"Versuchsfelder" wie auf Gelände der Gemeinde Dewangen:
Landwirte müssen
auf höhere
Temperaturen und geringe Niederschläge weiter reagieren
Öko - Landessortenversuche 2017:
Präsentation der Ergebni-
sse für Bio-Getreidesorten von Demeter mit sicherer Zukunft
Versuchsfelder für Getreide wie Dewangen nun auch in Crailsheim.
Aalen/Dewangen/Crailsheim.
Über 100 Bio - Landwirte besuchten am 27. Juni 2017 die Versuchsfelder in
Crailsheim - Beuerlbach (74564), um sich ein Bild über geeignete
zukunftsfähige Öko - Getreidesorten zu machen. Reiner Schmidt vom
Beratungsdienst Ökolandbau Schwäbisch Hall e.V. stellte g emeinsam mit den
biodynamischen Züchtern Peter Kunz, vertreten durch Geschäftsführer Herbert
Völkle, Dr. Bertold Heyden und Demeter - Landwirt Wolfgang Kampmann aus
Crailsheim - Tiefenbach die Ergebnisse der diesjährigen Sortenversuche vor.
Die Versuche in Hohenlohe im nordöstlichen Baden - Württemberg haben
Tradition. Bereits seit 25 Jahren werden hier neue Getreide - Sorten unter
die Lupe genommen und ihre Eignung für den Ökolandbau geprüft. Ging es
anfangs mit 7 Weizen - , 5 Roggen - und 4 Dinkelsorten noch ausschließlich
um Getreide, finden sich heute auch die Körnerleguminosen, Ackerbohnen,
Futtererbsen und Sojabohnen in den Versuchsreihen.
Die Fläche hat sich seit 1992 verfünffacht. Bereits seit acht Jahren sind
die Versuche auf dem Betrieb von Johanna Faure in Crailsheim - Beuerlbach,
wo es in diesem Jahr 34 Weizen - , 9 Roggen - und 18 Dinkelsorten (inkl.
Emmer und Einkorn) zu begutachten gab. Insbesondere beim Weizen sind
biodynamische Züchtungen stark vertreten: 26 der 34 Weizensorten auf den
Versuchsfeldern stammen aus biodynamischer Züchtung. Ihre Beliebtheit hängt
insbesondere mit ihrer guten Backqualität zusammen. Entscheidend für die
Landwirte: die Vor - Ort - Besichtigung „Diese Versuche hier vor Ort sind
unter anderem deshalb so wichtig, weil die Landwirte sehr genau und im
direkten Vergleich die Unterschiede der Sorten beurteilen können“, so Reiner
Schmidt vom Beratungsdienst Ökolandbau Schwäbisch Hall e.V..
„Sich ein genaues Bild der verschiedenen Getreidesorten im Kontext von
Standort, Bodenbeschaffenheit, Fruchtfolge, Menge des ausgebrachten
Saatguts, Umwelteinflüssen etc. zu machen, ist für Bio - Landwirte eine
äußerst wertvolle Information.“ Die hohe Besucherzahl der Feldführung am 27.
Juni 2017 und das große Interesse der Landwirte aus der Region bis über die
bayrische Grenze hinweg geben ihm Recht. Während der Befall einzelner
Getreidesorten mit Gelbrost sowohl 2015 also auch 2016 großes Thema war,
trat dieser 2017 am Standort Beuerlbach gar nicht auf – wohl eine Auswirkung
des recht kalten Winters. Dagegen beschäftigen die klimatischen Extreme
Getreidezüchter wie Landwirte nach wie vor und sie müssen auf mehr
Sonnenstunden, höhere Temperaturen und geringere Jahresniederschläge
reagieren:
Mit den veränderten Umweltbedingungen treten andere Krankheiten auf und auch
die Physiologie der Getreidepflanze wird stärker gefordert. Durch die
höheren Temperaturen reift sie schneller ab, also muss die Kornfüllung in
den Ähren in kürzerer Zeit stattfinden. Welche Züchtungen sind
zukunftsfähig? In der Beurteilung der Getreidesorten geht es zunächst um den
Anbau: Ist ein Getreide besonders frostbeständig? Wie gut verdrängt eine
Sorte Unkräuter und wie widerstandsfähig ist sie gegen Krankheiten wie
beispiels-weise Steinbrand, der den kompletten Bestand unbrauchbar machen
kann? Weiter muss eine Züchtung auch für die Abnehmer passen und es geht um
Fragen der Vermarktung und des Vertriebs. Wie gut ist beispielsweise die
Backqualität einer Sorte? Eine Frage, die sich Bio - Landwirte schon beim
Kauf des Saatguts stellen. Die Versuchsfelder in Crailsheim - Beuerlbach
sind einer von insgesamt fünf Standorten der Öko - Landessortenversuche in
Baden - Württemberg.
Die Koordination, Betreuung und die Zusammens tellung der Ergebnsise dieser
Standorte werden vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ)
durchgeführt. Die jährlichen Ergebnisse dienen Öko - Landwirten als
unabhängige Orientierung beim Einkauf von Saatgut. Weitere Informationen
Sämtlic he Ergebnisse der einzelnen Sorten finden Sie auf den Seiten des LTZ
Augustenberg zusammengefasst: Versuchsergebnisse Öko - Getreide 2017. Für
Rückfragen steht als Ansprechpartner zu Verfü-gung: Reiner Schmidt,
Beratungsdienst Ökolandbau Schwäbisch Hall e. V. Eckartshäuserstr. 41, 74532
Ilshofen Tel.: 0 7904 - 941749, Fax: 07904 - 942025 E - Mail: RSchmidt@bio |