"Ressourcen-Begrenztheit in
Gesundheitsfragen wichtiger":
Land stärkt Kommunale Gesundheitskonfe-
renzen auch auf Ostalb mit je zwei Millionen
Sozial- und
Integrationsminister Manne Lucha: „Fachleute u.
Bürger erarbeiten gemeinsam auf die jeweilige Region zu"
Integrationsminister Manne Lucha
(links) und sein Chef Minis-terpräsident Kretschmann. AIZ-Foto: Landesregierung
Aalen/Stuttgart.
Sozial- und Integrationsminister Manne
Lucha hat am Freitag 13. Januar 2017 in Stuttgart bekannt gegeben, dass das
Land den Stadt- und Landkreisen ab diesem Jahr zwei Millionen Euro jährlich
für Kommunale Gesundheitskonferenzen zur Verfügung stellt. Darin erarbeiten
die regionalen Akteure des Gesundheits-wesens gemeinsam mit Bürgerinnen und
Bürgern Lösungen für gesundheitspolitische Fragestellungen vor Ort. Seit
2016 gehört die Einrichtung von Kommunalen Gesundheitskonferenzen zur
Pflichtaufgabe für die Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg. Mit den
zur Verfügung gestellten Landesmitteln können die Kreise zum Beispiel eine
Geschäftsstelle aufbauen, Personal einstellen oder die Durchführung der
Konferenzen finanzieren.
„Aufgrund des demografischen Wandels, der Zunahme chronischer Erkrankungen
und der Begrenztheit der Ressourcen werden Gesundheitsfragen immer
wichtiger. Eine zukunftsfähige Gesund-heitspolitik kann nur dann gelingen,
wenn man alle Beteiligten in ein Boot holt und im Dialog gemeinsame Lösungen
erarbeitet. Dabei spielen die Kommunalen Gesundheitskonferenzen eine
wichtige Rolle“, so Minister Lucha.
Zentral für den Erfolg von Kommunalen Gesundheitskonferenzen ist für den
Minister auch, dass nicht nur Fachleute, sondern in Abstimmung mit den
kommunalen Entscheidungsträgern auch Bürgerinnen und Bürger an den
Beratungen beteiligt werden. „Viele Menschen setzen sich heute intensiv
damit auseinander, wie die Gesundheits- und Pflegeversorgung in Zukunft
aussehen soll. Sie haben Ideen und wollen mitgestalten, wenn es darum geht,
was man dafür tun kann, die Gesundheitsvorsorge, die Pflegestrukturen oder
Präventionsangebote in der Region zu verbessern. Die bisherigen Erfahrungen
zeigen, dass das Zusammenwirken der verschiedenen Akteure auf den
Konferenzen gut funktioniert und es richtig war, diese zu einer
Pflichtaufgabe für die Kreise zu machen“, betonte Lucha.
Der Minister wies darauf hin, dass das Land die Einrichtung von Kommunalen
Gesundheitskonferenzen bereits seit 2011 finanziell unterstützt hat, unter
anderem mit einer Anschubfinanzierung von rund 1,4 Millionen Euro,
Pilotprojektförderungen in Höhe von insgesamt 300.000 Euro sowie fachlicher
Beratung, Vernetzung und Qualifizierung.
Zu den Aufgaben von Kommunalen Gesundheitskonferenzen gehören regionale
Analysen und Diskussionsprozesse zur Entwi-cklung kommunaler Ziele für die
Bereiche der Gesundheitsförderung, Prävention, medizinischer Versorgung
sowie der Pflege. Die Umsetzung dieser Ziele soll im Rahmen entsprechender
Fachpl-anungen erfolgen. Kreisübergreifende Fragestellungen können auch
gemeinsam mit anderen Kommunalen Gesundheitskonferenzen beraten werden.
Die Kommunalen Gesundheitskonferenzen setzen sich aus delegi-erten
Vertretungen der örtlichen Institutionen und Einrichtungen aus
Gesundheitsförderung und Prävention, der gesundheitlichen Versor-gung, der
Selbsthilfe, des Patientenschutzes und den Institutionen und Einrichtungen
aus dem Sozialbereich zusammen. Die konkrete Zusammensetzung richtet sich
dabei nach der Zuständigkeit der einzelnen Institutionen bei den jeweilig zu
bearbeitenden Themen. |