Federstrich von
Bundesverteidigungsminister T. de Maizière:
Von 1.460 dienen bei Auflösung des Bundes-
wehrstandortes Ellwangen noch 30 Soldaten
Der Standort Ellwangen hat noch die gigantische Fläche von
1. 859.997 qm: Davon Reinhard-Kaserne 463.769 Quadratmeter
Haupttor
der Kaserne in Ellwangen. AIZ-Fotos: Dieter
Geissbauer
Ellwangen. Sie haben sich damit abgefunden und die bittere
Pille geschluckt, die Führungsriege des aufzulösenden Bundeswehrs-tandortes
Ellwangen: Der Heeresflugplatz Niederstetten bleibt erhalten, die Soldaten
und Zivilmitarbeiter in Ellwangen trifft es dagegen ganz hart. Hier dienen
künftig nur noch 30 statt 1460 Beschäftigte. Nur das
Bundessprachenzentrum bleibt, das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum (BWDLZ)
und das Trans-portbataillon werden aufgelöst. In Zahlen bedeutet der
Federstrich von Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière:
1.300 Dienstposten hat die Bundeswehr derzeit in Ellwangen. Hinzu kommen
rund 160 Dienstposten beim BWDLZ, überwiegend Zivilbeschäftigte. Addiert
kommt man auf 1460 Stellen. Überwiegend handelt es sich um Zeit- und
Berufssoldaten, die meisten mit Familien. Nur weil der Heeresflugplatz
Niederstetten erhalten bleibt dienen künftig nur noch in Ellwangen von den
einst 1.460 Beschäftigten nur noch 30 Soldaten.
Beim Besuch von Minister Bonde am 4. Januar im Bundeswehr-Sprachenzentrum in
Ellwangen war der Gigant "Reinhardt-Kaserne" wie ein Kartenhaus zusammen
gebrochen. Dies drückte Oberstleutnant Uwe Zvonar in eindrucksvollen Zahlen
bezogen auf die Fläche aus: Der Standort Ellwangen hat eine gigantische
Fläche von 1. 859.997 Quadratmeter. Davon die Reinhard-Kaserne 463.769
Quadratmeter (mit dem BwDLZ und Bstf-Lager und Sportplatz auf der Gemarkung
Rainau), 112.475 Quadratmeter in Eigenzell (zusätzlich in Eigenzell 18.401
qm gepachtet), das SaStOSchAnk 64.616 Quadratmeter und das StOÜbPI
Haisterhofen 1.199.736 Quadratmeter.
Landrat Klaus Pavel wies zurecht darauf hin, dass der Bundes-wehrstandort
Ellwangen den Ostalbkreis, seine Menschen, Freund-schaften und Kontakte mit
der Zivilbevölkerung undder lokalen Wirtschaft geprägt hat. Es gab kein
böses Wort der offenen Kritik an Bundesverteidigungsminister Thomas de
Maizière der mit einem Federstrich Ellwangen auslöschte.
Oberstleutnant
Uwe Zvonar stellte den Standort Ellwangen gerne vor.
Denn insgesamt ist die Einsicht bei allen Beteiligten vorhanden dass im Zuge
der Bundeswehrreform Opfer aus wirtschaftlichen Gründen gebracht werden
müssen und mussten. Auch nicht die eigentlich legitime Frage "warum
den Standort Ellwangen auflösen?" ist während der Stunden des Bonde-Besuches
von niemandem ge-stellt worden.
Abgesang oder?
Die Verantwortlichen des Standortes Ellwangen.
Selbst Monister Bonde nahm die Schließung eben als gegeben hin und betonte
im Interview mit der AIZ, dass man eben nun das Beste daraus machen müsse.
Das Land Baden-Württemberg stehe der Ostalb mit rat und Tat zur Seite und
weil eben nur der Bund das Sagen hat werde er als Vermittler zwischen Bund
und Land seine Mission weiter fortsetzen. "Mehr können wir vom Land nicht
tun", sagte Bonde der AIZ mit einem bitteren Unterton über die Tatsache,
dass hier ein funktionierender Standort bis zur Unkenntlichkeit aufgelöst
wird.
War in "Trauerstimmung" u. meldete
Forderungen an: OB Hilsenbek
Bleibt am Ende nur noch die ungelöste Frage zu klären - wie dies
Bundeswehr-Kenner CDU-MdB Roderich Kiesewetter aus Aalen ausdrückte - dass
wenn es so weit kommt dass die Bundeswehr in weiteren Auslandseinsätzen
einen weiteren neuen Standort braucht die Bundeswehr wie bei der Bahn nicht
eines Tages auch in Ellwangen rückgebaut werden kann.
DG
Hober Besuch zum Abgesang des
Standortes Ellwangen: M. Bonde.
Fläche und Gebäude satt in Ellwangen
aber keine Zukunftschancen?
Vergessen:_ Ellwangen war einst
"Unteroffizier-Vorbildungsanstalt".
Das Sprachzentrum der Bundeswehr ist
derzeit noch in Ellwangen.
Blick in die Gänge des aktuellen "Bundesspracheszentrums".
die Reinhard-Kaserne wird bald als
ältester Standort rückgebaut.
Wo wird dann Pferd vor der
Reinhard-Kaserne am Ende entsorgt?
Rückbauen oder vorhalten für
Auslandseinsätze: Reinhard-Kaserne. |