Selbst der Stiftungsvorsitzende OB Rentschler zweifelt nicht:
Panne "Lügen haben kurze Beine" oder doch
genial "Lügen haben hübsche lange Beine"?
4. Fachsenfelder Kunstsalon vom 19.6. bis 11.9. die Sensation:
Ästhetik der Glaubwürdigkeit u. "zeitgenössische Fotografen"

Fotostudie aus der Pressekonferenz am Donnerstag mit dem Stiftungsvorsitzenden Rentschler (links). Mehr davon am Ende dies-es Reports mit Szenen die mehr als begeisternde Worte ausdrücken können in der Aalener Kunstszene.      AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen-Fachsenfeld. "Lügen haben lange Beine" oder wie objektiv ist der Blick durch das Objektiv" lautete bei der Pressekonferenz des Vorsitzenden der  Stiftung Schloß Fachsenfeld (sein Vorgämger Pfeifle hat ihm im Fachsenfelder Schloß auch seine gebunkerten "OB-Sessel" im Büro hinterlassen, am 16.06. im Aalener Rathaus der gedruckte Titel des 4. Fachsenfelder Kunstsalon 2016 vom 19.06. bis zum 11.09. (Eröffnung am Sonntag 19. Juni um 11 Uhr zu der Jedermann herzlich eingeladen ist ins Ökonomiegebäude des Schlosses Fachsenfeld). Dabei ist es nicht mehr wichtig ob der Druckfehlerteifel auch als eine Art Kunst zugeschlagen hat:

Dr. Schludi der Kunstexperte der Fachsenfeld zur Kunststadt macht.
OB Rentschler vergnügte sich lieber mit Europäischen Gedanken und dem Meßpegel (Zitat OB: "der Stiftungsvorstand interessiert sehr wohl wie viele kommen") für den Geschäftsführer des Schlosses und Kulturguro im Rathaus wie die Welt über Aalen, Fachsenfeld und die Kunst und dr. Schurig denkt: "Nach dem berühmten Aachen kommt gleich die Ausstellung in Fachenfeld..." Dabei ließ sich der OB nicht anmerken dass er selbst der Unruhepegel für diese Pressekonferenz war: Zuerst wollten eigent-lich Kunstguru Dr. Schludi (Relaschule Galgenberg), dessen Sohn auch München auch ausstellt, und Geschäftsführer Dr. Schurig am Morgen des Donnerstages eine eigene Pressekonferenz auf Schloß Fachsenfeld einberufen, aber es kam anders als geplant:

Der Chef OB Thilo Rentschler begriff schnell dass der 4. Fachsen-felder Kunstsalon wieder in aller Welt zur Sensation werden wird und zog die Pressekonferenz am gleichen Nachmittag an sich auf die Chef-etage im Rathaus (natürlich mit den unverzichtbaren Zugpferden Dr. Schludi und Dr. Schurig). Dabei wurde das gedruckte Motto als Kunstform in Frage gestellt: "Lügen haben kurze Beine auch beim 4. Fachsenfelder Kunstsalon". Schließlich haben nämlich die Organisatoren 160 Aufnahmen aus der Ostalb als "Kunst" ausgewählt. Denn - so Dr. Schludi - "Widersprüche sind die Fotografien in sich selbst und zwar von welcher Seite aus sie betrachtet werden". Zum Beispiel der Aalener Fotograf Hangeneder: Er stellt zwei Bilder einer Frau aus - ungeschminkt und geschminkt direkt gegenüber gestellt. Oder zum Beispiel das autofreie Loas Angeles, das es niemals im Leben und nur bei den Fotos der 21 Fotografen geben wird.

Daniel Schludi Empty LA (Sohn von Kunstexperte Dr. Schludi)        
Übrigens: Dr. Schludi mischte zurecht seinen international anerk-annten Sohn Daniel unter die Aussteller und zwar zu recht und ohne Protektion. Denn Schludi und Dr. Schurig haben nach eigenem Bek-unden vor der interessierten druckenden und Weltpresse wie AIZ zum Leitmotto "Mensch, Natur und Technik verschiedene 30 Künstler aus der Szene angeschrieben und nur neun haben abgesagt". Insofern seien die 160 ausgestellten Aufnahmen repräs-entativ, sie kommen sieben Mal aus Aalen, einmal aus Gm-ünd, Korb, Heubach, Heidenheim, Ellwangen und aus den Part-nerstädten (7 von 21). Die Einführung zur Ausstellung übernimmt für den Kunstbeirat Dr. Schludi und wird genauso wie die Presseleute mit seinem Sachverstand faszinieren.

Bernard Scarpa Schiffswrack.                                                       
Dr. Schludi: Genauso wie die Bildende Kunst versucht die Fotografie sich ein Bild von der Wirklichkeit zu schaffen. Die Moderne hat sich auf die Fahnen geschrieben, „Bilder parallel zur Wirklichkeit“ zu gestalten und dabei die bloße Abbildungstreue weitgehend hintangestellt. Für die Fotografie heißt das, visuelle Vorstellungen zu entwickeln und fotomedial, mit Bildmitteln der Fotografie umzusetzen. Statt Schönheit zu kopieren, sie abzubilden, bedeutet dies, eine neue Schönheit, eine innovative Ästhetik zu schaffen. Genauso wie alle anderen Künstler gestalten die Fotografen  ebenfalls Bilder.

Ina Watzlawik -Tuch.                                                                    
Und sie gestalten sie nach ihren Vorstellungen. Dabei ist alles erlaubt, was sich der Fotokünstler vorstellt. Jede Sicht auf die Wirklichkeit, jedes Bild der Realität unterliegt einem gewissen Manipulationseffekt. Man muss sich also von der Illusion befreien, dass es überhaupt einen objektiven Blick durch das Objektiv geben kann. Das heißt in klaren Worten, der individuelle Gestaltungswille muss sich subjektiver Bildmittel bedienen, weil es gar keine anderen gibt. Diese subjektive, individuelle Art der Weltsicht und die damit verbundene Auswahl an bildnerischen Mitteln könnte man ironisierend als „Lügen“ bezeichnen. Von solchen kleinen oder größeren Gestaltungslügen - man kann sie auch formale Manipulationen nennen – lebt jedes Bild, das man sich von der Welt macht.

Kamil Okuyan Porträt                                                                   
Jeder Bildgestalter, jeder Fotograf und selbstverständlich auch jeder Betrachter ist allzu gern bereit, die „Lügen mit den langen Beinen“ den „Lügen mit den kurzen Beinen“ vorzuziehen. Unsere Wahrneh-mungspräferenzen zielen eben auf den Genuss solcher ästhetischer Manipulationseffekte ab und wir fallen ebenso gern darauf herein. Aus diesem Grund müssen wir lernen mit den Bildinhalten auch die Bildmittel zu erkennen. Wir müssen hinterfragen, zu welchem Zweck diese „langen Beine“ vor uns her stolzieren.

Venedig Ursula Maier.                                                                  
Wir sollten unser Augenmerk auch darauf richten, zu welchem Zweck sie uns als ästhetische Erfahrung gegenübertreten und mit welchen Bildmitteln sie uns präsentiert werden. Solange wir als Betrachter nicht nur Inhalte aus den Bildern lesen, sondern auch die formgebenden handwerklichen Mittel hinterfragen, gehen wir den „Lügen“ nicht auf den Leim.

Pete Schlipf - Paris.                                                                     
Die Fotografie muss deshalb sehr wachsam und kritisch betrachtet werden, weil sie mit ihrer (vor allem digitalen) Vermassung, ihrer millionenfachen Beliebigkeit, und deshalb mit der Entwertung des Bildes in Zusammenhang gebracht wird. Trotz weitreichender und berechtigter Kritik und Ablehnung haben die digitalen fotografischen Bilder ihren nicht mehr wegzudenkenden Platz in unserer Bild-Wahrnehmungskultur gefunden. Der 4. Fachsenfelder Kunstsalon leistet hierzu eine regionale und internationale Bestandsaufnahme u. gibt verblüffende Sehhilfen. Vernissage ist am 19. Juni 11.00 Uhr. Öffnungszeiten: Samstag, 13 bis 17 Uhr / Sonntag, 11 bis 17 Uhr. Die AIZ stellt dafür den
KUNSTKATALOG der Ausstellung als pdf-Datei zur Verfügung.

Simone Manzo Cervia (Partnerstadt von Aalen).                              
Weiter wurde in der Pressekonferenz festgestellt: Der alle zwei Jahre stattfindende Fachsenfelder Kunstsalon hat es sich zum Ziel ges-etzt, jeweils einen Bereich der heutigen Kunst streiftichtartig in Szene zu setzen. Dieses Jahr wird der Fotographie die Gelegenheit gegeben  sich als künstlerisches Medium zu präsentieren. Wir schießen, alle zusammen, pro Tag über eine Milliarde Fotos. Ein wahrer Tsunarni aus Bildern überflutet uns.

Blick in die Ausstellung.                  AIZ-Fotos: Schloß Fachsenfeld.


Genauso wie die Bildende Kunst versucht die Fotografie sich ein Bild von der Wirklichkeit zu schaffen. Die Moderne hat sich auf die Fahnen geschrieben, "Bilder parallel zur Wirklichkeit zu gestalten und dabei die bloße Abbildungstreue weitgehend hintangestellt. Für die Fotografie heißt das, visuelle Vorstellungen zu entwickeln und mit fotomedialen Bildmitteln umzusetzen. Schönheit soll nicht kop-iert, sondern abgebildet werden. Dies bedeutet, eine neue Schön-heit, eine innovative Ästhetik zu schaffen.

Jede Sicht auf die Wirklichkeit, jedes Bild der Realität unterliegt einem gewissen Manipulationseffekt. Man muss sich also von der Illusion befreien, dass es überhaupt einen objektiven Blick durch das Objektiv geben kant,. Das heißt in klaren Worten, der individuelle Gestaltungswille muss sich subjektiver Bildmittel bedienen, weil es gar keine anderen gibt.

Diese subjektive individuelle Art der Weltsicht und die damit verb-undene Auswahl an bildnerischen Mitteln könnte man ironisierend als Lügen" bezeichnen. Von solchen kleinen oder größeren Gestaltungslügen - man kann sie auch formale Manipulationen nennen - lebt jedes Bild, das man sich von der  Welt macht.

Fazit: Einfach zur Eröffnung (auch mit der ganzen Familie) kommen und staunen und die Aisstellung genießen. Ein Besuch lohnt sich - auch für die Gäste der Wischauer Sprachinsel, die in der Fachs-enfelder Schule eine Heimat gefunden hat.  Dieter Geissbauer

Dr. Schludi der große Kunst-Experte bei der Pressekonferenz.    




AIZ-Fotostudie bei Pressekonferenz von OB (links) und Dr. Schurig.