Sehenswerte Ausstellung zum Thema 150
Jahre Remsbahn:
Flüchtlingkoffer stehen nicht mehr am Bahn-
hof sondern nun im Museum Wasseralfingen
Sogar eine im "Schuppen" des Bahnhofs
Wasseralfingen ger-
ettete Original-WC-Rolle und Schmierkanne in der
Ausstellung
Mittelpunkt der Ausstellung im Museum: Bahnbediensteter und Kind auf Bank
vor Koffern der Flüchtlinge. AIZ-Fotos: Dieter
Geissbauer
Aalen-Wasseralfingen. "Moderne Zeiten: Wasseralfingen und 150
Jahre Remsbahn" lautet der zutreffende Titel einer Ausstellung im
Wasseralfinger Bürgerhaus, die zurecht vor der Eröffnung von OB Martin
Gerlach und der Wasseralfinger Ortsvorsteherin Hatam (darüber berichten wir
heute noch gesondert darüber) empfohlen wurde:
"Wir machen auch der
Bahn Dampf" hatte Hatam versichert und dies auch in der Zukunft, falls
Wasseralfingen keinen IC-Anschluss bekommt. Aber auch wegen des Protestes
dass man weiter ein Museum Wasseralfingen benötige um die Heimatgeschichte
zu bewahren sei der Kampf um den Erhalt des Museums im Bürgerhaus
no0twendig, betonte die Ortsvorsteherin.
Diese Appelle von OB und Ortsvorsteherin Andrea Hatam hatten ein-en
durchschlagenden Erfolg: Hunderte strömten ins Museum und sogar Kinder und
Eltern haben gemeinsam im Fernseh- und Spielzimmer sich alte Filme
angesehen.
Die Ausstellung selbst muss man gesehen haben und ist in diesem Umfange
nicht beschreibbar: OB Gerlach und Ortsvorsteherin Hatam hatten zuvor
zurecht dem anwesenden Stadtarchivar Dr. Rolf Schurig für diese
Meisterleistung gedankte. Denn jeder Bürger der Lust hat kann die
Ausstellung in aller Ruhe sehen: Sie ist seit 29. Mai 2011 im Bürgerhaus
(Telefon: 07361/979143 oder 521021) leider nur jeweils am Samstag und
Sonntag von 13 bis 17 Uhr geöffnet und ein Juwel unter den Ausstellungen:
Schlusslampe
der Züge auf der alten Remsbahn Aalen-Stuttgart.
Sogar die originalen Koffer welche die Flüchtlinge damals in den Jahren 1940
bis 1945 im Bahnhof von Wasseralfingen - dem Flücht-lings-Umschlagsplatz -
verloren hatten sind wieder aufgetaucht: Sie stehen seit Sonntag im 1. Stock
im Museum Wasseralfingen in dem Zustand in dem sie damals von der Bahn und
Privaten abgeholt wurden: Bewacht von einem Reichsbahn-Beamten mit weißem
Gesicht und einem Kind auf der Bank das heute noch auf seine Eltern im
Bahnhof Wasseralfingen wartet.
Damals noch
notwendig: Kessel zum Schmieren der Weichen.
Wie gesagt: Diese außergewöhnlich niveauvolle Ausstellung muss man selbst
gesehen haben. Dies wäre auch der DB empfehlenswert, die sich an dieser
Ausstellung nicht beteiligte, obwohl gerade hier dokumentiert wird wie
wichtig die Lebensadern der Bahn sind und waren und wie sich auch der
Wasseralfinger Bahnhof wandelte: der Schuppen ist weg und der Bahnhof an
einen Unterhaltungs-Veran-stalter verkauft. Es halten aber heute noch nach
150 Jahren die Züge in Richtung Bopfingen/Goldshöfe und Ellwangen und nach
Aalen und auch - wie damals mit Flüchtlingen- Sonderzüge.
Klorolle der
Deutschen Bundesbahn aus den alten Zügen nach Aalen
Vieles wurde in diese Ausstellung integriert. Selbst Dieter Mäule
(Vorsitzender des Stadtverbandes für Sport und Kultur Wasser-alfingen)
bezeichnete diese Ausstellung von Dr. Schurig als "beacht-lich und ein
Meisterwerk". Dieter Geissbauer
|