Auf Weihnacht-Entdeckungs-Reise nach Berghexe u. Schafe:
Seit 25 Jahren bereits Bopfinger Eldorado
mit Niveau: "
Naturschutzgebiet Blasienberg"
RP: "Der Jubiläums-Blasienberg befindet sich im äußersten
Nordosten der Schwäbischen Alb am Riesrand bei Bopfingen"


25 Jahre: Das Naturschutzgebiet
 Blasienberg mit dem typischen Bopfinger Ipf im Hintergrund.    AIZ-Fotos Erich Klotz u. Ingo Depner
Bopfingen. Das Eldorato mit Niveau das Naturschutzgebiet Blasienberg (Ostalbkreis) feiert 25-jähriges Jubiläum Regierungs-präsident Wolfgang Reimer: „Machen Sie sich auf einem Spaziergang durch das Naturschutzgebiet ein Bild von der Einzigartigkeit dieses vorbildlich mit Schafen beweideten und ergänzend von Hand gepflegten Heidebergs!" 1991 hat das Regierungspräsidium Stuttgart den Blasienberg, einen Heideberg im Osten des Regierungsbezirks, nahe der Grenze zu Bayern, zum Naturschutzgebiet ernannt. „Der Blasienberg befindet sich im äußersten Nordosten der Schwäbischen Alb, am Riesrand bei Bopfingen. Dort steht er etwas im Schatten seines mächtigen Nachbarn, des Ipfs", sagt der Stuttgarter Regierungspräsident Wolfgang Reimer.

„Trotzdem weisen Flora und Fauna dieses kahlen Heidebuckels mit seinen Heiden, Äckern, Hecken und Felsen eine äußerst bemerkenswerte Anzahl an Tier- und Pflanzenarten auf", so Reimer weiter. „Machen Sie sich auf einem Spaziergang durch das Naturschutzgebiet ein Bild von der Einzigartigkeit dieses vorbildlich mit Schafen beweideten und ergänzend von Hand gepflegten Heidebergs!" Die Umweltgruppe Kirchheim am Ries kümmert sich seit Anfang der 1990er-Jahre um die Offenhaltung der Magerrasen am Riesrand, ganz besonders natürlich an ihrem Hausberg, dem Blasienberg.

Der Name Blasienberg leitet sich vermutlich von seinem kahlen Aussehen ab. Im Mittelhochdeutschen bedeutet „blas" kahl, und „bloß, entblößt" heißt mit anderen Worten nackt. Die kargen Böden an den Berghängen haben seit jeher nur eine Nutzung als Schafweide erlaubt. Dadurch sind die Wacholderheiden entstanden. Hier am Blasienberg kommen allerdings weniger Wacholderbüsche, dafür Hecken aus Weißdorn, Schlehe, Liguster und Wildrosen vor. Eine besondere Pflanzen- und Tierwelt, die gut an Trockenheit und Wärme angepasst ist, zeichnet die Heiden oder Halbtrockenrasen aus, beispielsweise Küchenschelle, mehrere Enzianarten, Kalk-Aster, Berg-Gamander, Katzenpfötchen und Echte Mondraute (kleiner, unscheinbarer Farn). An seltenen, Wärme liebenden Insekten kommen hier die Berghexe, ein vom Aussterben bedrohter Falter, sowie der Ockerbindige Samtfalter und der Kleine Perlmutterfalter vor. Bemerkenswerte Heuschrecken sind die auf der Schwäbischen Alb stark zurückgegangene Blauflügelige Ödl-andschrecke, der Rotleibige Grashüpfer und der Kleine Heide-grashüpfer.

Ein paar Parzellen im Naturschutzgebiet sind trotz der kargen, steinigen Böden schon lange Ackerland. Dort hat sich im Lauf der Zeit eine besondere Ackerwildkrautflora entwickelt, die heute Seltenheitswert besitzt. Es gedeihen dort Kleiner Frauenspiegel, Flammen-Adonisröschen, Sommer-Adonisröschen, Möhren-Haft-dolde, Finkensame, Gewöhnliche Eselsdistel und Sand-Mohn, allesamt landesweit gefährdete Ackerwildkräuter, die eines beson-deren Schutzes bedürfen. Deshalb wurden hier im Natur-schutzgebiet schon seit 1990 im Rahmen des „Riesrand-Projekts" Extensivierungsverträge mit Landwirten abgeschlossen. Förderlich für die Ackerwildflora sind der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel, die Reduzierung der Stickstoffdüngung und ein Ende des Maisanbaus.

Tipps für Besucher: Startet man am südwestlichen Ortsrand von Kirchheim bei der Schaftränke, führt die Alte Kirchheimer Straße, eine Obstbaumallee, im Norden des Blasienbergs entlang. Nach gut einem Kilometer zweigt man nach links ab und betritt bei einem Wäldchen das Naturschutzgebiet. Der Pfad führt nun auf die Südseite des Blasienbergs und quert auf halber Höhe die zweimal jährlich beweideten Heideflächen. Bereits von hier ist der Blick ins Ries und zum Waldgebiet Osterholz mit dem keltischen Fürstengr-abhügel fantastisch, man kann aber auch auf die Kuppe des Blasienbergs steigen und die Aussicht ins Ries und auf Kirchheim genießen.

Weitere Informationen zum Thema Naturschutzgebiete auch auf den Seiten www.rp.baden-wuerttemberg.de, Zu den Themen, Umw-elt, Natur- und Artenschutz, Naturschutzgebiete sind auch die Bro-schüre „Landschaftspflegeprojekt Württembergischer Riesrand – Heideberge mit seltener Flora und Fauna erhalten und pflegen" und das Faltblatt „Entdeckertouren am württembergischen Riesrand" mit einem Tourentipp zum Blasienberg als Download verfügbar.