"Ja"
zum Ausbau umweltverträglicherer Stromversorgung:
3 Gründungs-Promis der Ostalb-Bürger-En-
ergiegesellschaft putzen ihre Solar-Anlagen
"Ein
vorbildliches Beispiel für bürgerliches Engagement und quasi eine
Fortentwicklung: Jeder kann sich daran beteiligen
Strom wird
hier erzeugt und das sogar umweltverträglich in Mengen: OB Martin Gerlach
und AIZ-Nachwuchs Anna auf dem Dach des Parkhauses am Hauptbahnhof.
AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen. Die "Gründung der Ostalb Bürger-Energie-Genossenschaft" im
Anfangs-Wert
von mindestens 2,5 Millionen € war das Gespräch und der Knüller des Dienstag dem 18. Januar 2010
im Aufsichtrats-Sitzungssaal der VR-Bank in Aalen. Dabei haben die drei
Gründungsmitglieder Aalens OB Martin Gerlach. VR-Bankchef Weber und
Stadtwerkedirektor Cord Müller ihre Liebe zur erneuerbaren Energiegewinnung
ausgerechnet auf dem Dach des Stadtwerke-Parkhauses am Hauptbahnhof Aalen
etwa unfreiwillig demonstriert:
REGIO-TV-Beitrag
Stolz: Hier
wird der Strom gemessen und natürlich auch ausbezahlt.
Dabei hatte Stadtwerkedirektor Cord Müller
eigentlich vor den etwa 1.000 Solarzellen stehend für das demonstrative
Gruppenfoto entdeckt dass eine Solarzelle quasi mit Vogelschiss verdreckt
war. Er holte schnell ein Tempo-Taschentuch und beeindruckte seine zwei
anderen Gründungsmitglieder mit dieser vorbildlichen Tat so sehr, dass alle
drei plötzlich sehr eifrig dabei waren die gesamten Solarzellen zu säubern.
"Das macht Spaß und gibt auch ein Zeichen auf das was wir vor haben".
Darüber waren sich die Promis einig: Das wird auf der Ostalb der Knüller des
Jahres:
Stunden zuvor hatte alles so harmonisch im Voba-Haus in Aalen begonnen, die
Gründung der Genossenschaft „OstalbBürgerEner-gie":
Bereits im Sommer 2010 wurde die Idee, eine Energie-genossenschaft „OstalbBürgerEnergie
eG" ins Leben zu rufen, publiziert. Nach umfangreichen
Vorbereitungsarbeiten, wie die Erstellung der Satzung, eines
Geschäftsmodells und weiteren für die Gründung notwendigen Formalien, fand
am Dienstag, 18. Januar 2011, in den Räumen der VR-Bank Aalen nun die
Gründungs-versammlung der Genossenschaft „OstalbBürgerEnergie" statt. Nun
folgt die Eintragung ins Genossenschaftsregister. Hiernach ist die
Genossenschaft rechtskräftig und damit handlungsfähig.
Die Stadtwerke Aalen und die VR Bank Aalen werden gemeinsam die
Genossenschaft betreiben. Beides sind langjährig verlässliche und seriöse
Unternehmen vor Ort mit lokaler Verbundenheit, lokalem Engagement und Nähe
zur Region. Hierbei sind die
VR-Bank Aalen die Experten in Sachen Finanzierung, Geldanlagen und Belange
im Zusammenhang der Genossenschaft und die Stadtwerke Aalen Experten im
Bereich der Anlagentechnik sowie des technischen Betriebes der Anlagen.
Am Eingfang
des Parkhauses: Die Gründungsmitglieder von heute.
Gründungsmitglieder der „OstalbBürgerEnergie" sind OB Martin Gerlach, die
Vorstandsmitglieder der VR-Bank Aalen eG, Hans-Peter Weber (Sprecher), Kurt
Abele, Ralf Baumbusch, Otto Jedele (Aufsichtsratsvorsitzender der VR-Bank
Aalen), Claus Albrecht (stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender VR-Bank
Aalen), Meinrad Sturm (Generalbevollmächtigter VR-Bank Aalen), Marita
Hermann (Öffentlichkeitsarbeit VR-Bank Aalen), Stadtkämmerer Siegfried
Staiger, Walter Haveman aus Aalen, und Cord Müller, Geschäftsführer der
Stadtwerke Aalen GmbH.
Warum eine Energiegenossenschaft?
Vermehrt hatten Kunden der Stadtwerke Aalen nachgefragt, ob
es Möglichkeiten gibt, sich an Projekten zur Stromerzeugung aus
regenerativen Energien oder an Biogasanlagen zu beteiligen. Die Beweggründe
sind unterschiedlich: einerseits suchen viele eine sichere und nachhaltige
Geldanlage in einem Wachstumsmarkt. Andererseits ist der Wunsch vorhanden,
einen sinnvollen persönlichen Beitrag zum Ausbau einer umweltverträglicheren
Stromversorgung zu leisten, ohne dabei auf seinem Dach zu Hause eine eigene
Anlage errichten und betreiben zu müssen.
"Super: So
viel Strom heute schon auf dem Dach erzeugt?" Natürlich mit der
Schwäpo-Kamera OB und VR-Weber im Bild mit verewigt.
Realisierung durch Genossenschaft „OstalbBürgerEnergie":
Die Gestaltung der Energiezukunft gemeinsam mit
Energiekunden der Stadtwerke Aalen, Kunden der VR-Bank Aalen, Bürgerinnen
und Bürgern aus der Stadt Aalen, dem Ostalbkreis, der Region Ostwürttemberg
und darüber hinaus ist in der Rechtsform einer Genossenschaft
partnerschaftlich und fair gut zu realisieren. Viele der bereits bestehenden
Energie-Genossenschaften sammeln hierbei zuerst das Geld und suchen dann
geeignete Projekte. Bis zum Start dauert es dann oft ein halbes oder ein
Dreivierteljahr. Anfangsverluste sind die Folge.
Anders hingegen bei der „OstalbBürgerEnergie": Anfangsverluste sind bei der
„OstalbBürgerEnergie" nicht vorhanden, da die Stadtwerke Aalen ihre bisher
realisierten regenerativen Anlagen einbringen. Somit hat die Genossenschaft
sofort Anlagen mit einer guten Verzinsung im Bestand und muss nicht bei null
anfangen. Die Genossenschaft kann von Beginn an durch wirtschaftlichen
Anlagenbestand und durch professionellen Betrieb eine attraktive jährliche
Ausschüttung auf Dauer ermöglichen.
Sternstunden
der Energiereinheit: OB M. Gerlach ist optimistisch.
Wer kann sich daran beteiligen?
Jeder kann sich beteiligen, deutschlandweit, weltweit. Die
Mindestbeteiligung besteht aus einem Geschäftsanteil und beträgt 100 Euro.
Dieser Betrag ist bewusst niedrig gewählt, so dass sich möglichst viele -
unabhängig von den Vermögensverhältnissen - beteiligen können. Beim Beitritt
in die Genossenschaft ist ein Eintrittsgeld von 20 Euro je Geschäftsanteil
zu zahlen. Es wird bei Eintragung der Mitgliedschaft in die Mitgliederliste
fällig. Sofern und so lange ein Mitglied der OstalbBürgerEnergie eG Kunde
der VR-Bank Aalen eG ist, werden vom Eintrittsgeld je Geschäftsanteil 10
Euro gestundet.
Eindrucksvoll:
Auf Dach des Parkhauses am Hauptbahnhof Aalen.
Weitere 10 Euro je Geschäftsanteil werden gestundet, solange das Mitglied
der OstalbBürgerEnergie eG Energiekunde der Stadtwerke Aalen GmbH ist.
Energiekunden der Stadtwerke Aalen und Bankkunden der VR-Bank Aalen erhalten
somit finanzielle Vorteile in Form einer höheren Verzinsung ihres
eingesetzten Kapitals im Vergleich zu Nicht-Energiekunden der Stadtwerke und
Nichtbankkunden der VR-Bank Aalen. Bei Beendigung der Mitgliedschaft bei der
OstalbBürgerEnergie eG ist ein noch gestundetes Eintrittsgeld nicht zur
Zahlung fällig, wenn die Kundenbeziehungen zur VR-Bank und den Stadtwerken
Aalen weiterhin bestehen.
Zufriedener OB
M. Gerlach: Herr und Meister "erneuerbarer Energie".
Welche Energie-Erzeugungsanlagen
sind da-
bei und wie sicher ist am Ende die Rendite?
„OstalbBürgerEnergie eG" beteiligt sich am
ersten großen kommerziellen Windpark in der Nordsee und an Biogasanlagen, an
großen und kleinen Photovoltaik-Anlagen auf Hausdächern, an
Wasserkraftwerken und Windkraftanlagen.
So fing alles
an: Flecken auf der Anlage und nach Direktor Müller (links) putzen in der
Folge OB gerbach und Bankchef Weber mit.
Für einzelne Projekte gibt es ja schon viele Energie-Genoss-enschaften. Was
die „OstalbBürgerEnergie" von den anderen abhebt ist, dass die „OstalbBürgerEnergie"
nicht nur in ein einzelnes Projekt investiert, sondern ein breites
Erzeugungsportfolio mit großen und kleinen Anlagen und allen regenerativen
Energien aufgebaut wird. Durch diese Diversifizierung wird eine stabile und
attraktive Ausschüttung ermöglicht. Denn, wenn der Wind mal in einem Jahr
schlechter weht oder die Sonne in einem Jahr weniger scheint, gibt es bei
Energiegenossenschaften, die nur auf eine Technik setzen, nur eine kleine
oder teilweise sogar keine Verzinsung des eingesetzten Kapitals in dem Jahr.
Gerade auf der Schwäbischen Alb gab es bei einigen Gesellschaften dieses
Problem. Weil die „OstalbBürgerEnergie" breiter aufgestellt wird und nicht
nur in eine Technik und eine Energiequelle investiert, können wetterbedingte
Schwächephasen einzelner Techniken besser ausgeglichen werden. So wird ein
stabileres positives Ergebnis erreicht. Außerdem erzielt die Mischung aus
großen und kleinen Anlagen eine höhere Rendite. Die Rendite des eingesetzten
Kapitals (Genossenschaftsanteile) bemisst sich am Unternehmensergebnis und
wird in der Größenordnung von durchschnittlich ca. 4 Prozent nach Steuern
erwartet. Je nach der Windsituation und Sonnenscheindauer übers Jahr kann
diese allerdings höher oder niedriger ausfallen.
Lokale Wurzel - überregionale Bedeutung:
Mit dem Namen „OstalbBürgerEnergie" und dem Logo, in dem
der Aalener Spion ein zentrales Element ist, wird der Ursprung zur Region
dokumentiert. Zudem wird erkennbar, dass ein Engagement von Bürgern und
Kunden über Aalen hinaus machbar und gewünscht ist. Hierzu sollen zu
verschiedenen Themen der Genossenschaft entspre-chende Arbeitskreise
(Arbeitsgruppe Flächen, Arbeitsgruppe Gesch-äftsfelder, Arbeitsgruppe
Mitglieder, OstalbBürgerEnergie Stamm-tisch) eingerichtet werden, bei denen
die Bürger aktiv mitwirken können.
Passend zum
tagesaktuellen Gründungsthema: 3 Promi putzen gern
Fazit schon bei der Gründung am 18. Januar 2011 in Aalen: "Insgesamt
ist die OstalbBürgerEnergie eG ein vorbildliches Beispiel für bürgerliches
Engagement und quasi eine Fortentwicklung der Idee, die vor 25 Jahren zur
Errichtung der Limes-Thermen Aalen geführt hat. Dieter
Geissbauer
Am Ende doch noch mit dabei: Die
Kameraleute von "Regio TV".
Keine Einbahnstraße: Strom vom
Parkhaus-Dach als Beispiel 2011.
Einspeisung; Gigantisch: Strom nicht
nur vom Parkhaus-Dach.
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