OB "kramt Hochbahn-Pläne Wasseralfingen nach Aalen aus":
Außer den 150 "Kinder-Wünschen" wünscht
sich OB-Tochter Seilbahn mitten durch Aalen

Der "Ampel-Meister" BM Fehrenbacher hat viel Arbeit vor sich-
Stadtwerke sollen auf OB-Wunsch Sonntags bis 21 Uhr öffnen

150 Kinderwünsche (die des OB-Töchterchen nicht eingerechnet) wurden OB Gerlach übergeben und wer griff gierig zu: Natürlich Bürg-ermeister Wolf-Dieter Fehrenbacher.    AIZ-Fotos: Diet er Geissbauer
Aalen. Wenn es nach OB Gerlach als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Stadtwerke Aalen geht wird in Kürze das Aalener Hallenbad der Stadtwerke sonntags nicht mehr geschlossen sein sondern an jedem Sonntag für Familien bis 21 Uhr maximal geöffnet sein. Dies werde er umgehend in die Wege leiten, versicherte OB Gerlach der Presse und dem Aalener Netzwerk in der Presse-konferenz am Dienstag 26. Januar 2010 im Aalener Rathaus. Außerdem halste der OB von den von ACA und dem Aalener Netzwerk im Korb übergebenen Kinderwünschen sofort seinem für Ampeln zuständigen Bürgermeister Wolf-Dieter Fehrenbacher auf.

Aufmerksamkeit: AIZ-Bilderstudien bei der Pressekonferenz: Von links: OB Martin Gerlach, Barth-Tochter  Heidi u. Susanne Fouquet.
BM Fehrenbacher soll  dafür sorgen, dass nicht etwa in der Friedrichstraße die Kinder auf den Ampel-Inseln sich den Gefahren des Verkehrs aussetzen müssen, sondern bei Grün die komplette Straße auf einmal überquert werden kann. Damit wären weitere der 150 Wünsche ohne großen finanziellen Aufwand aber mit ein bisschen Bürger- und Kinderfreundlichkeit auch erfüllt.

Kommunikation per Blickkontakt mit AIZ-Kamera: BM Fehrenbacher.
Mit Freude vernahm Gerlach die Kunde, dass eigentlich im Grunde Aalen bis auf 150 Kleinigkeiten kinderfreundlich sei. Dem wird aber nun seine eigene Tochter widersprechen, "die ich in Vorbereitung auf den heutigen Termin zur Übergabe von 150 Kinderwünsche gefragt hatte ob sie auch einen Wunsch habe". Die OB-Tochter hatte einen Wunsch: "Über die gesamte Stadt Aalen eine Seilbahn..."

Standortsuche ohne Erfolg: Wo sollen die denn überreicht werden?  
Da der OB seiner eigenen Tochter diesen ihm geäußerten und nicht mit einem Wunschzettel kund gegebenen Wunsch aus finanziellen Gründen nicht erfüllen kann (vielleicht wäre dies doch zur Landesgar-tenschau möglich?) entsann sich auf Nachfrage der AIZ OB Gerlach "an ganz alte Pläne als eine Hochbahn von Wasseralfingen nach Aalen gebaut werden sollte". Diese Pläne will der OB "nun wieder auskramen und sehen ob eine solche Hochbahn Wasseralfingen nach Aalen nicht doch noch realisiert werden kann".

Menge Arbeit dem Ampel-Meister (links) aufgehalst: OB Gerlach.    
Zur Wunschzettel - Aktion  des Netzwerks für Kinder e.V.  haben 1. Vorsitzende Susanne Fouquet und die Tochter der OB-Stellvertreterin Stadträtin Ursula Barth Heidi Barth als 2. Vorsitzende betont, dass die Ergebnisse der ersten Wunschzettel-Aktion ganz konkrete Hinweise geben, wo sich die Menschen in Aalen mehr Kinderfreundlichkeit wünschen. In den persönlichen Gesprächen mit den Bürgern sei deutlich geworden, "dass es eine hohe Zufriedenheit gibt und die Lebensqualität für Familien als gut eingeschätzt wird.

Von links BM Fehrenbacher, der Chef OB Gerlach und Heidi Barth.  
Die Verbesserungsvorschläge, die mit den Wunschzetteln an uns herangetragen wurden, ergeben ein klares Bild, an welchen Stellen man den Bedürfnissen der Kinder noch besser gerecht werden kann. Die große Mehrheit der Anregungen ist konstruktiv und lösungsorientiert, und erfordern kaum finanzielle Mittel, sondern lediglich ein wenig Herz und Verstand - und natürlich die Bereitschaft, die Welt mit den Augen der Kinder zu sehen".

Aufmerksame Zuhörer: OB Martin Gerlach und Heidi Barth (rechts). 
Die Idee des Projektes: Das Netzwerk für Kinder arbeitet seit seiner Gründung im Jahr 2008 an einer Übersicht über sämtliche Angebote, die es in Aalen und Umgebung für Kinder und Jugendliche gibt. Ziel ist es, den Informationsfluss und die Transparenz zu verbessern, damit die Bürger der Stadt leichter und schneller finden, was sie rund ums Thema Kind" suchen.

diese Runde engagiert sich für ein noch kinderfreundlicheres Aalen. 
Ein weiteres Ziel des Vereins ist es, die Lebensqualität für Kinder, Jugendliche und Familien in Aalen weiter zu verbessern. Damit die Lücken", die sich aus der oben genannten Bestandsaufnahme ergeben, geschlossen, und bestehende Angebote noch besser auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt werden können wurden die Aalener Bürger um Ihre Meinung gebeten. Es wurden nur 1.000 Wunschzettel verteilt.

 Insgesamt sind von den 1.000 nur 152 ausgefüllte Wunschzettel zurück gekommen. Darauf standen 261 einzelne Wünsche.

Die 150 Wünsche und Ideen lassen sich in 5 Themen-Bereiche zuerdnen: Freizeit (77, Gasdtronomie (60), Betreuung und bildung (31), Innenstadt/Einkaufen mit kindern (40) und Verbesserung der Verkehrssituationen durch BM Fehrenbacher in der Stadt Aalen 36. 
Erstes wichtiges Signal für kinderfreundliche
Stadt Aalen: Das Hallenbad der Stadtwerke

Unter anderem wir das Aalener Hallenbad als "nicht kinderfreundlich wahrgenommen". Die Befragten beklagten "den nicht mehr zeitge-mäßen baulichen Zustand, mangelnde Spielmöglichkeiten, ein wenig taugliches Babybecken und die familienunfreundlichen  Schließungs-zeiten am Sonntag Nachmittag". Aalener Familien weichen sonntags in Hallenbad nach Ellwangen und ins Aquarena nach Heidenheim aus. Eine einfache Rutsche am Nichtschwimmerbecken und familienfreundlichere Öffnungszeiten könnten schon ein wichtiges Signal sein. Diese Punkte, so versicherte OB Gerlach, werden durch Stadtwerkedirektor Cord Müllwer so schnell wie möglich verbessert.

OB Gerlach hat gut Lachen: Wenn einem so gut zugearbeitet wird?  
In der Innenstadt und in den Wohngebieten mangelt es an ansprech-enden Spiel- und Sportmöglichkeiten sowie Aufenthaltsbereichen für Jugendliche: "Hier ein Bolzplatz, dort ein Basketballkorb und ein paar nette Ecken, wo Jugendliche ungestört abhängen können - das wäre toll!"  An verschiedenen Orten sei aber auch der  Zustand der Kinderspielplätze beklagt worden: "Renovierungsbedürftige Spielge-räte, Glasscherben und Hundekot machen so manchen Spiel-platzbesuch zum wenig erfreulichen Erlebnis".

Schlechte Kinderzeugnisse für Aalener Gast-
ronomie: Keine Spiel-Ecke oder Kinder-Karte

Aber auch in der Gastronomie könne nun einiges verbessert werden:  Die wenigsten Cafes und Restaurants werden von den Bürgern als kinderfreundlich eingestuft und daher gemieden. Viele Familien würden gerne mal ins Cafe oder richtig essen gehen - aber die wenigsten tun es, da die Bedürfnisse der kleinen Gäste und der begleitenden Erwachsenen der Gastronomie nicht so recht bewusst zu sein scheinen. Hier kamen vor allem von Eltern viele konstruktive Vorschläge für einen für alle Beteiligten entspannten Besuch in Cafe und Restaurant. Als Ideen seien die Einrichtung einer Spielecke, Mal- und Bastelmateriai, Rätsel und kleine Spiele sowie eine Kinderspei-sekarte und Kindergetränke zu erschwinglichen Preisen genannt. Aus diesen und vielen weiteren Ideen könnte ein Konzept für all diejenigen Gastronomen entstehen, die die "Zielgruppe Familie" bis jetzt noch nicht für sich entdeckt haben oder ihr derzeitiges Angebot weiterentwickeln möchten.

OB fühlte sich wohl: Eigentlich redet Heidi Barth (rechts) schnell, viel zu viel aber gut: wie ihre Mutter OB-Stellvertreterin Ursula Barth. eins aber kann sie nicht abstreiten: Genauso engagiert und sie sieht auch wie ihre Mutter aus dem Gesicht geschnitten "positiv gesehen" aus. Und: sie hat trotz schriftlich vorbildlicher Vorbereitung ihrer Vorsitz-enden die Pressekonferenz um halbe "Schwätz-Stunde" verlängert.  
Betreuungs-Plätze-Mangel in Triumphstadt
und viel zu große Klassen in Aalener Schulen

Probleme bei der Betreuung und Bildung in Aalen: Dass zum Thema Betreuung nur noch wenige Wünsche genannt wurden, sei "sicher als positive Rückmeldung für die Anstrengungen der Stadt Aalen in den vergangenen Jahren zu werten. Das Angebot wird von den meisten als ausreichend wahrgenommen. Nur vereinzelt werde über einen Mangel an wohnortnahen Betreuungsplätzen berichtet (z.B. Triumph-stadt). Einige sorgten sich über Personalknappheit in den Kinder-gärten und zu große Klassen in den Schulen. Manche finden die Kosten für Betreuung zu hoch. Durch mehr Nachmittagsunterricht und Ganztagesschulen sei auch die Qualität des Mensa-Essens ein Thema.

BM Fehrenbacher und OB Gerlach haben Kinderwünsche respektiert
Ein Teil der Wünsche beziehe sich gezielt auf Betreuungsangebote während des Einkaufs, die kostengünstig und ohne Voranmeldung genutzt werden können. Die Probleme beim Einkaufen mit Kindern seien allseits bekannt aber noch nicht erledigt: Wer mit Kindern im Schlepptau in die Stadt geht, wird über kurz oder lang mit diesen 3 Sätzen konfrontiert: "Mama, ich muß mal!" Papa, ich hab Durst!" und "Mir ist langweilig!"  Kinder haben eben Bedürfnisse, die zu erfüllen nicht immer leicht sind -jedenfalls nicht, wenn man in der Innenstadt unterwegs ist und nicht weiß, wo man jetzt schnell 3 Dinge findet:

Vorschuß-Lob für den ACA in Sachen neuer
Kinder-Stadtplan für gesamte Aalener City

Eine Toilette, ein Glas Wasser und eine altersgerechte, sinnvolle Beschäftigung.Eltern, die Stresssituationen wie diesen beim Einkau-fen entgehen wollen, berichteten freimütig, "dass sie dann lieber gar nicht oder nur ohne Kinder in die Stadt kommen".  Deshalb müsse es das Ziel des ACA sein, die Aufenthaltsqualität für Familien in der Innenstadt zu verbessern, das heißt die bestehenden Angebote leichter auffindbar zu machen und die Angebote, wo nötig, zu erweitern. Ein "Kinderstadtplan", der gemeinsam mit dem ACA in Planung ist, könnte hier für mehr Klarheit sorgen. Das Netzwerk für Kinder sei gerne bereit, Anregungen zu geben, wie die einzelnen Geschäfte mit einfachen Mitteln den Kindern sinnvolle Beschäftigung anbieten können. 

Die Verkehrswünsche der Kinder - wenn möglich - zu erfüllen wurden sofort vom OB an den zuständigen Bürgermeister Fehrenbacher delegiert, dessen Sorgenfalten von Mininute zu Minute größer wur-den: "Wenn Kinder und Jugendliche als Fußgänger oder Radfahrer aktiv am Straßenverkehr teilnehmen, kommt es immer wieder zu gefährlichen, gar Iebensbedrohlichen Situationen. Leider können fast alle Eltern, die auf ihre persönliche Erfahrung angesprochen werden, mindestens eine Gefahrenstelle in Aalen konkret benennen und berichten von Situationen, in denen beinahe etwas passiert wäre. Viele dieser Gefahrenstellen liegen auf dem täglichen Schulweg der Kinder und bereiten den Eltern verständlicherweise Sorgen. Dennoch kann man eine gewisse Resignation beobachten, denn die wenigsten erwarten, dass es seitens der Verwaltung dafür offenen Ohren oder gar die Bereitschaft zur Veränderung gibt."

An diesem Punkt möchte das Netzwerk für Kinder gerne ansetzen: "Wir wünschen uns eine breit angelegte Initiative für mehr Sicherheit im Straßenverkehr, die vor allem die kleinsten und unerfahrensten Verkehrsteilnehmer im Fokus hat. Hier möchten wir uns gerne be-teiligen. Zum einen brauchen die besorgten Bürger eine Gelegenheit, Gefahrenstellen zu nennen, zum zweiten aber auch die Gewissheit, dass kinderfreundliche Änderungswünsche ernst genommen und in Betracht gezogen werden".

Bei so viel offener Kritik gab es als "Fazit" auch am Schluss der Pressekonferenz noch Streichel-Einheiten: "Aalen wird insgesamt als kinderfreundlich angesehen und die Vielfalt des bestehenden Angebots wird von den Bürgern geschätzt und genutzt. Dort, wo es Verbesserungspotential gibt, möchten wir gemeinsam mit Ihnen und anderen, die an den oben aufgeführten Bereichen beteiligt sind, Aalen noch kinder- und jugendfreundlicher gestalten. Auf diesem Wege bieten wir die ehrenamtliche, konstruktive Mitarbeit des Netzwerks für Kinder an."

Das AIZ-Fazit: Diese erste Bestandsaufnahme bestätigt die Kinder-freundlichkeit der Stadt Aalen insgesamt, hat aber auch wunden aufgedeckt die wie die Fußgänger-Ampeln Lebensgefahren bedeuten und dringendst behoben werden müssen. Sofort und nicht erst im Jahr 2011. Genau so schnell wie sicherlich Stadtwerkedirektor Cord Müller das Hallenbad familien- und kinderfreundlich bis 21 Uhr öffnen wird damit die Aalener nicht sonntags nach Heidenheim ins Aquarena fahren müssen. Aber auch die Gastronomie hat große aufgaben vor sich und der Hotel- und Gaststättenverband tut gut daran die Wünsche nach Kinderkarten, Spielecken oder Bastelmöglichkeiten ernst zu nehmen.
http://www. netzwerkf uerkinder. de

Und: Diese Aktion muss jedes Jahr durch neue Befragungen der Kinder wiederholt werden damit Aalen nicht eines Tages seinen 1. Platz als die Stadt mit den meisten Spielplätzen und die kinder- und familienfreundlichkeit verliert. Der Anfang für einen Dauerplatz eins ist nun Dank Netzwerk Gott sei Dank gemacht, obwohl diese Befragung eine elementare Aufgabe für den ACA gewesen wäre, der allerdings die Wünsche peinlich genau einsammelte. Dieter Geissbauer


150 Kinderwünsche die in Aalen erfüllt wer-den sollen standen auf den Wunschzetteln