Auswertung aus
Spitzen-Wahlkampf-Diskussion vom 17.02.16:
"Spitzenplätze" für R. Hamm (Linke), Bennet
Müller (Grüne) u. Dr. C. Merk-Rudolph (SPD)
"Wir schaffen das" Satz auch des
Gastgebers J. Mischko der
mit T. Wagenblast u. C. Müller (FDP) Gemeinsamkeit bildeten
Eigentlich
schade dass Kreisvorsitzender Mischko sich nicht als Spitzen-Kandidat aufstellen
ließ. AIZ-Fotos:
Dieter Geissbauer
Aalen. Hand aufs Herz: Wer
nicht wie ich bis heute für insgesamt 5 Personan (davon drei Jungwähler)
beantragt hatte, der hat es sch-wer die richtigen Kreuzchen bei der
Landtagswahl im März 2016 zu platzieren. Aber auch Briefwähler haben
zusammen mit etwas mehr als 100 Interessierten in der "Alten Post" am
Mittwoch 17.02. 1016 eine große und unabhängige Wahlhilfe in der Abwägung
erhalten, wer unsere Bürgerinteressen am besten im neuen Landtag vertritt,
obwohl keiner der AFD-Kandidaten sich zur öffentlichen Diskussion stelle.
Vorweg genommen sei nach drei Stunden unsere Meinung und Bewertungsergebnis
in der Spitzenbewertung und Reihenfolge: 1.) Roland Hamm (Linke), 2.) Bennet
Müller (Kandidat des Bündnis 90/Grüne), 3.) Stadtrat Joachim Wagenblast aus
Aalen der CDU-MdL Winfried Mack aus Ellwangen vertrat (CDU), 4.) Christian
Müller (FDP). Schade dass der Diskussionsleiter und Moderator Dr. Rolf
Siedler (hatte sich sehr gut mit besten Fragen an die Kandidaten
vorbereitet) und Gastgeber Josef Mischko nicht zur Wahl stellten.
Spitzenreiter bei der Diskussion: Roland Hamm und Bennet Müller.
Vor der heißen Diskussion und freien Diskussions-Runde war eines schnell
klar: "Wir schaffen das" konnten mehrfach alle unterschr-eiben und waren
sich mit Josef Mischko (DGB-Kreisvorsitzender) darüber einig, dass Merkels
Devise "wir schaffen das" ohne "Raute" sowohl in der Schulpolitik als auch in Fragen der
LEA Ellwangen und der Behandlung von Flüchtlingen im Vordergrund stand.
Insofern hatte Mischko zu Beginn Recht bekommen: "Sie haben zumindest heute
die richtige Wahl getroffen, zu dieser Podiumsdiskussion zu kommen, damit
Sie für den 13. März 2016 die richtige Wahl treffen können. Das war
zumindest für heute eine gute Wahl".
Rolkf Siedler hat sich als Moderator selbst übertroffen: Er sah schon mehr
Plakate der Parteien der Bewerber als die jemals sahen. aber auch seine
lockere Moderation machte auf neue Politik wieder Mut.
Bei der Landtagswahl 2016 sind - wie Mischko weiter ausführte, "7,8
Millionen Frauen und Männer wahlberechtigt, darunter 550.000 Erstwähler".
"Nur wer eine Stimme abgibt, der aktiv Einfluss ausü-ben. Wer nicht wählt
verschenkt verschenkt nicht nur seine Stimme, sondern trägt dazu bei dass
das Wahlergebnis weniger repräsentativ wird und wieder dazu beiträgt, dass
das Wahlergebnis weniger repräsentativ sein wird und es in der politischen
Weiterbildung zu Verzerrungen kommt". Mischko weiter: "Unsere Demokratie ist
zu wertvoll. Wir sollten sie nicht durch Gleichgültigkeit aufs Spiel
setzen".
2. Platz von der AIZ für den Grünen-Spitzenkandidaten Bennet Müller
Mischko machte aus seinem Herzen keine Mördergrube sonder startete folgenden
Appell auch in Sachen LEA Ellwangen: "Der Zustrom von Tausenden Flüchtlingen
die bei uns Schutz suchen stellt unsere heutige Gesellschaft vor bis dahin
nicht bekannte Herausforderungen. Wir können nicht voraus schätzen wie sich
dadurch und durch die Integration die Gesellschaft verändern wird. Wir
können alles schaffen, müssen aber alles daran setzen, dass
rechtspolitische, rassistische und fremdenfeindliche Parteien wie die "Afd"
keinerlei Chancen in unserem Land bekommen. Populistische Botschaften können
und dürfen nicht die Grundlage für eine verant-wortungsvolle Politik sein.
Wer im Wahlkampf solche Botschaften äußert, der zündelt an der Demokratie.
Wir haben das wovon viele Millionen Menschen der Welt träumen: Die freie
Wahl. Demokratie ist kein Selbstläufer..."
Eigentlich
schade dass Ausleuchtung der "Alten Post" mangelte: Dr. Carola Merk-Rudolf
dürfte für die SPD in den Landtag einziehen...
Die Kandidaten gaben dann jeweils ein kurzes Statement ab. Roland Hamm
(Linke): Er sei wegen des verstorbenen Bundeskanzlers Helmut Schmidt in die
SPD und wegen einer nachhaltigen Politik in die SPD eingetreten und habe die
SPD wegen Hartz 4 (er forderte die Abschaffung von Hartz 4) "die Partei SPD
zu den Linken verlassen". und ist seitdem Kreisvorsitzender der Linken. Er
sei ein "Familienmensch" und trete auch für Familien ein: "Ich freue mich,
wenn ich meine Kinder um mich habe, aber dies geschieht leider viel zu
selten..."
Stadtrat Thomas Wagenblast hat
CDU-MdL Mack wacker vertreten.
Bennet Müller von den Grünen (Ellwangen): "Forderungen der Bürger an die
Politik muß man strategisch umsetzen und versuchen sich gelassen in der
Politik zu engagieren und zwar höflich, auch wenn ich mit der AFD
diskutiere".
Leider letzten AIZ-Platz aber der
Friseur hat sich trotzdem gut geschlagen und kann heute schon des Volkes
Sprache sprechen.
Dr. Carola Merk-Rudolph (Kandidatin der SPD): "Ich bezeichne mich als
humorvoll, natürlich und verstelle mich nicht, weder in der Parteipolitik
als auch in meiner Familie. Ich stehe zum Familien-Leben. Man muss nicht
immer 100 % der Ziele verwirklichen, sondern es reicht wenn wir von der SPD
80% der gesetzten Ziele tatsächlich erreichen".
Kreisvorsitzender Mischko ließ es
nicht nehmen jeden zu begrüßen.
Joachim Wagenblast (Stadtrat aus Aalen) vertrat den amtierenden
CDU-Vertreter im Landtag Winfried Mack (Ellwangen): Sein Plädoyer gat dem
"unverzichtbaren Ehrenamt" prahlte mit seiner "sportlichen Ausdauer", die er
in Aalen entdeckt habe. In der Politik sei sein Ziel "nicht spalten zum
Beispiel im Aalener Gemeinderat, sondern wir wollen was für die Bürger tun".
"Volles Haus": Wenn Mischko einlädt
kommen nun alle sehr gerne.
Kandidat Müller (FDP): "Ich gebe allen Menschen einen Vert-rauensvorschuß,
liebe es Verantwortung zu übernehmen und suche immer ein Lösungs-Ergebnis".
Müller antwortete auf die knallharte Siedler-Moderatoren-Frage was ihn am
Wahlkampf 2016 bereits bes-onders gefreut habe. Seine ehrliche und
nachvollziehbare Antwort: " Gefreut hat mich das Kompliment dass die Leute
2016 uns FDP-lern wieder vertrauen..."
Profi Roland Hamm genoß
noch schnell den Kaffe und Diskussionen
Dann gab es noch weitere Diskussionsrunden bei denen wir folgendes notiert
haben: Stadtrat Wagenblast (CDU): "Die Politiker sind wie im Sport nicht
alle gleich. Dr. Carola Merk-Rudolph (SPD): "Auch das ist mir kürzlich im
Supermarkt als wir unsere Waren auf das Band legten passiert: Eine ältere
Dame musterte mich mehrmals und sagte: "Sie gibt es ja wirklich (nicht nur
auf dem Wahlplakat) als aufmerksame Sozialdemokratin..." Und der Grüne
junge und fesche Bennet Müller: "Meine positive Überraschung war in
Ellwangen in Sachen LEA dass die Menschen sehr aufge-schlossen sind und der
Meinung sind wir schaffen das..."
Linken-Kandidat Roland Hamm (Foto): "In der Politik werde ich nachhaltig dran
bleiben und habe mich gefreut, dass die Hetzer von der AFD heute schon einen
Prozentpunkt weniger Wähler in der Wahlstatistik bekommen haben".
Mack-Stellvertreter Wagenblast (CDU Aalen): "Es ist gut dass es die
Gewerkschaften also den DGB gibt. Das CDU-Wahlplakat macht mit aber Sorgen".
und FDP-Kanditat Müller meinte: "Der DGB gehört zum Kontakt: Nur eine
Gemeinschaft wie der DGB sorgt für die Sicherheit aller Bürger..."
Dr. Carola Mark (SPD-Kandidatin): "Der DGB ist der Anwalt der Menschen auch
auf der Ostalb. Miteinander nach vorne gehen lautet der Wahlspruch. Der DGB
wäre heute nicht so weit wie ohne das Miteinander und die Gemeinsamkeit.
Allerdings werden - wenn wir das Sagen haben - im Land die Studiengebühren
und Kinder-garten/Hort-Gebühren ersatzlos abgeschafft..." Bennet Müller
(Grüne) meinte dazu: "Die Grünen und der DGB wachsen immer mehr und enger
zusammen: Ich habe dieser Tage beim Fasching Josef Mischko öfters als alle
anderen Kandidaten gesehen und wir gehen auch danach aufeinander zu".
Schließlich bemerkte Roland Hamm (Linke): wir reagieren sehr positiv auf die
Gewerkschaften und den DGB, schließlich geht auch die DGB-Jugend neuerdings
auf die Linken zu..."
Das Thema Gemeinschaftsschulen und Bildungspolitik nahm einen großen Platz
ein. SPD-Kandidatin Dr. Merk-Rudolph: ""Wichtig ist doch jetzt nicht mehr
die Schulreform sondern dass ein interess-anter Unterricht auch in den
privaten Schulen auf der Ostalb statt-findet und dass jeder Schüler dort
abgeholt wird wo er derzeit persönlich steht". Christian Müller (FDP): "Nein
die Weichen werden nicht neu gestellt. Wir packen keine neue Debatte der
Schulreform wieder an". Schließlich plädierte Bennet Müller (Grüne): "Wir
plädieren für den Schulfrieden aber die CDU hat nicht einmal an den
Gesprächen teil genommen" und kritisierte diese "wundersame Wandlung" auch
des CDU-Vertreters Wagenblast so: "Da muß ich mich schon wundern..."
Die lockere Atmosphäre begeisterte
in der Alten Post auch: Die Ausstellung und Töchterchen einmal im Leben "auf
großer Bühne..."
Schließlich punktete Dr. Carola Merk-Rudolph (SPD): "Man muss als Bürger vom
guten Lohn und für ein gutes Leben auskommen können" und : "Die Frauen wie
Männer sollten eigentlich gleich gut behalt werden aber in der Realität
sieht es leider noch anders aus". Roland Hamm: "Der Mindestlohn von 8,50
Euro gehört abgeschafft und auf mindestens 11 Euro erhöht, sodass man am
Ende des Arbeitslebens eine Mindest-Rente wenigstens erhält und nicht von
der Sozialhilfe leben muss". Außerdem - so Hamm weiter - "muß Hartz 4
abgeschafft und das Arbeitslosengeld auf 18 Monate beschlossen werden".
Alles andre sei "eine gesetzlich beschloss-ene Armut..."
Locker aber gegenseitig
fair: Kompetente Kandidaten für die Wahl.
Am Ende waren sich dann auch noch Rodland Hamm (Linke) und Stadtrat
Wagenblast in Vertretung von MdL Winfried Mack einig, dass es eigentlich im
ganzen Land in vergleichbaren Städten wie Aalen eine "städtische
Wohnungsbau" geben müsste die den Ge-winn umgehend in Sozialwohnungen
investiert. Dieter Geissbauer
Infos:
http://www.aalen.igm.de/news/meldung.html?id=75111
Verklärte Gesichter auch
am AN-Redakteur:Für alle neue Botschaft.
Die Wirtin der Alten Post beschaffte
schnell noch eine dunkle Lampe
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