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Beispiele wie aus Ellwangener Schließung "Mehrwert" wird:
MdB Roderich Kiesewetter will als "Reser-
ve" für Einsätze Standort Ellwangen erhalten
Warnung von Landrat Pavel: "Nicht Standort-Gelände an Hö-
chstbietenden verkaufen": Bonde im Rathaus u. bei Soldaten

CDU-MdB
Roderich Kiesewetter aus Aalen (zweier von links) mahn-te Gemeinsamkeiten
und gemeinsame Ziele aller Mandatsträger an. Rechts: Bonde-Referentin u.
Minister Bonde, der seine Fachk-enntnis wieder unter Beweis stellte.
AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Ellwangen. Das Wunder von Ellwangen ist perfekt: Keiner
der Teilnehmer ging aus dem Saal nach dem Gespräch mit Minister Alexander
Bonde mit Sorgenfalten sondern in der Gewissheit, dass die von der
Bundesregierung beschlossene Schließung des Bundeswehr-Standortes Ellwangen
von allen Verantwortlichen abgefedert wird und so sogar die Menschen in und
um Ellwangen einen "Mehrwert" haben werden.

Blick in den
Saal des Sprach-Zentrums mit Minister Bonde (vorne).
Das war jedenfalls das Fazit des
Gespräches mit dem smarten Minister Bonde aus Stuttgart der sich wie
Roderich Kiesewetter, Landrat Klaus Pavel, Ellwangens OB Karl Hilsenbek und
Minister Bonde in einer Runde als Sachkenner am Mittwoch 4. Januar 2012
outeten: Alle Teilnehmer nehmen die Sorgen der Bürger ernst und haben sich -
so das Fazit - sehr viele Gedanken gemacht, wie man aus einer Schließung
Mehrwert macht.

Verspätung
aber in Harmonie: Eintreffen der Promis in der Kaserne.
Die Krönung brachte ausgerechnet ein hohes Ex-Mitglied der Bund-eswehr MdB
Roderich Kiesewetter und alle - einschließlich Bonde, Landrat und OB nickten
begeistert: "Wir haben jetzt die große Chance Ellwangen als 2.
Reserve-Bundeswehr-Standort zu erhalten zum Beispiel für die Soldaten/innen
neuer Ausland-Einsätze". Außerdem könnten ja auch bereits schon nach
Ellwangen ausge-lagerte Bundeswehr-Aufgaben wie die Sprachenschule
wenigstens in Ellwangen erhalten bleiben und der Rest des Geländes könnte
der zukunftsträchtigen Industrie zum Beispiel erneuerbaren Energien aus dem
20-Millionen-Topf zur Verfügung gestellt werden.

Auch
der Bürgermeister von Rainau und OB Hilsenbek wurden von Bonde und Landrat
Pavel in den Dialog bewusst mit einbezogen.
Dies sei keinesfalls eine Utopie sondern könnte bald Realität werden, sagte
der Aalener Abgeordnete Kiesewetter der weiß wovon er als Sachkenner der
Bundeswehr und der Gebäude spricht weil er sich intensiv damit beschäftige:
"Auch die Menschen in der Ostalb-Region rücken immer näher zusammen und 20
Millionen werden in Aalen und vielleicht nun auch in Ellwangen in die
erneuerbare Ener-gie-Entwicklung gesteckt: Jetzt brauchen wir damit auch
eine Wertschöpfung trotz Schließung".

Verfolgt von
Fernsehkamera und AIZ:Der gemeinsame schwere Weg
Kiesewetters Fazit: "Jetzt müssen wir alle Abgeordneten aller Par-teien
dafür sorgen dass wir diese Ziele erreichen und wir müssen alle an einem
Strang ziehen. Entscheidend ist jedoch dabei, dass unsere neuen Ideen zur
neuen Wertschöpfung wir alle Abgeordneten mit tragen".

Zwischendurch
ein Interview mit dem Minister Bonde der auch am Mittwoch seine
Pressefreundlichkeit vorbildlich unter Beweis stellte.
Landrat Klaus Pavel hat Angst davor dass "das gesamte Bund-eswehr-Gelände in
Ellwangen an den Meistbietenden verkauft wird egal ob die Menschen der
Region etwas im Mehrwert davon haben oder nicht: Das kann und darf nicht
sein", sagte Pavel und forderte den besitzenden Bund auf nur dann zu
verkaufen "die uns in mindestens einem Zeitraum von zehn Jahren einen
Mehrwert auch den Bürgern und der Wirtschaft bescheren".

Zwei "Grüne"
Bonde und Berthold Weiß und Landrat Pavel (CDU).
Pavel bekannte sich öffentlich dazu "den Meinungsaustausch auch mit dem
Ministerpräsidenten fort zu setzen. Die bisherigen Gesprä-che mit der
Landesregierung machen uns Mut weil der Standort Ellwangen nicht einfach so
weg gewischt werden kann und darf. Ellwangen ist übrigens der älteste
Bundeswehr-Standort der Bundesrepublik überhaupt und von diesem Standort
Ellwangen haben auch wir von der Kreisverwaltung und die Bürger und die
Wirtschaft (Varta) stark profitiert: Es entstanden Freundschaften und
Kontakte und Partnerschaften die ein Leben lang halten werden".

Gemeinsam ging
es in das Sprachzentrum: Zwar ist eine Rettung des Standortes nicht mehr
möglich aber das Beste heraus zu holen.
Landrat Pavel sagte, ihm sei ein Stein vom Herzen wenn Wünsche und
Forderungen erfüllt werden und bleiben: "Wichtig ist, dass die militärische
Entscheidung zur Standort-Schließung wenigstens ge-fallen ist. Jetzt geht es
darum zusammen mit den Experten das Richtige für Ellwangen und Rainau in die
Wege zu leiten und die Infrastruktur trotz Standort-Schließung bei zu
behalten.
Pavel wünscht sich
starkes "Entwicklungs-
u. Forschungszentrum in Ostwürttemberg"
Jetzt muß der aufkeimende Entwicklungs- und Forschungszentrum Ostwürttemberg
in einem spannenden Prozeß unter Einbindung der Bürger und der Städte und
Gemeinden konsequent und sehr schnell ausgebaut werden!" Pavels Appell: "Es
müssen für die Raumschaft Ellwangen nur Mehrwerte und dürfen keine auch
nicht finanziellen negativen Bilanzen entstehen und zwar in den nächsten
zwei Jahren. Ich will nicht gerade sagen dass ich mich auf diese
Heraus-forderungen freue, aber ich freue mich über die schon heute
be-gonnenen Herausforderungen Schäden für den Ostalbkreis und dessen Bürger
zu begrenzen".
Ellwangens OB Hilsenbek hatte trotz voraus gegangenen Gesprä-chen mit Bonde
und Landrat Pavel im Rathaus immer noch Sorgenfalten. die finanziellen
Auswirkungen der Schließung seien enorm: Er nannte die "Ausfälle bei den
Schlüsselzuweisungen bis zum Jahr 2015 alleine 90.000 € je Jahr, Verlust der
Kaufkraft im Einzelhandel mit 5.320 € je Person und Jahr, enormer Rückgang
der Einkommens-Steuer, " und fordert dafür Hilfen vom Verursacher Bund und
vom Land Baden-Württemberg. Der OB: "Meine Aufgabe ist die aktive
Stadtentwicklung..."
Minister Bonde machte deutlich dass die Wünsche und Anregungen bei ihm
offene Türen einrennen: "Der für den Konversionsprozess innerhalb der
Landesregierung federführenden Minister für Ländlichen Raum und
Verbraucherschutz Alexander Bonde und meiner Minister-Kollegen
einschließlich Ministerpräsident hat begonnen: Deshalb besuche ich die von
der Reform am stärksten betroffenen Standort-Kommunen zeitnah um mir ein
Bild vor Ort zu machen" und - wie er im AIZ-Interview betonte "auch
gegenüber dem Bund zu vermitteln".
Bondes Appell an alle: "Ich denke, wir müssen nun über Partei-grenzen hinweg
aktiv werden. Das was wir schon angefangen haben müssen wir fortsetzen und
den neuen Entwicklungs-Prozeß auch finanziell weiter bewegen. Darüber sind
wir uns (in der Land-esregierung und im Landtag BW) in Stuttgart einig. Denn
mit dem Geld folgen und verwirklichen wir auch Ideen. Das Land wird die
Ostalbregion dabei aktiv unterstützten."
Gerade deshalb habe die Landesgruppe eine "Arbeitsgruppe einge-richtet,
damit die damit die Gelder der Städteförderung und des Ausgleichsstockes in
die richtigen Kanäle geleitet werden.
Die Frage erneuerbare Energie-Aktionen auf der Ostalb zu verst-ärken werde
von der Landesregierung im vollen Umfang ebenfalls unterstützt und gefördert
"und mitgetragen: Es kommt deshalb auf der Ostalb trotz Standort-Schließung
zur enormen Wertschöpfung", sagte Minister Bonde für alle überzeugend.
Bondes geniales Fazit: "Die gute Kommunikation macht auch uns von der
Landesregierung Hoffnung, die neuen Chancen für die gesamte Ostalb und vor
allem für den Raum Ellwangen trotz Standort-Schließung zu nutzen".
Über den aufschlussreichen Vortrag des Standort-Sprechers und die
Bedeutung und Größe des Standortes Ellwangen werden wir auch sehr
ausführlich heute oder morgen berichten. Dieter
Geissbauer |