BM Grab (Ellwangen) u. Dr. A. Sußmann bei der Enthüllung:
Sieben neue Info-Tafeln am Ellwanger Sch-loßweiher "Beitrag für aktiven
Naturschutz"
Vor
den Toren der Stadt neue Anregungen vom Natur- und
Arten-Schutz über die Geologie bis zu "historische Tatsachen"
Informationstafel-Enthüllungen: BM Volker Graab und
Regieru-ngsvizepräsidentin Dr. Alexandra Sußmann im Naturschutzge-biet
Ellwanger Schloßweiher.
AIZ.Fotos: RP Stuttgart
Ellwangen.
Anlässlich der Enthüllung neuer Informationstafeln im Naturschutzgebiet
Ellwanger Schlossweiher (Ostalbkreis) durch Regierungsvizepräsidentin Dr.
Alexandra Sußmann und Bürgermeister Volker Grab wurde Sinn und Zweck und
Ziel festgehalten: „Die neuen Informationstafeln geben einen guten Überblick
über die bedeutenden Merkmale dieses Naturschutz-gebiets“, lobte die
Regierungsvizepräsidentin. Im Naturschutzgebiet Ellwanger Schlossweiher am
Stadtrand von Ellwangen hat die Stuttgarter Regierungsvizepräsidentin Dr.
Alexandra Sußmann deshalb gemeinsam mit Bürgermeister Volker Grab sieben
anschauliche und ansprechend gestaltete Informationstafeln offiziell
freigegeben. „Damit wollen wir der Bevölkerung vor Ort und die Gäste von
Ellwangen über die naturkundlichen Besonderheiten vor den Toren der Stadt
informieren. Die neuen Informationstafeln geben einen guten Überblick über
die bedeutenden Merkmale dieses Naturschutzgebiets“, lobte die
Regierungsvizepräsidentin.
Gleichzeitig erläuterte sie, dass mit den neuen Tafeln auch vermittelt wird,
warum das sensible Gebiet mit Verhaltensregeln besonders schützenswert ist.
„Ich bedanke mich beim Regierungspräsidium für die Erstellung der
Informationstafeln, war es doch ein Wunsch der Stadt gewesen, die
Bevölkerung über das Schutzgebiet zu informieren und klarzustellen, was dort
erlaubt ist und was nicht“, stellte Grab fest. „Die Zusammenarbeit lief
außerordentlich gut.“
Nach der Enthüllung einer Informationstafel konnten sich die Teilnehmer bei
einem Rundgang durch das Naturschutzgebiet von der Qualität der
Informationstafeln überzeugen und erfuhren weitere naturkundliche Details.
Ergänzende Informationen: In das Projekt waren viele Kenner des Gebiets
eingebunden und lieferten wertvolle Anregungen, vom Natur- und Artenschutz
über die Geologie bis zu historischen Tatsachen. Auf dieser Basis
konzipierte das Regierungspräsidium die verschiedenen Informationstafeln.
Übersichtstafeln an den vier Hauptzugängen zum Naturschutzgebiet geben einen
Überblick und eine Orientierungshilfe für Wanderer und Spaziergänger.
Der Besucher erfährt: Die Ellwanger Schloss-weiher und ihre Umgebung wurden
2006 durch das Regierungspräsidium Stuttgart auf einer Fläche von 63 Hektar
zum Nat-urschutzgebiet ernannt. Schutzzweck ist die Erh-altung und Pflege
einer charakteristischen Kult-urlandschaft des Ellwa-nger Hügel- und
Seenl-ands, die Lebensraum seltener und gefährdeter Pflanzen- und Tierarten
und zugleich ein ruhiges, stadtnahes Erholungsg-ebiet ist. Eine hohe
Artenvielfalt mit über 200 verschiedenen Pflan-zenarten und zahlreichen
Vogel- und Libellenarten kennzeichnet das Gebiet. Hier sind auch seltene,
schutzbedürftige Arten heimisch wie Glänzende Seerose, Zwergtaucher und
Eisvogel.
Die Ellwanger Schlossweiher sind daher auch Teil des europäischen
Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Weitere drei Informationstafeln sind
speziellen Themen gewidmet: den Weihern, den Streuobstwiesen und der
Geologie eines aufgelassenen Steinbruchs. Die Verknüpfung des Steinbruchs
mit einem der düstersten Kapitel der Geschichte, den KZ-Todesmärschen am
Ende des Zweiten Weltkriegs, wird ebenfalls thematisiert. Zum Thema Weiher
gehört auch die Erläuterung geschichtlicher Zusammenhänge: Die Schlossweiher
sind keine natürlichen Seen, sondern künstlich mit Dämmen aufgestaute und
ablassbare Weiher für die Fischzucht.
Das Benediktinerkloster Ellwangen hat die Schlossweiher angelegt. 1803
gingen sie in den Besitz des Landes über und 2003 in das Eigentum der Stadt
Ellwangen. Die Streuobstwiesentafel erläutert schließlich, wie die
Streuobstwiesen entstanden sind, welchen Wert sie für Mensch und Tier haben
und warum sie gepflegt werden müssen. Für viele Tier- und Pflanzenarten ist
das Schutzgebiet das einzige Refugium weit und breit, wo sich ihr Bestand
erhalten und ausbreiten kann. Damit Wildtiere nicht bei der Brut gestört
werden, müssen Hunde an die Leine genommen werden. Pflanzen dürfen nicht
gepflückt werden und Feuermachen ist generell verboten. Aus diesem Grund
enthält die Verordnung zum Naturschutzgebiet auch Verbote. Zur Information
der Besucher sind die wichtigsten Verbote auf neuen Tafeln als Piktogramme
mit kurzem Text aufgelistet. Diese Tafeln sind nun zusätzlich zu den
üblichen Schildern an Zugängen zum Naturschutzgebiet angebracht |