AOK informierte darüber auch Arbeitgeber in der Stadthalle:
Flexi-Rente ab 56 Jahre kommt! M. Swoboda (AOK) freut sich über 5.000 neue Mitglieder
Menschen können 2017 Übergang vom Beruf zu Rente ohne
Kürzung haben: "AOK-Erfolgs-Geschichte für Arbeitgeber?"

 Michael Svoboda, stellvertretender Geschäftsführer der AOK Ostwü-rttemberg, hatte Grund zum Freuen: Die AOK Baden-Württemberg schreibt weiter an ihrer Erfolgsgeschichte. Fast 5.000 neue Mitglieder kamen 2016 zur Gesundheitskasse.          AIZ-Foto: AOK
Aalen. Die AOK Ostwürttemberg lud Unternehmen zum tradition-ellen Jahreswechsel-Seminar in die Stadthalle nach Aalen ein, um über die gesetzlichen Neuerungen zu informieren, die 2017 in Kraft treten. Neue Altersteilzeit-Regelungen mit flexibleren Renteneintritt war das Hauptthema. Derzeitige und zukünftige Rentner werden sich freuen. Mit Einführung des flexiblen Renteneintritts – kurz Flexi-Rente – hat der Gesetzgeber die starre Trennung zwischen Berufs- und Rentner-Dasein aufgeweicht. Menschen können ab 2017 den Übergang vom Beruf zur Rente nun fließender angehen, ohne Renteneinbußen und -kürzungen zu befürchten. Karl-Heinz Rimpf, Leiter des CompetenceCenters Firmenkunden bei der AOK Ostwürttemberg, erklärte den über 120 Zuhörern in der Stadthalle, wie die Regelungen im Detail aussehen.

Zuvor stellte Michael Svoboda, stellvertretender Geschäftsführer der AOK Ostwürttemberg, die Situation der gesetzlichen Krankenversi-cherung (GKV) generell und der AOK Baden-Württemberg im Speziellen vor. Die Zahl der krankenversicherten Menschen ist 2016 mit mehr als 55 Millionen Versicherten auf einen historischen Höch-ststand in Deutschland gestiegen. Die hohen Versichertenzahlen und die von den Krankenkassen realistisch kalkulierten Zusatzb-eiträgen, führten im GKV-System bis zum Ende des 3. Quartals 2016 zu einem Plus von 1,55 Milliarden Euro. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag 2017, den jede Kasse individuell festlegt, wird bei den bisherigen 1,1 Prozent bleiben können.

Für die AOK Baden-Württemberg zeichnet der stellvertretende Ges-chäftsführer ein sehr positives Bild. "Wir wachsen schneller als der Markt insgesamt und sind mit knapp 4,2 Millionen Versicherte unangefochten die größte Krankenversicherung in Baden-Württ-emberg und obwohl nur hier tätig bundesweit auf Platz 5", berichtet Svoboda. „Die Gesundheitskasse ist sehr gut unterwegs. Ein hoher Zuwachs von mehr als 152.000 neuen Mitgliedern 2016, garantiert Stabilität, so dass wir auch 2017 bei einem unterdurchschnittlichen Zusatzbeitrag von 1,0 Prozent bleiben“, sagt Michael Svoboda. Auch in der Region Ostwürttemberg sind die Zuwachszahlen bei der AOK sehr gut. Fast 5000 neue Mitglieder kann die AOK Ostwürttemberg melden. Somit sind zurzeit mehr als 162.000 Menschen in der Region bei der Gesundheitskasse versichert.

Nach einem kurzen Blick auf die positiven Neuerungen bei der Pflege – „Jeder wird besser gestellt! Pflegende werden automatisch von ihrer Pflegestufe in einen neuen Pflegegrad übergeleitet, müssen also selber nicht aktiv werden“ – übergab er an Karl-Heinz Rimpf und dem Thema Altersteilzeit-Regelung – im Volksmund auch Flexi-Rente genannt. „Durch die Neuregelungen kann jeder Arbeitnehmer ab 56 Jahren seine Arbeitszeit bis um die Hälfte verringern und durch freiwillige Zahlung von Rentenversicherungsbeiträgen, die drohenden Einbußen bei der späteren Rente vermeiden “, erklärt der AOK-Experte Rimpf dem Fachpublikum. Arbeitet der Rentner über diese Altersgrenze für die Regelaltersrente – ab 2017 sind es 65 Jahre und 6 Monate – hinaus, muss der Arbeitgeber keine Beiträge mehr zur Rente- und Arbeitslosenversicherung zahlen. Ein Rentner, der vor diesem Datum vorgezogene Rente (Flexi-Rente) bezieht kann bis 6300 Euro im Jahr hinzuverdienen, ohne eine Rentenkürzung zu befürchten.

Wird diese Summe überschritten, werden die zusätzlichen Einnahmen mit 40 Prozent bei der Rente angerechnet. Rimpf bringt ein Beispiel: die monatliche Rente beträgt 900 Euro und der Rentner hat 7300 Euro im Jahr hinzu verdient. Von den 1000 Euro, die über der 6300er-Euro-Grenze liegen, werden 400 Euro – die 40 Prozent – der Rente angerechnet. Die monatliche Rente beträgt nun 866,67 Euro – 33,33 Euro weniger. Der AOK-Fachmann weißt noch darauf hin, dass auch die Sozialversicherungspflicht zu beachten ist. Diese greift schon bei Jahreseinnahmen, die über 5400 Euro liegen. „Auch Rentner müssen dann Sozialversicherungsbeiträge erklärt Karl-Heinz Rimpf. Mit noch zwei weiteren wichtigen Informationen verließen die Seminar-Gäste nach drei Stunden intensiver Schulung die Stadthalle in Aalen: Der Mindestlohn steigt ab 2017 auf 8,84 Euro pro Stunde. Das bedeutet, dass geringfügig Beschäftigte maximal monatlich 50,9 Stunden arbeiten sollten, damit dieser Beschäftigungsstatus erhalt-en bleibt.