"Klar kommunizieren und dann auch konsequent umsetzen":
Versuch negativen Ruf im Heiden-heimer Krankenhaus zu streichen

AOK-Bezirksrat informierte sich selbst über neue Chancen
einer Regionalklinik wie Arbeitgeber diese derzeit fordern


Unsere Patientenvertreter: Josef Bühler, Geschäftsführer der AOK Ostwürttemberg, Karl Groß, Vorsitzender des Bezirksrats der AOK Ostwürttemberg, Chefarzt Dr. Robert Hefty (Urologie), Chefarzt Prof-essor Dr. Daniel Walcher (Kardiologie), Klinik-Geschäftsführer Udo Lavendel, alternierender Bezirksratsvorsitzender Roland Hamm und Michael Svoboda, stv. Geschäftsführer der AOK in Ostwürttemberg.
Heidenheim/Aalen. Das Klinikum Heidenheim steckt wie der Klinikverbund des Ostalbkreis in den roten Zahlen. Klinik-Geschäftsführer Udo Lavendel stellte den Arbeitgeber- und Versichertenvertreter des Bezirksrates der AOK Ostwürttemberg das laufende Projekt „Fit für 2020“ mit seinen über 70 Teilprojekten vor, um das Klinikum an der Brenz wieder finanziell und wirtschaftlich fit zu machen. Es werden dabei drei Ziele verfolgt: den Umsatz zu steigern, die Kosten zu senken und sich organisatorisch besser aufzustellen, so Lavendel, der  "auf bereits erfolgreich erreichte Ziele" honweist. So konnten zwei neue Chefärzte mit hoher medizinischer Kompetenz auf den Gebieten der Kardiologie und der Urologie für das Klinikum gewonnen werden. Das wirkt sich seitdem positiv auf die Fallzahlen und somit auf den Umsatz des Klinikums Heidenheim aus. Es gebe auch eine Förderzusage und die Genehmigung durch das Landessozialministerium für die Errichtung eines dritten Herzkatheter-Labor.

Operation Ostwürttemberg – Der AOK-Bezirksrat plädiert für eine Zusammenarbeit der Kliniken, um eine gemeinsame Gesundheitsregion weiter zu entwickeln. AIZ-Foto: pixabay.de.        „Statt wie anfangs geplant 45 Stellen über vier Jahre hinweg im Haus abzubauen, können wir aufgrund der positiven Entwicklung bei Fallzahlen und Erlösen nun zirka 59 Vollzeitstellen neu besetzen“, berichtete der Klinik-Chef. 

Karl Groß, Vorsitzender des Bezirksrates der AOK Ostwürttemberg, bedankte sich bei Geschäftsführer Udo Lavendel für den umfan-greichen Einblick in die aktuelle Entwicklung am Klinikum Heidenheim. „Wir alle sind beeindruckt von der hohen medizinischen Kompetenz, aber auch von der klaren Linie mit welcher die Themen am Klinikum Heidenheim angegangen und Lösungen gemeinsam erarbeitet und zügig umgesetzt werden“, betont Groß. „Es ist wichtig, Erneuerungsprozesse mit den angestrebten Zielen klar zu kommunizieren und dann auch zügig und konsequent mit den Beschäftigten umzusetzen.“ Der AOK-Bezirksrat, so Groß, habe beim Thema Gesundheitsversorgung immer die ganze Region Ostwürttemberg mit ihren Raumschaften im Blick. Durch den weiteren Ausbau der Zusammenarbeit in der Gesundheitsregion Ostwürttemberg könnte Bestehendes noch viel enger verzahnt und sicherlich weitere Synergieeffekte erzielt werden.

„Die Kliniken in beiden Landkreisen müssen zurzeit große Anst-rengungen unternehmen. Trotz mancher unterschiedlicher Herausf-orderung und anderer Ausgangslage sollten die Klinikverant-wortlichen eine gemeinsame Gesundheitsregion Ostwürttemberg nicht aus den Augen verlieren und alle Möglichkeiten der Verz-ahnung und Zusammenarbeit prüfen und gegebenenfalls nutzen“, so Groß.

Roland Hamm, alternierender Vorsitzender des AOK-Bezirksrates und Vertreter der Versicherten warnte, bei den Erneuerungs-prozessen in den Kliniken in beiden Landkreisen nicht die Daseinsvorsorge aus dem Auge zu verlieren. Es sei durchaus wirtschaftlich nachvollziehbar, dass man sich auf medizinische Fachbereiche fokussiere, in denen die Erlöse gesteigert werden können, doch Krankenhäuser – vor allem unter öffentlicher Trägerschaft – seien für die gesamte Bevölkerung da. Es dürfe nicht dazu führen, dass medizinisch notwendige Angebote, die sich nicht rechnen, am Ende das Nachsehen haben und für die Menschen in der Region nicht mehr zur Verfügung gestellt werden. Hier seien neben der Politik auch die Klinikträger in der Verantwortung.

Bezirksrat der AOK Ostwürttemberg: Das paritätisch aus jeweils 13 Arbeitgeber- und Versichertenvertretern zusammengesetzte Organ der Selbstverwaltung unterstützt die Geschäftsführung der AOK Ostwürttemberg in gesundheitspolitischen Fragen. Die ehrenamtlichen Vorsitzenden des Bezirksrates sind im jährlichen Wechsel Roland Hamm, 1. Bevollmächtigter der IG Metall im Ost-albkreis (Versichertenvertreter) und Karl Groß, Aufsichts-ratsvorsitzender der VR-Bank Ellwangen (Arbeitgebervertreter).