Schienenkorridors
Stuttgart–Nürnberg
auch für Crailsheim:
Freude bei den
Remsbahn-Pionie-
ren: Strecke jetzt weiter ausbauen
Gemeinsame und vertiefte
Untersuchung vereinbart: Von
Aalen bis Stuttgart-Lorch und Gmünd weitere Millionen Euro
Die Pioniere
der Remsbahn vor dem 1. IC-Halt im Haupt-bahnhof in Aalen natürlich
respektvoll mit Zylinder: Schorsch aus Oberkochen (DB-Vorstandsmitglied),
MdL Mack (CDU) und Landrat Klaus Pavel.
AIZ-Foto: Dieter Geissbauer
Aalen/Crailsheim.
Nicht nur die Menge Bahnkunden freuen sich sondern auch die
"Remsbahn-Pioniere" von Landrat Pavel (Ost-albkreis) bis hin zu
DB-Vorstandmitglied Georg Brunnhuber aus Oberkochen "Schorsch in Aalen genannt und geschätzt"
die allesamt mit Zylinder auf dem Kopf dieser Tage die IC-Strecke auf den
Remsbahngleisen im Aalener Hauptbahnhof begrüßten: Für die Aufwertung des
Schienenkorridors
Stuttgart-Nürnberg soll sowohl der Ausbau der Murrbahn von
Stuttgart über Schwäbisch
Hall nach
Crailsheim wie auch der Remsbahn von
Stuttgart über
Aalen bis
Crailsheim vertieft untersucht werden.
Der
Hauptbahnhof Aalen als weiterer Knotenpunkt an Remsbahn.
Darauf verständigten sich in
Stuttgart Vertreter des Verkehrsm-inisteriums, beider Regionen, der
regionalen Wirtschaft sowie der Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter und
ein Vertreter des grünen Landtagsabgeordneten Martin Grath.
Mit der Untersuchung
soll geklärt werden, welche Ausbaumaß-nahmen erforderlich sind, um den
Schienenpersonenverkehr auf bei-den Strecken im Rahmen eines Gesamtkonzepts zu
beschleunigen. Bereits im Februar 2019 sollen die Inhalte der Untersuchung
einvernehmlich festgelegt werden. Sie soll gemeinsam vom Land und den drei
betroffenen Landkreisen Rems-Murr, Ostalb und Schwäbisch
Hall finanziert werden. Der Amtschef des Ministeriums,
Prof. Uwe Lahl, sagte: „Für das Land ist der Ausbau der Schienenachse
Stuttgart-Nürnberg von großer Bedeutung. So soll der östliche Landesteil besser
an den Fernverkehrsknoten
Nürnberg angeschlossen werden. Gleichzeitig brauchen wir einen Ausbau des
Nahverkehrs mit dem Ziel Großraum Stuttgart. Dazu ist ein Gesamtkonzept nötig,
das beide Strecken berücksichtigt.“
Für die Interessensgemeinschaft
Schienenkorridor Stuttgart-Nürn-berg sagte der Landrat des Ostalbkreises, Klaus
Pavel: „Großes Ziel muss es sein, die schnelle Verbindung von
Stuttgart über
Nürnberg nach
Berlin ohne lange Umsteigezeiten zu ermöglichen. Das Gutachten wird dafür
die richtigen Schritte aufzeigen und dabei beide Strecken untersuchen.“
Für die regionale Wirtschaft
erklärte die Hauptgeschäftsführerin der IHK Ostwürttemberg, Michaela Eberle:
„Für unsere prosperierende Wirtschaftsregion sind die schnellen
Verkehrsverbindungen auch auf der Schiene von enormer Wichtigkeit. Dies gilt
nicht zuletzt für die Fachkräfte in den Unternehmen, die zu Zehntausenden
täglich unterwegs sind.“
Der Aalener Oberbürgermeister
Thilo Rentschler sagte: „Durch die jetzt vereinbarte Vorgehensweise wird
sichergestellt, dass die Interessen der Einwohner in der gesamten Raumschaft für
die Entscheidungsfindung des Bundes transportiert werden.“ Der CDU-Bundestagsabgeordnete
des Wahlkreises Aalen-Heid-enheim, Roderich Kiesewetter, nimmt zwei wichtige
Bot-schaften aus dem Treffen mit: „Erstens: Die Region wird nicht abgehängt,
sondern besser angebunden. Das GVFG des Bundes bietet viel mehr
Gestaltungsspielraum als der Bund-esverkehrswegeplan. Zweitens: Die Arbeitsgruppe
hat sich auch darauf verständigt, die Brenzbahn und damit die Raum-schaft
Heidenheim/Ulm einzubeziehen.“
Bundesverkehrsminister Andreas
Scheuer hatte Anfang November 2018 Schienenprojekte vorgestellt, die im
Bundesverkehrswegeplan 2030 aus der Kategorie "Potenzieller Bedarf" in den
„Vordringlichen Bedarf“ aufgestiegen sind. Hierzu gehörte unter anderem der
Ausbau der Murrbahn, aber leider nicht der Ausbau der Remsbahn. Daraufhin hatte
das Landesverkehrsministerium auf Anregung des CDU-Landtagsabgeordneten Winfried
Mack zu dem Treffen mit den regionalen Akteuren eingeladen.
Derzeit fährt auf der Remsbahn
neben den stündlichen Regionalexpresszügen, die in der Hauptverkehrszeit auf
einen Halbstundentakt verdichtet werden, die Intercitylinie im Zweistundentakt.
Von Mitte 2019 an verkehren auf der Remsbahn werktags halbstündlich
Nahverkehrszüge von
Stuttgart bis Aalen. Zusätzlich wird es stündliche Expressverbindungen
geben, wobei sich der zweistündliche Intercity Stuttgart-Nürnberg und ein neu
eingeführter Expresszug des Landes von
Stuttgart bis
Aalen abwechseln.
Die Gesprächsteilnehmer zeigten
sich auch mit dem Gutacht-ervorschlag des Bundes unzufrieden, weil darin die
Gesamtfahrzeit der IC-Linie Stuttgart-Aalen-Nürnberg bei zwei Stunden und 12
Minuten festgeschrieben sei.
Heute liegt die Gesamtfahrzeit bei zwei Stunden und 11 Minuten. In
Konsequenz würde damit der Intercity-Express (ICE) in
Nürnberg zu Minute 28 um genau 1 Minute verpasst werden. Deshalb ist der
Ausbau des Schienenkorridors dringend notwendig, um die Verbindung zu
beschleunigen.
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