Grünen-Stadtrat Fleischer in "gebührendem Frauen-Abstand":
Frauenbeauftragte Steybe: "Vor Köln lande-
ten jährlich 45.000 Opfer im Frauen-Haus"
Keine "Ausländer-Hetze in Aalen und Appell" nicht nur über
Ausländer-Taten "wie in Köln" berichten: Auch über Deutsche

Uta-Maria Steybe: "Sexismus macht wütend" oder "Mut zum Nein-Sagen!"  an den Rathaus-Glasfenstern.  AIZ-Fotos Dieter Geissbauer
Aalen.
Mit Trommeln und zum Teil selbst beklebten Gefäßen im Schnee vor dem Aalener Rathaus hat die Aktion „Mut zur Wut“ großen Zuspruch nicht nur bei Frauen sondern auch den wenigen Männern bei heftigem Schneetreiben gefunden: Die Frauenbeauftragten im Ostalbreis (Aalen und Gmünd) riefen auf zur Aktion "Mut zur Wut!" Der grund: "Damit wollten wir aufmerksam machen auf das allgegenwärtige Thema Gewalt gegen Frauen in seinen vielfältigen Erscheinungsformen. Wir verurteilen die Vorkommnisse in Köln als einen schwerwiegenden Angriff auf die Gleichberechtigung der Frauen in unserem Land und als massive Menschenrechtsverletzung, der auf allen Ebenen mit der vollen Härte der Gesetze entgegen zu treten ist. Ungeachtet der Herkunft und Nationalität der Täter dürfen derartige Gewalt legitimierende Männlichkeitsnormen nicht toleriert werden!

Schande: "Jede 2. Frau wurde in der ganzen
Welt - auch auf der Ostalb - vergewaltigt!"
Sexuelle Gewalt gegen Frauen wird hier zum Symbol der Nicht-achtung demokratischer Staatssysteme und demokratischer Grundrechte. Wir alle sind gefordert, diesen Menschrechtsverlet-zungen, die auf Frauenverachtung und -diskriminierung basieren, entschieden entgegen zu wirken". Steybe nannte dann eine Zahl die alle - auch die Männer - drastisch schockierte: "Jede 2. Frau wurde in der ganzen Welt - auch auf der Ostalb - vergewaltigt!"

"Wir Frauen sind die Opfer" stand im Mittelpunkt: Der Mengen-Schnee tat dem Protest keinen Abbruch: Zuerst waren es zehn Frauen meist älteren Semesters, dann kamen die ersten zaghaften Männer natürlich auch mit einem Glas oder Bescher zum Schöpfen im zugefrorenen Aalener  Rathaus-Brunnen und in wenigen Minuten nach Beginn der Veranstaltung wagten sich auch die etwa 5 % Männer aus der Deckung des Dunkels heraus um sich der Protest-Kundgebung aus Solidarität anzuschließen und während der Rede von Frauenbeauftragte Steybe rückte sogar der Grünen-Stadtrat Rechtsanwalt Fleischer aus der Rathaus-Ecke im Freie3n heraus und sagte zur AIZ auf die Frage warum so versteckt  in der Ecke: "Ich wahre lieber den gebührenden Abstand zu Frauen..."

Preisverdächtig: Sprüche gegen Gewalt selbst auf Gläser gebracht.  
Uta-Maria Steybe wies darauf hin, dass zeitgleich auch eine Protestkundgebung in Gmünd stattfindet, denn Frauen brauchen auch auf der  ganzen 'Ostalb Achtung und Schutz vor brutalen Männern die lieber in der guten alten Zeit stehen geblieben sind "als noch "die Männer auch gesetzmäßig nach der Hochzeit mit ihren Frauen machen konnten was sie wollten - die Frauen waren ihren Männern schutzlos ausgeliefert". Das habe sich Gott sei Dank durch die Gesetzgebung geändert, aber "noch vor Köln landeten jährlich 45.000 Frauen meist schwer geschunden von den Männern in den Frauenhäusern".

Es werde zwar viel diskutiert über den Schutz der Frauen aber die Reakität sähe anders auch - schon bevor 1.000 Flüchtlinge auf die Ostalb kamen und bevor die Syrer, Ägypter und vom Tode bedrohten Menschen Schutz suchten: Männer, Frauen und Kinder". Dieser Schutz dürfe auch den Frauen nicht verwehrt werden, obwohl heutzutage leider die Frauen zu Tätern und die Täter zu Opfern hoch geputscht werden. Es sei doch sehr bedenklich, dass wenn wie in der Silvesternacht in Köln Frauen im Kreise der abschottenden Männer von Flüchtlingen vergewaltigt wurden - so wie sie meist aus ihrer angestammten Heimat kennen und glaubten in Deutschland sei die Frau nach der  Hochzeit dem Ehemann schutzlos ausgeliefert.

Scharf wehrte sich Steype unter dem Beifall der etwa 120 Frauen und Männern gegen die Ausländerhetze mit dem Argument, nur Ausländer vergewaltigen schutzlose Frauen und seien darauf aus sie sexuell zu missbrauchen. Auch Deutsche gehörten an den Pranger wie die Täter aus Köln. Dann stellte Steybe die Frage, ob das Interesse der Presse an Vergewaltigungen der Deutschen ebenso groß in den Zeitungen dargestellt werden müsste? Die Antwort war eindeutlig: Bei Deutschen wird auch von Seiten der Presse kaum berichtet aber wehe einer oder mehrere  Ausländer vergewaltigen zwei Frauen: Das wird schlimmer als ein Mord dargestellt, obwohl die Deutschen nicht mit dem Stinkfinger auf die Flüchtlinge zeigen dürfen.

Das bedeute, dass Ausländer  nieder gemacht werden und zwar pauschal obwohl es nur einige sind die straffällig wurden. Über  die deutschen Täter spreche heute keiner mehr und da sei das Interesse der Printpresse kaum vorhanden. Das müsse sich schnell ändern und dafür müssten nicht nur die Frauen sondern auch die Männer gemeinsam sorgen.

Schließlich versanken die mitgebrachten auch selbst bemalten Gefäße im Schnee und etwa 50 wurden aus Solidarität unter den Frauen wieder mit nach Hause genommen. Nur schade dass sich die junge Generation kaum an der Veranstaltung beteiligte und es an Solidarität fehlen ließ - auch bei den Männern. Dieter Geissbauer 


Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter: Seit dem 31.12.2015 hat sie ein neues dazu bekommen: auf belebten Plätzen rotten sich Horden von angetrunkenen  Männer zusammen und umzingeln zufällig anwesende Frauen – sie bestehlen, sie belästigen , sie begrapschen und vergewaltigen diese. Niemand kommt ihnen zu Hilfe  - das, was passiert,  wird offensichtlich entweder gar nicht wahr genommen oder aber in seiner Dimension nicht erkannt.

Diese seither oft zitierte „neue Dimension“ liegt nicht etwa darin, dass Frauen massiv von angetrunkenen Männern belästigt werden, - das gibt und gab es schon immer, gerade in Zeiten, in denen überhöhter Alkoholkonsum gesellschaftlich nicht geächtet wird, also beispielsweise zu Silvester , Fasching oder beim Oktoberfest. Frauenberatungsstellen wissen zu Genüge darüber zu berichten!!

Die neue Dimension besteht darin, dass es sich um massive Gewalt im Beisein von Hunderten von Menschen handelt – dort also, wo Frauen sich üblicherweise am sichersten wähnten, wo sie am schnellsten Hilfestellung von Außenstehenden  erwarteten, und  wo sie sich von vorneherein vor Übergriffen eher geschützt sahen.

Seit Silvester 2015 haben Frauen  dieses Sicherheitsgefühl dort auch nicht mehr. Es ist kein Verlass auf eine Kultur des Hinschauens und der Zivilcourage. Es ist klar, dass sexuelle Übergriffe gegen Frauen überall und immer passieren können, und dass kein oder kaum Schutz vorhanden ist  - und diese Tatsache ist unerträglich!

Frauen im öffentlichen Raum sind gefährdet, ob bei politischen Aktivitäten oder beim Feiern. Dies ist eine weltweite Tatsache. Die Täter sind Männer: Männer mit und ohne Migrationshintergrund; Männer mit und ohne Fluchterfahrung. Es sind Männer, die offensichtlich kulturübergreifend keinen Respekt vor Frauen haben und für die Geschlechtergerechtigkeit nicht existiert.

Abhilfe tut Not, nicht erst seit Silvester.  Gewalt gegen Frauen muss benannt und geächtet werden, wo auch immer und von wem sie ausgeführt wird - dies fordert ein klares Eintreten für unsere Werte, seitens des Rechtsstaates, seitens der Polizei  - aber auch von jedem und jeder Einzelnen, denn es gibt überhaupt niemanden , der sie nicht kennt - sei es aus eigenen Erleben als Opfer oder durch Beobachten solcher Taten: Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter - auch in Deutschland.

Die Frauenbeauftragten im Ostalbkreis:
 Nicole Bühler, Ellwangen
Elke Heer, Schwäbisch Gmünd und
Uta-Maria Steybe, Aalen



Die weißen Flecken auf den Bildern: Der größte Aalener Schneefall.