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Landrat Pavel und Kreistag solidarisieren sich mit Stattgart:
"Ein Ende der
Politik der Lippen-Bekenntni-
sse und Sonntags-Reden zu Krankenhäuser"
Der Ostalbkreis unterstützt nun „Stuttgarter Erklärung" zur
Krankenhauspolitik
von Bund und Land: Schwarze Null Ostalb

Landrat
Pavel warnt davor dass alle Schwarze-Null-Bemühungen in 2012 nun zunichte
gemacht werden. AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen.
Ein Ende der Politik der Lippenbekenntnisse und Sonn-tagsreden forderten
kürzlich die baden-württ-embergischen Krankenhäuser mit ihrer „Stuttgarter
Erklärung". Angemahnt darin wird eine faire Finanzierung, weil anders u. a.
die steigenden Gehälter in der Pflege und bei den Ärzten nicht mehr
bezahlbar sind. Landrat Klaus Pavel betont, dass auch der Ostalbkreis als
Träger dreier Kliniken in vollem Umfang hinter dieser „Stuttgarter
Erklärung" steht. Foto: Eingangsbereich
Ostalbklinikum Aalen.
Als Vorstandsvorsitzender der baden-württembergischen
Kranken-hausgesellschaft (BWKG) hatte der Reutlinger Landrat Thomas Reumann
erklärt, die Krankenhäuser seien fassungslos darüber, dass der Bundestag ein
Gesundheitsreformgesetz verabschiedet und dabei nicht auf die absehbare
Finanznot der Krankenhäuser in 2012 reagiert habe. Die in der Finanzkrise
2010 verabschiedeten Spargesetze würden, so Reumann, auch im kommenden Jahr
stur umgesetzt, obwohl die Krankenkassen und der Gesundheitsfonds inzwischen
Milliarden Überschüsse ansammelten.
Noch konnten die drei Kliniken in Trägerschaft des Ostalbkreises eine
schwarze Null schreiben. Durch millionenschwere Investitionen in allen drei
Häusern waren in den vergangenen zehn Jahren deutliche bauliche
Verbesserungen erreicht werden, die sich auch positiv auf die
betriebswirtschaftliche Seite ausgewirkt haben. Im Jahr 2010 musste der
Landkreis zwar keine Mittel für den laufenden Betrieb der Häuser zuschießen.
„Vielen anderen Kliniken ist dies in den vergangenen Jahren nicht mehr
gelungen", so Landrat Klaus Pavel, „aber für das kommende Jahr befürchten
wir, dass all unsere Bemühungen durch das GKV-Versorgungsstrukturgesetz
zunichte gemacht werden.
Dazu muss man wissen, dass rund 65 Prozent der
Kosten eines Krankenhauses Personalkosten sind. Es ist absehbar, dass die
Spanne zwischen der bereits im September vom Bundesgesund-heitsministerium
verkündeten Veränderungsrate in Höhe von 1,48 % und den Tarifabschlüssen für
das Klinikpersonal eine massive Unterfinanzierung nach sich ziehen wird. Im
Zuge der Verabschiedung des GKV-Versorgungsstrukturgesetzes hätte der Bund
noch Stellschrauben im positiven Sinne für eine auskömmliche
Krankenhausfinanzierung drehen können. Diese Chance wurde nun vertan." |