszeit vom
20-Minuten-Takt auf den 15-Minuten-Takt übergegangen. Um das zu ermöglichen,
regte die Deutsche Bundesbahn im Vorfeld einen mehrgleisigen Ausbau im
Abschnitt zwischen Waiblingen und Schorndorf an, der durch den Mischbetrieb
aus S-Bahn- und anderen Zügen am Rande der Aufnahmefähigkeit stand. Ein
Gutachten der
RWTH
Aachen von 1993 kam jedoch zum Ergebnis, dass zur Realisierung des
Betriebskonzeptes eine Verkürzung der
Blockstrecken und Umbauten im Bahnhof Waiblingen ausreichen würden.
Diese Maßnahmen wurden 1993 mit der damaligen Bund-esbahn vertraglich
vereinbart.[10]
Sie wurden fristgemäß realisiert; dabei wurden
Ks-Signale im Abschnitt Waiblingen–Schorndorf eingebaut.
Hier wurden
keine Plaketten geprägt sondern Fahrkarten wie früher.
Es zeigte sich, das der Fahrplan dennoch störanfällig war.
Um das zu beheben, wurde um das Jahr 2000 zwischen
Fellbach
und Waiblingen ein fünftes Streckengleis eingebaut, so dass gleichzeitige
Fahrten von Fernzügen und der S-Bahn von Fellbach nach Waiblingen in
Richtung Schorndorf möglich wurden.
Gleichzeitig mit diesen Ausbaumaßnahmen für den Personenverkehr wurden,
wie überall in Deutschland in diesem Zeitraum, Einrich-tungen des
Güterverkehrs abgebaut, insbesondere die Bedienung von kleinen und mittleren
Gleisanschlüssen und Bahnhöfen einge-stellt. Aber auch der ehemals große
Güterbahnhof von Schwäbisch Gmünd ist heute stillgelegt.
Bis 2006 bedienten
Nachtreisezüge die Relationen Stuttgart–Dresden
und Stuttgart–Prag.
Die Wagen wurden bis Nürnberg in einem Zug geführt und dort geflügelt. Die
Züge der Gegenrichtung fuhren nicht über Aalen, sondern über die Murrbahn.
Die SHW
Wasseralfingen war zum Festtag Rembahn stark vertreten.
In der Zeit vom 24. April bis zum 15. Oktober 2009 wurde wegen
umfangreicher Erneuerungsarbeiten an Gleisen und Oberbau die Remsbahn
zwischen Aalen und Schorndorf in zwei Bauabschnitten voll gesperrt. Während
der Sperrung gab es für den Nahverkehr einen
Schienenersatzverkehr mit Bussen. Die im Fernverkehr eingesetzten
IC-Züge der Line 61 Nürnberg–Stuttgart–Karlsruhe wurden in dieser Zeit
zwischen Crailsheim und Waiblingen über die Murrbahn umgeleitet. Das Projekt
soll, einschließlich entsprechender Arbeiten auf einem Abschnitt der
Riesbahn, 50 Millionen Euro gekostet haben.
Quellenhinweis:
http://de.wikipedia.org/wiki/Remsbahn
Die Schwäbischen Hüttenwerke SHW aus
Wasseralfingen zeigten wie man früher Eisenteile auch für die Remstalbahn
hergestellt hatte.
Mit diesem Traktor kann man sogar
Holz sägen und viel mehr.
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