Mit Spannung erwartete Rede des Konrektors zu Abschied:
"Kein Schüler darf fallen gelassen werden:
Mit soviel Geduld und Einsatz umgesetzt"

Exklusiv so nur in der AIZ:  "So haben wir Jahr für Jahr so
manche Klippen umschifft und die Schule weiter entwickelt"

Von Hofherrnschule-Konrektor Matthias Rehn


Von links bei der Verabschiedung in den Ruhestand und Urkunden-Übergabe: Der Schulamtsdirektor Frotz Hofstätter vom Staatlichen Schulamt aus Göppingen, Aalens Schulbürgermeister Fehrenbacher, Rektor Ritter und Aalens 1. Bürgermeisterin Heim-Wenzler. Zu die-sem Zeitpunkt fehlte noch OB Gerlach (darüber berichten wie noch heute ausführlich in Wort und Bilder)    AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen-Hofherrnweiler.
Mit Spannung wurde zum Abschied von Rektor Bernhard Ritter am Montag 9. Juli im Hofherrnweiler Weststadt-Zentrums die Abschiedsrede des Konrektors Matthias Rehn erwartet, welche die AIZ ungekürzt wegen des tollen Inhaltes und der richtigen Beschreibung des Lebenswertes von Bernhard Ritter abdruckt, obwohl diese gehaltvolle Rede nur in Schreibschrift vorliegt und abgetippt werden musste:

Dieses Bild beschreibt ganze Bücher der Hofherrnschule: Rektor Bernhard Ritter (links) und sein beliebter Konrektor Matthias Rehn.  
Lieber Chef Bernhard, auch ich darf ein paar Worte an Dich richten. Beginnen möchte ich mit zwei Weisheit, welche - wie ich meine - Deine Arbeit als Schulleiter und Lehrer sehr gut beschreiben. Zum einen:

Freude über Schülergeschenke: Das harmonische Ehepaar Ritter.   
"Die Erziehung fordert die größte und für die Zukunft fruchtbarste Sorgfalt. Denn es ist nicht leicht, die noch zarten Gemüter zubilden, wogegen sich Fehler, die mit uns herangewachsen sind, nur schwer ausrotten lassen.


Sonnenblumen-König 2012 Rektor Ritter und die Bürgermeisterin.    
Zum Zweiten: Lang ist der Weg über Belehrungen, kurz und wirkungsvoll durch Vorbild und Beispiel. Als ich Dir damals zum ersten Mal begegnet bin, war ich mir schnell sicher, dass dieser Mann, welcher so liebevoll und ungezwungen mit den Kindern umgeht, seinen Beruf zu Recht ausübt. Beruf kommt eben doch von Berufung.

Ich selber musste erst einmal lernen mit dem Schulleiter "klar" zu kommen: Dem anstelle von "geht gar nicht" kam "probier es aus". Mit so einer "Freiheit" muss man erst einmal lernen umzugehen.

Sogar "Lego-Steine" haben Schüler ihm zum Abschied geschenkt.  
Auch verstand ich Deine "Gesten" nach und nach besser zu deuten. So lernte ich, dass "Schweigen" so viel hieß wie "Oh ne du - schlag nur mal etwas anderes vor!". Und dann kam ein besonderer Moment für mich - nämlich jener - und das mag jetzt vielleicht etwas theatralisch klingen - als Du mir nur als mein Chef das "Du" angeboten hast. ...  Nun war für mich klar - dieser Mann vertraut Dir und ich wollte Dein Vertrauen nie enttäuschen. So haben wir Jahr für Jahr so manche Klippen umschifft und unsere Schule weiter entwickelt.

Von links OB Gerlach, Rektor Bernhard Ritter, der Schulamtschef aus Göppingen und Aalens 1. Bürgermeisterin Jutta Heim-Wenzler. 
Lieber Bernhard - ich hatte vorher selten jemanden aus unserer Branche erlebt, der die Voranmerkung im Bildungsplan "Kein Schüler darf fallen gelassen werden" mit soviel Geduld und Einsatz umgesetzt hatte wie Du. So gabst Du manchem jungen Menschen, welcher oftmals schon mehr als nur einmal "fallen" gelassen wurde, einen "Platz" und eine weitere Chance.

Bild des Tages: "Großkopete" gemeinsam im "Weststadt-Zenrum"   
Lieber Bernhard, ich möchte mich bei Dir bedanken, dass ich lernen durfte hinter einem "Übertäter" zunächst einmal den Menschen zu sehen. Und ich möchte mich bedanken, dass Du mir Dein vertrauen geschenkt und mir den Freiraum gegeben hast Gedanken und Ideen weiter zu entwickeln, obwohl es mit mir sicherlich auch nicht immer einfach war!

Die Hippies der Hofherrnschule brachten Abschieds-Stimmung.        Ich hoffe, dass ich - trotz Deinem wohl verdienten Ruhestand - Dich hin und wieder immer noch konsultieren darf. DG