80 syrische Asylanten waren vermutlich der Hauptauslöser:
100 Polizeikräfte verhinderten Massenschlä-
gerei um Essensausgabe in LEA Ellwangen

Demonstranten der meuternden Gruppe warfen mit Steinen
nach Syrern: Polizei konnte rivalisierende Gruppen trennen


Ellwangen. Die Polizei verhinderte - wie in einer Press-ekonferenz um 11 Uhr am Frei-tag 19. Juni 2015 vor Ort erläutert - am Donnerstagabend "ein möglicherweise dramati-sches Aufeinandertreffen zweier nationaler  Gruppen in der Landeserstaufnahmestelle". Da-zu war die Polizei  letztlich mit rund 50 Mann aus dem eigenen Präsidium und fast so  vielen Unterstützungskräften, die zur Ablösung kamen, im Einsatz.    Bedienstete der LEA meldeten geg-en 21.20 Uhr eine drohende  Massenschlägerei bei der Essenaus-gabe. Vier Streifen der  Polizeireviere Ellwangen und Aalen fuhren daraufhin in der  Unterkunft.

Beim Eintreffen der Polizei hatte sich die Lage von der  Küche vor die Unterkunftsgebäude verlagert. Die Polizei traf dort auf rund 80 vermutlich ausschließlich syrische Staatsangehörige, die vor  einer Unterkunft, die hauptsächlich von algerischen Staatsangehörigen bewohnt wird, friedlich aber lautstark demonstrierten. Weil  frühzeitig durch das den Einsatz führende Lagezentrum der Polizei  Unterstützungskräfte für die Polizisten vor Ort alarmiert worden  waren, gelang es der Polizei, die rivalisierenden Gruppen aus-einander zu halten.

Mit Steinen Polizeibeamten und fünf Protest-
ierende verletzt: Bis zu vierzig Verhaftungen

Allerdings hatten sich die Bewohner des Gebäudes vor dem  dem-onstriert wurde, wohl schon zuvor mit Steinen bewaffnet und  bewarfen die demonstrierenden Syrer aus den oberen Stockwerken mit  diesen Steinen. Dabei wurden wohl fünf der demonstrierenden Personen  und ein Polizeibeamter getroffen und verletzt; sie wurden  anschließend einer Behandlung durch mehrere Rettungswagen-Besatzungen und einen Notarzt ärztlich versorgt.    

Inzwischen waren auch der Leiter des Ellwanger Polizeireviers und  der Leiter der Erstaufnahmestelle vor Ort eingetroffen um die  notwendigen Maßnahmen, auch unter Einbindung der unterkunftsei-genen  Security-Kräfte, gemeinsam zu koordinieren.    Mit rund 50 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten aus dem Bereich  des Polizeipräsidiums Aalen und einigen Unterstützungsstreifen aus  dem angrenzenden Bayern wurden die wohl 30 bis 40 Aggressoren aus dem Unterkunftsgebäude in Absprache und auf Anordnung des Gerichts direkt am Ort in polizeilichen Gewahrsam genommen.

Dazu wurde das Gebäude  umstellt und dadurch ein nicht gene-hmigtes Verlassen verhindert.  Diese statische Lage wird bis zum Morgen aufrechterhalten. Dazu  werden die Beamten des Präsidi-ums Aalen durch zusätzlich alarmierte  Polizeibeamte der Präsidien Stuttgart und Reutlingen abgelöst.

Am Freitagmorgen wurde dann eine endgültige räumliche Trennung der beiden  rivalisierenden Nationengruppen erreichet. Ein Weg dazu war eine  Verlegung der aggressiven Gruppe auf unterschiedliche andere  Unterkünfte.    

Der Auslöser für die Auseinandersetzung am Abend in der Küche war  wohl - laut Polizei - "ein eher nichtiger Streit um die Essens-ausgabe. Vermutlich wegen einer durch den heute begonnen Fastenmonat Ramadan hatten wohl einige Wartende Angst, bei der Essenszuteilung zu kurz zu kommen oder zu  lange warten zu müssen. Die deshalb  in der Küche begonnenen  Streitereien wurden dann vor den Unterkünften fortgesetzt".

Rivalisierende kämpften sogar mit dem Me-
sser: Anzeigen wegen "Landfriedensbruch"

Bereits gegen 19.30 Uhr war es zum Streit zweier Männer gekom-men,  in dessen Verlauf einer dem anderen eine Stichverletzung beibrachte.  Der Auslöser für diesen Streit ist derzeit noch nicht bekannt.

Der  Tatverdächtige, ein algerischer Staatsangehöriger, konnte von der  Polizei ermittelt werden. Er wurde festgenommen, gegen ihn wird nun  zumindest wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung  ermittelt. Bei der Festnahme wurde ein Polizei-beamter verletzt.    Gegen die Aggressorengruppe aus der Unter-kunft steht der Verdacht  des Landfriedensbruchs im Raum, die poli-zeilichen Ermittlungen wurden noch in der Nacht durch die Kriminal-polizei aufgenommen.