"Bilderwelten"
beschreibt einen steilen Lebensweg bis heute
Achim Brückner ist in die Geburtstadt Aalen
bei den 43. Festtagen wieder zurück gekehrt
Neue Qualitäten der Kunstausstellungen im
Bürgerhaus: mit
Michael Ruoff, OB Rentschler und "Chef" Holger Szczegulsji
Einblicke in die "Bilderwelten"
2014. AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen-Wasseralfingen. die Wasseralfinger Tage haben beim
43. Mal neue Qualitäten erhalten, zumindest aus künstlerischer Sicht:
Eröffnet wurde bereits am 24. Juni die "Kunstausstellung Bilderwelten von
Achim Brückner" und dies hat einen solch nachhaltigen Eindruck nicht
nur im Bürgersaal hinterlassen, dass die AIZ von vielen gebeten wurde
nachträglich sich auch die Ausstellung anzusehen und das haben wir am
Samstag zur Eröffnung der Festtage auch getan und wir haben gestaunt was wir
da alles verpaßt hatten:
Nicht nur dass die Bilder von Achim Brückner seinen Lebensweg bestätigen,
sondern in welch neuer form auch die Präsentation stattgefunden hat. Nicht
nur dass OB Rentschler erlebte wie man in Wasseralfingen die Kultur als
wichtigen Faktor des täglichen Lebens hoch ansetzt, sondern zum Beispiel
auch die "musikalische Gestaltung": "Die musikalische Mitgestaltung der
diesjährigen Vernissage hat der begabte Hannes Opferkuch übernommen. Jeder
seiner Auftritte ist ein individuelles Musikerlebnis" wurde betont und in
der Tat nannte Opferkoch sein Musikprojekt "Weißer Flügel". Besonders die
"Eigenkompositionen" haben alle begeistert.
Michael Ruoff hatte zuvor als Vorstandsmitglied des Stadtverbandes für Sport
und Kultur in der Begrüßung und seinen prägnanten "Gedanken zur
Kunstausstellung" die werke von Achim Brücker ions rechte Licht gerückt und
das "Dankeschön" des Vorstandes für Sport und Kultur durch Holger
Szczegulski und Ortsvorsteherin Andrea Hatam beeindruckte ebenso wie die Eröffnung und "Besp-rechung" des
Kulturpapstes der Ostalb Realschullehrer (Galgenberg-realschule) und Stadtrat
Dr. Hermann Schludi.
Die Liste der Themen und Preise der "Bilderwelten" erstaunte niem-anden
mehr: Von 130 Euro bis 4.200 Euro reicht die Skala der großen und kleinen
Miniatur-Werke, die im Obergeschoss aus-gestellt sind. Der Themenbereich der
52 ausgestellten Werke macht Appetitt: Zum Beispiel Mondlandung, Schwätzer,
Erfindungen, Doping, Steinzeitvenus, Autoputt, Spielkarten "Damen, König,
Buben" als Radierung, oder Entpuppung, Aquarium,, OB-Schwester, Hawai-Doktor,
Koeallenriff, Süddeutsches Stilleben oder "Frau am Fenster (1.700 Euro) sind
vielseitig so wie eben das Leben des Gmünder Künstlers war uns ist.
Achim Brückner wurde geboren 1969 in Aalen und ist nun mit dieser
Ausstellung wieder in seinen Geburtsort zurück gekehrt. Sein Lebensweg
spiegelt sich auch in seinen "Bilderwelten" wieder: 1991-1996
Studium/Referendariat für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen (Schwäbisch
Gmünd).1996-2001 Studium der Freien Malerei an der Staatlichen Akademie der
Bildenden Künste in Stuttgart bei Moritz Baumgartl und Peter Chevalier.
1999/2000 Stipendium an der "Faculdad de Bellas Artes" in Madrid, seit 2001
Freischaffender Künstler. 2002 Atelierstipendium des Landes
Baden-Württemberg. 2004 Umzug nach Nürtingen, dort Familie und Haus. seit
2008 Dozent an der Lehrerfortbildungsakademie Bad Rotenfels. 2008-2010
Realisierung eines größeren Malerei! Grafikprojektes in Zusammenarbeit mit
dem Deutschen Spielkartenmusem in Leinfelden/Echterdingen, Katalog, Ankäufe
und Wanderausstellung (Leinfelden-Echterdingen, Gaildorf, Nürtingen, Bad
Reichen-hall/Salzburg). Seit 2014 Dozent an der Pädagogischen Hochschule
Schwäbisch Gmünd. und seit 1994 zahlreiche Einzelausstellungen regional und
überregional.
Der Künstler Achim Brückner bezeichnete sich gerne als "Bilder-macher". in
etwa synonym zum Begriff "Liedermacher"... Das Bild als solches ist das
eigentliche Ziel und nicht ein inhaltliches Konzept. Die malerische Arbeit
umfasst Papierarbeiten, Lein-wandbilder (Öl, Eitempera und Acryl) und
Wandgemälde (Fresko- und Seccotechniken). Im druckgrafischen Bereich liegt
der Focus auf der Radierung und Lithographie.
Als freier Kunstpädagoge betreut er Künstlergruppen und bietet Workshops im
Atelier und Kunstreisen/-aufenthalte an. Kennzeichn-end für seinen gesamten
Künstlerischen Ansatz ist eine Position, die die Figürlichkeit des Realismus
ebenso einbezieht, wie das freie autonome Spiel der bildnerischen Mittel.
Was deshalb zunächst wie ein eklatanter Widerspruch aussieht, wird jedoch
von einem erzählerischen Moment zusammengehalten, das seine Arbeiten wie ein
roter Faden durchzieht.
Brückners Menschenbilder und Landschaften haben trotz vieler formaler und
gestalterischer Freiheiten immer einen direkten Bezug zur realen
Erfahrungswirklichkeit des Rezipienten. Sie verdichten sich zu einem Flair,
das humorvolle, ironische, ja anzügliche Unter-töne signalisiert und somit
eine gewisse Distanz zur Wirklichkeit aufblitzen lässt.
Sein ästhetischer Ansatz und seine bildnerische Konzeption bedie-nen sich
gedanklich vorweggenommener Assoziationen, die sich in collageähnlichen
Bilderwelten manifestieren. Dem Kunstbetrachter wird geradezu didaktisch
illustriert, dass zwischen Auge und Wahrnehmung, zwischen der Realität und
ihrem künstlerischen Widerschein, noch das Vehikel der Gedanken als
sinngebendes und bedeutungsstiftendes Medium steht. Einfach hingehen und
sich selbst zu den Öffnungszeiten diese "Bilderwelten" ansehen und staunen.
Dieter Geissbauer
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