Deshalb ist Ehrenamt
weiterhin in Aalen besonders wichtig:
"9.500 Jugendliche werden in Wasseralfinger
Vereinen Woche für Woche weiter betreut"
Dringend notwendig ist eine Sanierung des
Spiesel-Stadions
Mäule: "Der Zustand des Stadions ist nun eine große Schande"
Von Dieter Mäule
Mäule-Plädoyer (rechts) und TSV-Vorsitzender Seibold (links) einig: Vereine
sind das Herz der Stadt Aalen. AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen-Wasseralfingen.
Traditionsgemäß sind die "Gedanken
2010" des Stadtverbandes für Sport+Kultur Wasseralfingen anlässlich der
Wasseralfinger Festtage 2010 beim Pressegespräch am 07.06.10 im Bürgerhaus
vorgetragen die Meßlatte für das was in Wasseralfingen abgehakt werden
konnte wie zum Beispiel das Hofener Problem aber auch für das was die
Stadtväter noch Gelder locker machen müssen und es wurde wieder einmal ein
flammendes Mäule-Plädoyer für das Ehrenamt der vielen Menschen, die sich
ohne Entgelt für die Aalener und vor allem Tag für Tag auch für die 9.500
Jugendlichen im Stadtteil Wasseralfingen gerne und erfolgreich einsetzen und
es gilt als Richtschnur der Zukunft:
Von links
TSV-Boß Seibold, Dieter Mäule und Ortsvorsteherin Hatam
Nach seiner Satzung vertritt der
Stadtverband für Sport+Kultur Wasseralfingen die sportlichen und kulturellen
Belange seiner Mitgliedsvereine aus Wasseralfingen und Hofen gegenüber der
Stadt, anderen Verbänden, der Politik und sonstigen Dritten.
Wasseralfinger
Rathaus: Wie lange noch die Anlaufstelle für Bürger?
Die Wasseralfinger Festtage sind für den
Stadtverband für Sport+Kultur Wasseralfingen und seine 48 Vereine und
Institutionen daher ein Podium, Themen anzusprechen, welche die Vereine
selbst oder unmittelbar den Sport und die Kultur und deren Umfeld und Arbeit
betreffen und die ihnen ein besonderes Anliegen sind.
-
Danke für Erledigtes
- Dringende Vorhaben müssen aus-geführt werden
-
Weniger Geld in der Kasse, entbindet die
öffentliche Hand nicht von ihrer Verantwortung
Mit der dringend nötigen Sanierung und
Modernisierung der Glück-Auf-Halle in Hofen wurde nach langem Hin und Her
begonnen. Wir sind hierfür dem Gemeinderat und denjenigen in der Verwaltung
dankbar, die sich dafür eingesetzt haben und wollen das „Drum-herum" rasch
vergessen. Dringend und nicht mehr aufschiebbar, ist die Instandsetzung der
Sportanlagen des Spieselstadions
und die Erneuerung der
leichtathletischen Einrichtungen. Unfallfreier Schulsport und z.B. die
Durchführung der Bundesjugendspiele ist in dieser städtischen Einrichtung
nicht mehr machbar. Der Zustand ist eine Schande.
Auf die erheblichen Defizite im Schulsport und deren Folgen muss in diesem
Kontext hingewiesen werden. Derzeit betreiben ca. 650 Sportler in den
sporttreibenden Vereinen Wasseralfingens unmitt-elbar und ca.1270 Sportler
mittelbar Leichtathletik, um nur einen Teilbereich des Vereinssports zu
nennen. Hinzu kommen noch über 1.900 Schüler, denen wichtige
Sporteinrichtungen seit Jahren fehlen. Die Planungen liegen vor und unsere
höchst nachdrückliche Bitte lautet: Weg mit irgendwelchen
haushaltstechnischen „Sperrver-merken", beginnt nunmehr endlich mit der
Ausführung.
Oase der Ruhe
auch bei Wasseralfinger Kirmes: Der schöne Park.
Auch in Zeiten von Haushaltsdefiziten, muss man Unaufschiebbares, auf das
seit Jahren unter ständiger Rücksichtnahme gewartet wird, in Angriff nehmen.
Das ständige Vertrösten muss jetzt ein Ende haben. Hier geht es um die
sportliche Betätigung und um das Wohl unserer Kinder in den Schulen und um
unsere Sportler in den Vereinen.
Das ganze Jahr
über ansehbar: Figuren mitten im kühlen Wasser.
Haushaltssanierung auf Kosten der Vereine ist auch in Wasseralfingen
"der falsche Weg"
Erst vor Kurzem haben die
Fraktionen des Gemeinderates die Notwendigkeit erkannt, die Mittel für die
Übungsleiter und für die Jugendarbeit - auf Antrag der beiden Stadtverbände
–zumindest zum Teil anzuheben.
Allein ca. 9.500 Jugendliche werden in den Vereinen der Stadt Woche für
Woche „betreut". Eine ungeheuer wertvolle und wichtige Arbeit, welche die
Vereine leisten und daher war und ist z.B. ihre Forderung nach Anpassung der
Förderungen mehr als legitim. Nun wird anscheinend an eine Kürzung gedacht,
was wohl nicht wahr sein darf.
Blick vom Park
aus in die Richtung ehrwürdige Stephanskirche.
Ehrenamt nicht überfordern: Das
Ehrenamt
ist nicht trotzdem nicht selbstverständlich
Die Wasseralfinger Festtage, wie auch eine
Vielzahl der weiteren ca. 850 kulturellen und sportlichen Angebote der
Vereine an die Mitbürger in Wasseralfingen und Hofen im Jahr 2010, sind ohne
ehrenamtliches Engagement nicht denk- und durchführbar.
Der Brunnen
beim Bürgerhaus sprudelt wieder unaufhörlich stark...
Diese Möglichkeiten und Angebote der ehrenamtlich tätigen Vereine und
Institutionen machen unsere Stadtbezirke besonders lebenswert und attraktiv.
Allein bei den Wasseralfinger Festtagen bringen sich etwa 920 Mitbürgerinnen
und Mitbürger ein. Sei es die Mitwirkung bei den Programmbeiträgen, sei es
als Helferinnen und Helfer an den verschiedensten Stellen. Dies Alles ist
nicht selbstverständlich und verdient hohe Anerkennung. Wer vom Ehrenamt
redet, sollte es auch nach Kräften und umfassend unterstützen. Es wird für
die Vereine immer schwerer Mitbürger für das Ehrenamt zu gewinnen. Danke
daher allen, die sich in dieses Ehrenamt immer wieder einbringen.
Wasseralfingen
ist gerüstet: Zinn-Blumenkübel vor dem Rathaus.
Es gibt auch Kommunen, die trotz finanzieller Engpässe an den Vereinen und
an der Zuwendung für diese Vereine nicht sparen und kürzen, weil sie um
deren soziale und integrierende Arbeit wissen und diese zu schätzen wissen.
Wenn die Vereine und ihre Verbände stattdessen von bestimmten städtischen
Bediensteten auf „neue Wertschöpfungen" - was immer auch die Betreffenden
darunter verstehen - verwiesen werden, ist dies schlichtweg geistlos.
Sieht aus wie
bei den Festtagen: Es handelt sich aber nur um den üblichen Markt vor dem
Rathaus am Tag der Pressekonferenz 7. Juni
Vereinsarbeit
heute ist kein Geschäft für die
"Schwätzer auch im Aalener Gemeinderat"
Um die ständig steigende Nachfrage bewältigen zu
können, werden die Vereine zunehmend sich verändern und neue Angebote
entwickeln müssen. Dies ist auch mit zusätzlichen Kosten und Aufwendungen
verbunden, die nicht mehr auf die Mitglieder abgewälzt werden können,
weshalb auch erwartet wird, dass die überregionalen Verbände ihre Umlagen
und Beiträge nicht mehr erhöhen.
Gurus der
Wasseralfinger Festtage: Seibold (TSV) u. Dieter Mäule.
Die Zeiten in denen mit dem
Argument „....die machen das schon..." „gearbeitet" wurde, sind
vorbei. Wir Vereine wissen, dass
wir uns rechtzeitig den geänderten Strukturen anpassen müssen.
Die Ansprüche und die Anforderungen an die Vereine sind gestiegen und werden
an den kommerziellen Angeboten gemessen. Der Vereinsarbeit von heute fallen
die Früchte nicht in den Schoß. Vereinsarbeit heute ist kein Geschäft für
Schwätzer, sondern für Frauen und Männer, die immer wieder neue Ideen haben
und die anzupacken wissen und nicht resignieren.
Wir wissen, dass die Arbeit in den Vereinen in manchen Bereichen
professioneller werden muss. Die Vereine müssen sich auch u.a. auf die
altersmäßige Veränderung unserer Bevölkerungsstruktur recht-zeitig
umstellen.
Wenn die Vereine, mit Bitten und Wünschen an die Politik herantreten, dann
tun sie dies nicht aus Eigennutz oder weil sie zu faul und zu bequem sind,
selbst etwas zu unternehmen, sondern weil sie um die immense Wertschöpfung
der Vereine für unsere Gemeinschaft und unsere Gesellschaft wissen und weil
die Schmerzgrenze bei Kürzungen überschritten ist und weil sie an den
Grenzen der Machbarkeit eigener Finanzierung angelangt sind.
-
Verlässliche öffentliche Förderung
-
Keine weiteren kropfunnötigen
Reglementierungen und Belastungen
-
Verbesserungen im „Gesetz zur Stärkung
der ehren-amtlichen Tätigkeit" nach wie vor dringend geboten
Das Gesetz zur Stärkung der ehrenamtlichen
Tätigkeit verdient diesen „Titel" nicht. Hier ist die Politik nach wie vor
gefordert, gewaltig nachzubessern. Das Gesetz bringt nicht das, was es
verspricht und was der ehrenamtlich Tätige als „Stärkung des Ehrenamtes"
erwarten dürfte. Um den Vereinen ihre wichtige Arbeit auch in der Zukunft zu
ermöglichen, ist eine verlässliche öffentliche Förderung, keine weitere
Bürokratisierung und ein vernünftiges Steuerrecht, unverzichtbar. Die
Entgelte für die Benutzung öffentlicher d.h. z.B. städtischer Einrichtungen
(Sporthallen) durch die Vereine, dürfen auf keinen Fall direkt oder indirekt
erhöht werden. Wir müssen hellwach bleiben, damit die Mittel, welche die
Vereine benötigen, erhalten bleiben und zeitliche Anpassungen erfahren,
damit diese wirklich soziale Arbeit in den Vereinen weiterhin möglich ist.
Kernfrage: „Wie haltet ihr es mit den
Vereinen?" ...das ist eine Frage, die nie
„verjährt", sondern stets im Visier der Vereine steht und ständig an die
örtliche und überörtliche Politik gerichtet werden muss. Es geht um das
Verhältnis zu allen Vereinen und deren Förderung und Unterstützung und es
geht darum, nicht nur an die zu denken, bei welchen man glaubt, dass sie von
besonderer überregionaler Bedeutung oder Werbewirksamkeit seien. Wichtig ist
zu wissen und das politische Handeln ist darauf abzustellen, dass eine Stadt
und ihr Leben, nicht nur im Zentrum stattfindet.
Unsere Stadt ist so lebensfähig, lebendig und attraktiv, wie es ihre
Stadtteile sind, diese Attraktivität gilt es zu erhalten. Das „Leben" in den
Stadtbezirken, d.h. in den Teilen einer Stadt, welche ja letztendlich die
Stadt ausmachen, wird in vielen Bereichen durch die Vereine gewährleistet.
Auf dieses Faktum sei besonders hinge-wiesen.
Darüber hinaus müssen wir deutlich machen, dass Sport und Kultur sich nicht
nur in aufwendigen Sport-Arenen und in, mit Steuergeldern hoch
subventionierten kulturellen Einrichtungen abspielt, sondern in unseren
Vereinen, ehrenamtlich geführt und zudem unter großen persönlichen Opfern an
freier Zeit. Was unsere Vereine Tag für Tag - insbesondere in der bereits
genannten Jugendarbeit - leisten, ist eine wichtige, unverzichtbare,
ehrenamtliche und soziale Arbeit.
Auch in die Thematik „Ganztagsschulen" und „Ganztagsbetreuung" bringen sich
die Vereine ein. Dies aber über das Ehrenamt zu fordern, ist allerdings
nicht machbar.
Gäbe es dieses aktuelle Engagement in den Vereinen - die Kultur und Sport
betreiben - nicht, wäre unsere Gesellschaft um ein Vielfaches ärmer. Die
Vereine sind gelebte und erlebte Gemein-schaft. Diese Gemeinschaften sind
heute wichtiger den je. Auf vorstehende Aspekte, im Zusammenhang mit den
Wasseralfinger Festtagen hinzuweisen, geschieht mit Absicht.
Dieter Mäule |