Aalener Kinder haben Suchplakate verfaßt und gedruckt:
Von wegen im Tierheim Dreherhof wird sehr
schnell eingeschläfert: Musik und Biergarten
Selbst OB M. Gerlach hätte sich fast beim Warten auf den Ex-
Ministerpräsident Teufel bei 35 Grad Weizenbier geleistet

Ex-Ministerpräsident Erwin Teufel wurde zum "Europa-Kirchengipfel" vor der Stadtkirche wie neuer Bundespräsident von Stadtpfarrer Rich-ter (links) und OB Gerlach empfangen. AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen. War das eine Hitze auch in der Aalener City am späten Donnerstag Abend 10. Juni 2010: 35 Grad und dann auch noch so viele Menschen in der Innenstadt. Vor allem am Biergarten: Hier haben die Jugendlichen ihren Frust abgelassen und an der bundesweiten Demo-Aktion der IGM teilgenommen und beklagt, dass Dank der Wirtschaftskrise es mindestens 10 % Arbeitsplätze demnächst auch auf der Ostalb weniger gibt und vor allem Auszu-bildenende heutzutage keine Garantie mehr bekommen nach Been-digung der Lehre weiter als Gesellen beschäftigt zu werden.

Es trifft also wieder auch auf der Ostalb die Schwächsten, die sich kaum wehren kennen und wieder auf der Straße landen und es nicht lange dauert bis sie in der Gosse landen und niemals mehr die Chance haben werden eine Familie zu gründen und für sie auch finanziell zu sorgen.

Vorbei auch die Versprechen von Landrat Pavel mit der Ausbildungsplatz-Garantie dass jeder Schulabgänger einen Ausbild-ungsplatz bekommt? Zwar war Pavel nicht weit weg von der musikalischen Protest-Demo der Jugend, als er mit der überigen Politik-Prominenz 20 Meter an der Stadtkirche auf Ex-Ministerpräsident Teufel wartete. Pavel hatte sich nicht zu denen gesellt welche sich durch die T-Shirts solidarisch mit der protes-tierenden Aalener Jugend gezeigt haben.

Solidarisch: Jugend kämpfte auf Biergarten-Spielplatz um Ausbildung
Aber auch Aalens OB Gerlach hörte zwar wohl die wohlklingenden Töne der Protest-Band neben dem Biergarten und sah auch dass im Gegensatz zu anderen Zeiten in denen die AIZ darüber berichtete der Biergarten sei leer an diesem Donnerstag-Abend kein Platz mehr im Biergarten frei war. Aber das Warten auf den hohen Gast - den ewigen Studenten aus München Ex-Ministerpräsident Teufel - hätte Gerlach auch gerne besser genutzt: "Jetzt würde ich mich wie diese Leute vor den Kneipen auch gerne dort hin setzen und ein frisches und kühles Weizenbier trinken..." sagte Gerlach zur AIZ und schon war es aus mit dem Weizenbier-Durst:

Die Mesnerin der Stadtkirche rüstete sich mit Schweißtücheern, denn sie hatte von Teufel die Mitteilung bekommen "dass ich gerade an der Autobahnausfahrt Ebnat bin und bald in der Stadtkirche eintreffen werde". Also machte sich Gerlachs 1. Bürgermeisterin Jutta-Heim-Wenzler schnell auf mit der übrigen Politik-Prominenz in die Stadtkirche zu stürmen. Über Teufels glanzvollen Europa-Auftritt vor etwa 500 Gästen berichten wir heute noch gesondert.

Kamera-Momente vom Auftritt der IGM-Protestband in Aalens City.  
Gerlach blieb natürlich als Empfangs-Komitee draußen und als der schwarze Stuttgarter Mercedes vor fuhr wurde der hohe Gast von Gerlach und Stadtpfarrer Richter sehr herzlich begrüßt und die AIZ bekam von Teufel auch einen Händedruck: "Wir sind immer noch ein feuriger Anhänger von Ihnen Herr Teufel", kam von der AIZ und Teufel entgegnete: "Das freut mich aber sehr dass die Internationale Presse aus Aalen immer noch voll zu mir steht..."

Im Biergarten war alles rammelvoll und besetzt: Da lacht das Herz.  
Zwar wird oft behauptet im Trierheim Dreherhof würden eingelieferte Tiere die auch noch schwer verletzt sind überschnell eingeschläfert. Das stimmt aber nicht. Die AIZ hat einen solchen Fall hautnah mit erlebt und kann im Fazit sagen: Auf dem Dreherhof geht es gesittet zu und die Tierliebe dominiert hier.

Die gefundene Taufbach-Katze:            AIZ-Foto: Andrea Geissbauer
Der Fall: Zwei Kinder hatten am Taufbach am Straßenrand eine "tote Katze" entdeckt. Sie merkten aber sehr schnell dass sie noch atmet und trugen sie gemeinsam so sanft wie möglich nach Hause. Dort angekommen fragten sie ihre Eltern um Rat was zu tun sei. Zugegeben: Der Vater hatte ihnen empfohlen die Katze wieder dort hinzulegen wo sie gefunden wurde. "Das können wir nicht sonst stirbt sie" lautete die Antwort. Also: Anruf beim Tierheim Dreherhof in Dewangen und dort sollten die Kinder mit der Katze hinkommen.

Es wurde die Tätowier-Kennung im Ohr festgestellt und die Katze sofort an den Tierarzt  Dr. Klotzbücher weiter geleitet. Dort angeko-mmen stellte der Doktor fest, dass die Katze eine geschrumpfte Leber hat und 13 Jahre alt sein muss und es mit deren Leben in wenigen Tagen zu Ende geht. Es bestehe aber - wie er mit -Rücksprache des Dreherhofes klärte - "kein Grund das Tier jetzt sofort einzuschläfern, weil es fast keine Schmerzen hat".

Das Plakat das die Kinder selbst fertigten und ausgeteilt haben.      
Also wurde die Katze wieder zurück gebracht ins Tierheim und dort gab man ihr gleich auf tierärztlichen Rat Wasser. Das war vor vier Tagen und sie lebt immer noch im Tierheim. Inzwischen haben die Kinder ein Suchplakat gedruckt und diese 100 Exemplare rund um den Taufbach verteilt und an Pfosten angeheftet in der Hoffnung dass sich die rechtmäßigen Besitzer melden und sich von ihrer Katze noch verabschieden können.

Tierarzt Dr. Klotzbücher hat gegenüber der AIZ festgestellt: "Es geht der Katze besser, sie knurrt und meldet mit dem Schwanz. Wir werden das Tier keinesfalls einschläfern bevor nicht dazu der Besitzer gefunden wurde und sein Einverständnis gibt". Das machte auch die Kinder glücklich. Danke. Dieter Geissbauer
NACHTRAG vom Freitag 11. Juni 2010 18 Uhr: Soeben war die AIZ mit den beiden Kindern im Dreherhof und sollten ein "Leckerli" der Katze bringen. Mit Tränen in den Augen hat die Frau vom Dreherhof berichtet, dass die Katze zuletzt noch an der Milch geleckt hat und dann verstorben ist. Der Dank gilt Dr. Klotzbücher und den Damen des Tierheimes Dreherhof für alle Mühe die auch uns überzeugt hat: Im Dreherhof werden eher Leben gerettet als Tiere vorschnell eingeschläfert. DG