Nicht erst seit USA-Präsident Tump ein aktuelle Thema 2017":
Kreisfrauenrat des Ostalbkreises reagiert se-
hr sensibel auf "frauenfeindliche Tendenzen"
Frauenrechte – jetzt erst recht, auch gegen rechts: Maßlose
Versprechungen führten zu der Bagatellisierung des Themas

Ausschnitte aus Frauen-Demo 2017.   AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen. Ostalbkreis.Weltweit protestieren Frauen mit dem Womens March für die Verteidigung der Würde der Frauen gegen sexistische, auf Herabwürdigung zielende Äußerungen im politischen Wettstreit. Wie diese Frauen rund um den Globus muss auch der Kreisfrauenrat Ostalb zur Kenntnis nehmen, dass ein bekennender Frauenverachter zum Präsidenten der Vereinigten Staaten vereidigt wurde. Es stimmt uns nachdenklich, dass in hohem Maße auch Frauen aller sozialen Schichten in den USA zu diesem Ergebnis beigetragen haben. Die populistischen, chauvinistischen und simplifizierenden Äußerungen in Verbindung mit maßlosen Versprechungen führten zu einer Bagatellisierung dieser offen zur Schau getragenen Frauen verachtenden Grundhaltung.

Populistische, nationalistische und frauenfeindliche Grundmuster sind aber kein originär amerikanisches, sondern ein internationales Phänomen, das wir in Frankreich, in Holland, in Österreich und nicht zuletzt auch in Deutschland beobachten können. Allen gemeinsam ist die Stilisierung eines rückwärtsgewandten, glorifizierenden Frauen- und Familienbildes, das die Errungenschaften der Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern als Fehlentwickl-ung in Frage stellt.

Der Kreisfrauenrat muss zur Kenntnis nehmen, dass wir für Rechte, die wir Schritt für Schritt in den letzten 68 Jahren den in einer verklärten Vergangenheit Verharrenden abgetrotzt haben und deren wir uns sicher glaubten, erneut kämpfen müssen. Auf keinen Fall wird der Kreisfrauenrat tatenlos zusehen, dass Frauen wieder in ihren „angestammten" Bereich verwiesen werden sollen, eine gleichberechtigte Teilhabe am öffentlichen Leben als unsozial und familienfeindlich dargestellt wird, dass Altersarmut als frauentypische Erscheinung akzeptiert wird. In diesem Zustand wäre es bis zur Rückabwicklung der übrigen Freiheitsrechte der Frau nur noch ein kleiner Schritt. Dazu sagen wir Nein! Und „Nein" heißt: „Nein"!
Infos: http://www.aaleninfo.de/dez16/17/frauentagdemo.htm



Die Vorsitzende des Kreisfrauenrates (links) bei der Aalener Demo.