Reiches Erbe gerne
übernommen und wird würdig fortgeführt:
"Frau Krauß war ein Segen für
die Bahnhofs-
mission u. auch für alle Menschen in Aalen"
Es gab wieder einen ökumenischen
Gottesdienst am Samstag
auf Gleis 1: Sogar die
Bahnhofsmission-Regionalleiterin kam
Gelebte
Ökumene auf Gleis eins: Evangelische Stadtpfarrer Bern-hard Richter und
seine katholische Kollegin Beyer vor dem Hilfsaltar im Hauptbahnhof in
Aalen.
AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen.
Die Kneipe von nebenan war zwar schon geöffnet
aber wie ein Wunder zu diesem Zeitpunkt um 10,30 Uhr am Samstag den 2. Juli
pünktlich wie die Bahnhofsuhr um 10,30 Uhr leer gefegt. Kein Wunder war es,
sondern auf Gleis eins fand endlich wieder einmal ein ökumenischer
Gottesdienst statt der klar dokumentierte, dass gerade in einem Bahnhof wie
Hauptbahnhof Aalen und - wie Aalens evangelischer Stadtpfarrer Richter
konkret darauf hinwies - "wo sich die Menschen begegnen, Freude beim
Wiedersehen angesagt ist und Tränen beim Abschied fließen und wo täglich
sich Tausende wie bei Gottesdiensten in ganz Aalen treffen mit einem Ziel:
Entweder zur Arbeit oder endlich nach Hause zu kommen" anlässlich des
150-jährigen Bestehens der Remsbahn ein in sich gehen angesagt ist denn das
Leben währt nicht ewig.
Bild des
Jahres: Wie immer sang "Nun danket alle Gott" Stadtpfarrer Bernhard Richter
und die Regionalleiterin aus tiefstem Herzen mit.
Das hatte natürlich auch die Bahnhofsmission auf den Plan gerufen und eine
Sprecherin drückte das aus was die vielen Gottesd-ienstbesucher dachten und
sie sprach ihnen aus dem Herzen: Leider kann Frau Krauß heute zum ersten Mal
nicht hier wieder bei uns sein: Sie starb im vergangenen Sommer: Frau Krauß
war ein Segen für die Bahnhofsmission und auch für alle Menschen im
Haupt-bahnhof Aalen. Wir werden ihr hinterlassenes Erbe würdig fortführen.
Sie ist heute dort wo wir alle gerne eines Tages hin wollen im Himmel und
sie wird auch in dieser Stunde bei uns sein".
Ein Teil der
Aalener Bahnhofsmission und die Regionalleiterin, die wie alle Menschen in
Aalen auch Frau Krauß erstmals vermissen.
Beachtlich sei auch, dass alle ihre Arbeit liegen und stehen lassen wenn zum
Bahnhofsgottesdienst auf Gleis eins leider in der -Regel nur ein Mal im Jahr
gerufen wird: "Auch der Leiter des Posau-nenchores Wolfgang Böttiger hat
sein Geschäft geschlossen und seine Posaunisten und Posaunistinnen sind
gekommen. Dafür danken wir allen", sagte die Bahnhofsmissions-Sprecherin.
Wer sich in diesen Minuten wunderte warum die komplette Bahn-hofsmission mit
etwa 15 Personen aus allen Schichten zum Gottesdienst angetreten war bekam
die drängende Frage schnell beantwortet: Wegen des Todes von Frau Krauß
haben die Leute von der Bahnhofsmission diesen Gottesdienst auf Gleis eins
heimlich und für sich zum Gedenk-Gottesdienst umfunktioniert und ihre Freude
zum Ausdruck gebracht dass auch die Regionalleiterin zu diesem Gottesdienst
nach Aalen gekommen ist.
Dank für
Böttiger der Geschäft schloss und selbst Posaune spiele.
Auch deshalb gab es erstmals beim Gottesdienst auf Gleis eins auch keine
Probleme, um die Kerzen auf dem Not-Altar anzuzün-den: Natürlich hatte eine
Frau von der Bahnhofsmission Feier in der Tasche und die übrigen der
Bahnhofsmission sangen eifrig "Nun danket alle Gott" mit, eine Frau bekam
Nasenbluten und wurde schnell in der Bahnhofsmission verarztet und auch die
AIZ bekam ein kleines Dankeschön von der Bahnhofsmission: Dem Chefredakteur
steckte eine Frau ein Bahnhofsmission-Bonbon in die Tasche und sagte
"Danke", genauso wie Pfarrer Richter: "Danke, es ist schön, dass Sie auch
gekommen sind..."
Von links die
Geistlichkeit, Chefin aus Aalen und die Regionalleiterin
Einig war man sich am Schluß des Gottesdienstes dass eine innere Ruhe auch
ohne Frau Krauß gut tut und Kraft für neue Lebens-abschnitte gibt. Während
Züge im Hauptbahnhof ankamen und den Gottesdienst auch beim Abfahren
übertönten raste man nicht schnell in die Alltagshektik nach Hause sondern
sah sich im und um den Bahnhös Schönes an, das man sonst in der Eile gar
nicht sieht:
Innere Ruhe
und Zuversicht: einige der Gottesdienst-Besucher.
Zum Beispiel das herrliche Brezel-Kunstwerk in der Aalener
Bahn-hofs-Bäckerei Mahler, die Züge wie sie ankommen und abfahren und
Menschen aus- und einsteigen, die Freude im Gesicht wie die glücklichen
Christen nicht verbergen und sich eng umarmen oder küssen und der
Rost-Kreisel am Bahnhofs-Parkhaus ist endlich nun auch wieder herrlich
bepflanzt.
Was der
evangelischen Stadtpfarrer und Kreisrat Bernhard Richter (im Talar) seiner
Kollegin Beyer zuflüsterte wissen wir noch nicht.
Leider war nicht wie das letzte Mal auch der Ex-Bundestagsab-geordnete Georg
Brunnhuber (CDU) aus Oberkochen (heute im Vorstand der Deutschen Bundesbahn) auf
den harten Holzbänken zu sichten oder sein Nachfolger Roderich Kiesewetter
(CDU) der ja auch schon viele Monate in Aalen mit seiner Familie wohn, aber
der Leiter des Aalener Bahnhofes setzte sich unter die Gottesdienstbesucher
und konnte miterleben, dass der Wunsch nach grundsätzlichen Gottes-diensten
an Samstagen und nicht nur einmal im Jahr angesagt wären und dies den
Menschen für den Alltag viel mehr als Lohnerhöhungen oder eine
Landesregierungen für's tägliche Leben bringt.
Letzte
Manuskript-Absprachen der Aalener Bahnhofsmission denn die Regionalleiterin
soll doch wieder perfekte Veranstaltung erleben?
Vielleicht schafft es Dekan
Escher dies nicht nur einen Wunsch bleiben zu lassen sondern den
Bahnhofsgottesdienst auf Gleis eins trotz Finanznot und Personalmangel
einzurichten. Schön, dass die Kirche in Aalen auch mit den
Gottesdiensten auf Gleis eins zu den Menschen kommt.
Dieter Geissbauer
Endlich wieder
bepflanzt: Der Rost-Kreisel am Bahnhof-Parkhaus.
Am 2. Juli in
der Bäckerei Mahler: Das schönste Brezel-Kunstwerk.
Die
Bahnhofsmission war vollständig angetreten: Mitten unterm Volk.
Sogar 1 Mann
der Bahn kam erstmals zum Gottesdienst, der (mitte hinten) den
Schwäpo-Fotografen bei seiner Arbeit genau beobachtete
Eine
stattliche Anzahl Gottesdienstbesucher wieder auf Gleis eins.
Gelebte
Ökumene in Aalen:Kath. Pfarrerin + evgl. Pfarrer gemeinsam
Innerliche
Erbauung war wieder Auftritt des CVJM-Posaunenchores.
150 Jahre
Remsbahn u. Modernisierung des Hauptbahnhofes Aalen.
Das gibt es
leider nur in Aalen: Evangelische Stadtpfarrer Bernhard Richter im Talar
begrüßte jeden Besucher auf Gleis eins persönlich.
Bahnhofsmission hilft immer: Auch wenn nur Kerzen das Feuer fehlt |