So
sieht die Landesregierung im Pressedienst Bonde-Besuch:
A. Bonde: "Das
Land lässt die Kommunen ni-
cht im Stich: Bundesregierung ist gefordert"
Minister in Ellwangen: Großzügige Unterstützung bei Erarb-
eitung von Entwicklungs-Konzepten für Konversions-Räume
Minister
Alexander Bonde im Interview mit der AIZ worüber wir heute noch gesondert
berichten. Hinten links: Teamwork der Bonde-Referentin mit OB Karl Hilsenbek.
AIZ-Fotos: dieter Geissbauer
Ellwangen. Die AIZ die auch mit dem Chefredakteur in Ellwangen
am Mittwoch 4. Januar 2012 beim Bonde-Besuch in der Kaserne vertreten war,
gibt ungekürzt die Meinung der Landesregierung wieder: "Die grün-rote
Landesregierung hat im Vorfeld der Entsch-eidung über die Bundeswehrreform
nichts unversucht gelassen, um scharfe Einschnitte bei den
Bundeswehrstandorten in Baden-Württemberg zu verhindern.
Von links
Aalens CDU-MdB Roderich Kiesewetter der aus der Bundeswehr in den Bundestag
für Georg Brunnhuber nachrückte und heute das Gegenteil eines
Angela-Merkel-Stiefelputzers ist sondern für die Ostalbbürger kämpft, die
Referentin von Alexander Bonde und der Minister bei der Kasernen-Diskussion
am anno 4. Januar 2012.
Dennoch war klar,
dass wir nicht ungeschoren davonkommen würden. Jetzt gilt es, so früh wie
möglich zusammen mit den betroffenen Standortkommunen zu überlegen, welche
Probleme und Chancen vor Ort bestehen, welche Maßnahmen sinnvollerweise
ergriffen werden können und wie mögliche Hilfestellungen von Bund und Land
bei der Konversion aussehen." Dies erklärte der Minister für Ländlichen Raum
und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, bei seinem Besuch der Garnisonsstadt
Ellwangen am Mittwoch (4. Januar 2012).
Nicht hinter
verschlossenen Türen was besonders die bürgerfreund-lichen Grünen
auszeichnet sondern öffentlich und sogar mit einer abschließenden
Pressekonferenz wurde im Olgasaal offen diskutiert
Bonde, dessen Ministerium wegen der starken Betroffenheit ländlicher
Garnisonsstandorte innerhalb der Landesregierung für den anstehenden
Konversionsprozess federführend ist, versicherte vor Ort, dass das Land die
Kommunen nicht im Stich lassen werde. Er sehe jedoch eindeutig den Bund in
der Pflicht, die Folgen der Standortauflösungen und Verringerung der
Dienstposten abzufedern sowie die Gemeinden dabei finanziell zu
unterstützen. Dies habe auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann beim
Gespräch der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Merkel am 15. Dezember
noch einmal deutlich zum Ausdruck gebracht.
Das ließ sich
Minister Bonde trotz Zeitdruck nicht nehmen: Alle teilnehmenden Personen
wurde per Handschlag und mit einem "kleinen Schwätzchen" wie es auf Ostalb
üblich ist herzlich begrüßt.
"Selbstverständlich wird das
Land aber nicht abseits stehen, wenn es gilt, den Gemeinden beim
Konversionsprozess Hilfestellung zu leisten. Wir prüfen daher, wie wir die
bewährten Förderprogramme für den Ländlichen Raum einsetzen können, um eine
möglichst effiziente finanzielle Unterstützung von Konversionsgemeinden zu
gewährleisten. Ein entsprechendes Vorgehen hat das Ministerium für Finanzen
und Wirtschaft für den Bereich der Städtebau- und Wohnungsförderung in
Aussicht gestellt", so Bonde.
Landrat Klaus
Pavel etwas angespannt denn es geht um die Zukunft der Ostalb beim Vortrag
des Sprechers der Kaserne am 4.1. 2012.
Zunächst müsse allerdings intensiv darüber nachgedacht werden, was mit den
frei werdenden Bundeswehrliegenschaften geschehen solle, stellte der
Minister klar. Hier gelte der bewährte Grundsatz "Geld folgt Ideen". Da die
Militärflächen nach dem Ab-zug der Bundeswehr in die kommunale
Planungshoheit zurückfielen, seien zunächst die Standortgemeinden gefordert,
Ideen für nachhaltig tragfähige Folgenutzungen der Kasernen, Munitionsdepots
und Standortübungsplätze zu entwickeln. An diesem dialogorientierten
Ideenfindungsprozess solle die gesamte Bürgerschaft beteiligt werden, ebenso
die Nachbargemeinden, der Landkreis und die regionalen Partner und Akteure.
Bonde stellte in Aussicht, dass sein Ministerium noch im Frühjahr alle
betroffenen Kommunen zu einem Erörterungstermin einladen werde, um diesen
Prozess anzustoßen.
"Nobel geht
Welt zugrunde oder in neue Zukunft":Mit goldenem Ku-gelschreiber
(nicht gemopst) trug sich Bonde ins Goldene Buch ein.
Dabei solle insbesondere über die Bildung regionaler
Konversionsräume und Lenkungsgruppen unter kommunaler Federführung für eine
effiziente Steuerung der Konversionsprozesse an den jeweiligen
Bundeswehrstandorten diskutiert werden. Bonde stellte eine großzügige
Unterstützung des Landes bei der Erarbeitung von Entwicklungskonzepten für
die einzelnen Konversionsräume in Aussicht. Gleichzeitig forderte er aber
auch eine angemessene Beteiligung des Bundes ein.
Der Standort
Ellwangen: Schließungs-Beschluß der Bundesregirung wird hier mit weinendem
Auge akzeptiert: "Ja zu neuen Wegen..."
Hintergrundinformation für die AIZ-Leser: Baden-Württemberg ist von der
aktuellen Bundeswehrreform stark betroffen. Von den insgesamt 30 größten
Standorten werden vier komplett geschlossen. Bei zehn weiteren kommt es zu
einer signifikanten Reduzierung der Dienstposten. Landesweit werden rund
9.400 Dienstposten weg-fallen. Zwei Drittel der betroffenen Standorte liegen
im Ländlichen Raum. Zu vollständigen Standortaufgaben kommt es in Hardheim,
Sigmaringen, Hohentengen und Immendigen. Ein weitgehender Dienstpostenabbau
findet darüber hinaus in den ländlichen Garnisonen Ellwangen und Meßstetten
statt. Nur in zwei Fällen - Stetten am kalten Markt und Donaueschingen -
kommt es im Ländlichen Raum zur Stärkung von Standorten.
Die Streichung von Standorten und Dienstposten in struk-turschwachen
Gebieten des Ländlichen Raums ist vor allem deshalb problematisch, weil sich
hier sehr rasch die Frage der Auslastung von Einrichtungen der öffentlichen
und privaten Daseinsvorsorge (kommunale Versorgungsbetriebe, ÖPNV, Banken,
Postfilialen, Läden, Handwerksbetriebe usw.) stellen kann. Deshalb muss hier
so rasch wie möglich Klarheit darüber geschaffen werden, welche sinnvollen
und langfristig tragfähigen Nachfolgenutzungen für diese Kommunen in Frage
kommen können.
Wegen der besonderen Betroffenheit des Ländlichen Raums wurde das
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz mit der Federführung
des anstehenden neuen Konversionsprozesses in Baden-Württemberg beauftragt.
Am 10. Dezember 2011 hat Minister Alexander Bonde gemeinsam mit
Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Oberbürgermeister und
Bürgermeister sowie die Regierungspräsidenten und Landräte der von der
aktuellen Bundeswehrreform betroffenen Standorte Baden-Württembergs zur
Auftaktveranstaltung "Konversion in Baden-Württemberg" nach Stuttgart
eingeladen.
Ziel der Veranstaltung war ein erster Informationsaustausch über den
anstehenden Konversionsprozess. Bonde hat bei dieser Auft-aktveranstaltung
angekündigt, dass er den von der Reform am stärksten betroffenen
Standortkommunen baldmöglich einen Besuch abstatten werde, um sich ein Bild
von der Situation vor Ort zu machen und zusammen mit den Vertretern der
Gemeinden und der Bundeswehrstandorte eine erste Abschätzung der Potenziale
für tragfähige Nachfolgennutzungen der militärischen Liegenschaften
vorzunehmen. Mit seinem Besuch der Garnisonsstadt Ellwangen am 4. Januar
2012 möchte Minister Bonde dieses Versprechen zeitnah umsetzen. Am 22.
Dezember 2011 hat der Minister bereits die Standortgemeinden Immendingen,
Sigmaringen, Hohentengen, Men-gen und Meßstetten besucht. |