AOK-Chef Bühler: „In vielen Fällen 2. Impftermin vergessen?“
OAK beim frühzeitigen Impfen gegen Masern
landesweit nun auf einem der letzten Plätze
Erst-Impfquote 88,1 %: Für eine dauerhafte Masern-Ausrottung
müsste im OAK "Impfquote von 95 Prozent erreicht werden"

Die Gesundheit unserer Kinder auf der Ostalb ist auch der AOK sehr wichtig: AOK: Auch diese zweite notwendige Impfung ist kostenlos  
Aalen.
  Zweite Spritze vergessen?! Der Ostalbkreis ist beim frühzeitigen Impfen gegen Masern landesweit auf einem der hintersten Plätze. Die AOK Ostwürttemberg rät den Eltern im Dialog mit dem Kinderarzt, den Impfplan zum Schutz des Kindes einzuhalten. Denn
im Ostalbkreis findet die 2. Impfung gegen Masern nicht immer rechtzeitig statt. Das zeigen die Erhebungen des Robert-Koch-Institutes (RKI) in seinem aktuellen Bulletin. War schon bei der ersten Impfung der Ostalbkreis einer von acht baden-württembergischen Landkreisen, in dem nur eine niedrige Quote von 74,7 Prozent erreicht wurde, so sinkt diese bei der 2. Impfung noch einmal: Nur 56,8 Prozent der Kinder sind im Alter von 24 Monaten gegen Masern geimpft.

Zweite Spritze vergessen?! Der Ostalbkreis ist beim frühzeitigen Impfen gegen Masern landesweit auf einem der hintersten Plätz.      
Eine Impfung gegen Masern wird seit 1973 von der Ständigen Impf-kommission (STIKO) am Robert-Koch-Institutes (RKI) empfohlen. Seit 1991 plädiert die STIKO für eine 2. Impfung, damit der Impfschutz sicher vorhanden ist. Die erste Impfung soll laut STIKO bis zum 14. Lebensmonat stattfinden, die zweite, wenn das Kind zwei Jahre alt ist.Da mancher Kinderarzt im Ostalbkreis erst nach 24 Monaten zum ersten Mal gegen Masern impft, steigt hier die Erst-Impfquote auf 88,1 Prozent. Doch um die Masern dauerhaft auszurotten, müsste eine Impfquote von 95 Prozent erreicht werden.

„In vielen Fällen wird der 2. Impftermin vermutlich einfach vergessen“ sagte der AIZ Josef Bühler, Geschäftsführer der AOK Ostwürtt-emberg. Er appelliert an die Eltern, die Vorsorgeuntersuchungen (U1 bis U11), die in dem gelben Heft aufgeführt sind, wahr zu nehmen und mit dem Kinderarzt oder -ärztin die wichtigen Kinderimpfungen und den STIKOZeitplan zu besprechen. Bei der U5 (5. bis 6. Lebensmonat) ist der Kinderarzt aufgefordert, darüber informieren.

Bei der AOK versicherte Kinder und deren Eltern werden rechtzeitig per Post an die Vorsorgeuntersuchungen erinnert. Dr. Janela Werle, Leiterin der Abteilung schul- und jugendärztlicher Dienst beim Gesundheitsamt im Ostalbkreis, nennt eine Quote von 90 Prozent im Ostalbkreis, die gegen Masern geimpft sind. Das hat das Ges-undheitsamt bei der letzten Schuleingangsuntersuchung 2015 festgestellt. Hier sind die Kinder zwischen vier und fünf Jahre alt. „Es ist erfreulich, dass die Impfquote doch noch etwas ansteigt, leider erkranken aber häufig Kinder zwischen 1 bis 4 Jahren. Nicht umsonst hat die STIKO diesen frühen Impfzeitraum definiert“, betont Josef Bühler.

Dr. Werle pflichtet bei. „Frühzeitig gegen Masern zu impfen, ist wi-chtig! Mit der 2. Impfung erlangen alle Kinder den vollständigen Schutz“, sagt Werle. „Wenn ein Kind trotz Impfung an Masern – was sehr selten geschieht – erkrankt, ist der Verlauf der Krankheit wesentlich harmloser als bei einer fehlender Impfung.“ Der Impfstoff gegen Masern wird heute als kombinierte Schutzimpfung dem Kind verabreicht. Es wird gleichzeitig gegen Mumps und Röteln geimpft.

Die Ärztin des Gesundheitsamtes empfiehlt auch Menschen, die nach 1970 geboren sind, sich gegen Masern zu impfen. „Es ist kei-ne Kinderkrankheit“, betont Dr. Werle. „Beim letzten großen Ausb-ruch von Masern in Deutschland 2015 waren unter den Erkrankten mehr als ein Drittel Erwachsene!“ Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Impfung.